Eat Ghosts – An Ti E Go
Band: Eat Ghosts
Titel: An Ti E Go
Label: Sonic Attack Records
VÖ: 23.09.2017
Genre: Progressive/Psychedelic/Art- Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Eat Ghosts, ehemals Minerva, verknüpfen nach den Angaben im Beipackzettel Prog-Konzepte unter Verwendung von Postrock- und sphärischen Anleihen. Der Proggster Liebhaber solle sich indes auf eine weit ausufernde Reise vorbereiten. Die Jungs lassen nichts aus, um nicht zu klingen wie der x-beliebige Klon etlicher Progressive-Größen. Dies ist einerseits ein gutes Unterfangen seitens der Band, da es die eigene Innovation nach oben schraubt, andererseits könnte es für viele zu zerfahren klingen. Fürwahr ist die Musik aus der Feder der musikalischen Geister nichts für schwache Nerven und zusätzlich sollte man das gewisse Tellerrandgucken besitzen. Hat man dies nicht, so kommen einem einzelne Passagen zu stark verwässert vor. Persönlich muss ich den Jungs eines attestieren, mit ihrer eigenwilligen Version des Progressive/Post Rock haben sie sicherlich neue Türen und Toren aufgestoßen. Das Potsdamer Quartett mag gewiss Einflüsse aus dem King Crimson, The Mars Volta, Genesis und Motorpsycho Eck haben, dennoch haben sie ihren eigenen Sound kreiert und dieser ausgetüftelte Sound klingt streckenweise etwas Experimenteller, was man als guten, wagemutigen Schritt bezeichnen kann.
Von 70er Einflüssen am meisten geprägt tendiert man außerplanmäßig dazu, einige Ingredienzien aus dem Blues, Jazz, wie desgleichen 80er Rockbereich einzubauen. Diese Erweiterungen geben dem Sound die gewisse Extranote und man wirkt richtig gebannt und lauscht dem gepflegten Proggen dieser Formation!
Das Sax ist einfach nicht mein Instrument, passt sich im vorliegenden Falle allerdings gut in die Soundzüge ein und bereichert das wabernde Soundgerüst von Eat Ghosts. Mal mehr, mal weniger Blues/Jazz orientiert bietet man einen steten Stimmungswechsel, welcher grandios seitens der Combo abgehalten wird. Die Musiker verstehen sich allesamt als ausgeklügelte Künstler und das darf man mit Stolz in die Bandinfo reinschreiben, denn dies stimmt hundertprozentig.
Die musikalischen Grund-Eckpfeiler wurden gut verbunden und somit sind des Weiteren die Überleitungen harmonisch ausgefallen. Bedeutet, man hat vieles zu Protokoll gebracht, was hingegen bei anderen Szene-Kollegen zu zerfahren oder exzessiv-komplex klingt, schallt bei den Potsdamern bedeutend abgestimmter und eingängiger.
Das Material, an sich, ist eine genüsslich aufbereitete Klangkunst, welche vor allem bei schlechten Wetterbedingungen gemütlich in den heimischen Wänden genossen werden kann.
Fazit: Eat Ghost beschreiten mit „An Ti E Go“ völlig eigene Progressive-Gestade und kann von Genießern dieses Genres genüsslich aufgenommen werden.
Tracklist:
01. Wal 1.22
02. Talk To The Sea 6.05
03. Fancy Free 6.10
04. An Ti E Go 5.53
05. Rattel, Shatter, Creak 7.11
06. EchoEcho 8.08
07. Hold On 6.37
Besetzung:
Enny (bass & voc)
Jan (guit & voc)
Martin (drums)
Benny (saxophone)
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