Band: Arago
Titel: The Flying Dutchman
Label: Selfreleased
VÖ: 31.03.17
Genre: Progressive Melodic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Arago sind eine neue Band in Sachen Progressive Melodic Metal, mit einer zutiefst theatralischen Färbung. Die Idee dazu entstand von vor gut 12 Jahren, welche im Hirn von Keyboarder Andreas Senkl nun mehr und mehr Formen annahm. Das von Richard Wagner inszenierte Stück, der Fliegende Holländer als metallisches Meisterwerk ist ja nichts Neues oder? Richtig, wenn man da auf die Glanzzeiten von Zed Yago zurückblickt. Mit den deutschen Vertretern hat man nicht viel zu tun, außer dass man ebenfalls sich dieser Thematik annimmt. Eher sind diese Herrschaften bestrebt eine völlig eigene Linie zu fahren. Teilweise erscheint der Silberling sogar als Opern Konzept, das macht angenehm Laune, zumindest, wenn man sich klassische Werke in metallischer Form anhören will. Heißt unterdies nicht, dass die Mannschaft bestehend aus Jürgen Ebner (voc), Sandra Kleinander (voc), Andreas Senkl (keys) Jürgen Dvoracek (guit), Andy B. Barna (voc), Thomas Kleinander (bass) und Wolfgang Köppel (drums) versucht die klassischen Opern Stücke in Metal Form zu bieten. Dennoch muss man sich das Gesamtwerkt des von Wagners inszenierter Oper anhören und erkennt durchaus, dass man versucht den Klassiker eigenständig neu wieder zu geben.
Metal Oper aus unserer Alpenrepublik? Ja und was für eine, da die Arrangements der symphonischen Art und Weise, gepaart mit knackigen Power Metal Riffs ist gut gelungen und hält fernerhin internationalen Maßstäben stand. Das solltet ihr nicht verpassen, wenn dieser Silberling in den Ladenregalen steht, zumindest, wenn man in dem Metal Opern Genre beheimatet ist und desgleichen auf verspielten Power Metal steht. Der Einsatz von Chören und gelegentlich auch orchestraler Effekte ergänzt den grundsätzlich starken Power Metal Rhythmus äußerst gut. Man schreckt nicht vor weitläufig eingesetzten Melodien zurück und verpackt wurde dies mit einer enorm stattlichen Produktion. Bin persönlich jetzt nicht der komplette Befürworter von zu geschliffenen Sachen. Im Falle solcher Projekte muss dies grundsätzlich so sein. Bedeutet im Kontrast dazu allerdings nicht, dass dies zu platt-klinisch klingt. Eher im Gegenteil, die Musiker allesamt verstehen es, wie eine Metal Oper klingen muss, ohne dass man Gefahr läuft, dass dies zu kitschig wirkt.
Die Verspieltheit dieser Combo kennt keine Grenzen und viele Trademarks wurden aufgegriffen, welche desgleichen von Trans Siberian Orchestra eingesetzt werden. Diese sind zum jetzigen Zeitpunkt noch weit über dem Horizont von Arago, wohl sehe ich dies mit einem positiven Blick, dass die Formation sich dort hinbewegt. Hinzu kommt ebenfalls die Vorliebe für düstere Themen, denn bedenkt man das Originalstück, dann versteht man all diese leicht melancholisch-düster wirkenden Soundfragmente. Kurze Lichtblick und hinab ziehen uns Arago und dieses Wechselspiel wird sehr häufig abgehalten. Mit diesem Konzept schaffen sie es durchwegs die Spannung zu halten.
Dieses Konzept wird konsequent durchgezogen und man ist bestrebt von vorne bis hinten den geschaffenen Charme zu halten. Keine Frage, dass man für solche Projekte einfach einen Fable haben muss. Finde es aus der Sicht von Klangkünstlern ausgezeichnet umgesetzt, dabei werden zu keinem Zeitpunkt Mangel ersichtlich. Einmal gestartet hängt man wirklich gebannt vor dem Player und lässt sich in die Fantasy Welt des Fliegenden Holländers mitreißen. Der Garant dafür sind abwechslungsreiche Instrumentierung, hammerguten Gesang, ein interessantes Thema abwechslungsreiche Instrumentierungen, hammergute Gesänge und eben ein interessantes Thema, sofern man sich mit der klassischen Musik an und ab etwas genauer beschäftigt hat (Danke lieber Tony Gassner für das Einführen ;-))
Mit gut 19 Stücken gesamt gerechnet wird die nötige Varianz innerhalb des Materials geboten, sodass man, wie bereits erwähnt, fasziniert vor dem Player hängt und dem Reigen lauscht. Sicherlich keine lockere rein-raus Sache, wer hingegen sich mit ausgereizten Konzepten vertraut sieht, für den wird dieses Unterfangen zu einer außerordentlich spannenden Sache.
Fazit: Wahrlich toller Opus den man hier in metallischer Form vorlegt. Ein reichhaltiges Bandprojekt, welches hoffentlich seine Fortsetzung findet.
Tracklist:
01. Leaving 04:47
02. Crossing 03:45
03. Through The Storm 03:19
04. Sunrise 01:20
05. Brand New Day 03:59
06. A Sailor’s Song 01:25
07. A Ship On The Shore 05:51
08. Primeval 04:38
09. The Treasure Chest 04:25
10. Disturbed 03:36
11. Cursed 07:08
12. This Something 06:09
13. Hope 06:14
14. Decision 03:37
15. Forever As One 04:52
16. The Funeral 02:48
17. Sunset 01:17
18. Lost And Lonely 04:50
19. Light Of My Life 03:23
Besetzung:
Jürgen Ebner (voc)
Sandra Kleinander (voc)
Jürgen Dvoracek (guit)
Andreas Senkl (keys)
Andy B. Barna (voc)
Wolfgang Köppel (drums)
Thomas Kleinander (bass)
Internet:
Arago Website