Stratovarius – Enigma: Intermission 2
Band: Stratovarius
Titel: Enigma: Intermission 2
Label: earMUSIC
VÖ: 28/09/18
Genre: Melodic Power Metal
Bewertung: ohne Wertung
Wenn es um finnischen Melodic/Power Metal als Aushängeschild geht, dann kommen ganz klar Stratovarius ins Gedächtnis vieler Fans des skandinavischen Genre-getränkten Stahls.
Die Band nahezu aus dem persönlichen Blickfeld verloren und aufgrund vieler Querelen mit dem ehemaligen Axtschwinger etwas gemieden ist die neuerliche Feuertaufe mit „ENIGMA: Intermission 2“ eine totale Überraschung.
Mit viel Charme wird hierbei die Überzeugungsarbeit geleistet und die sagenhafte Stimme von Timo Kotipelto hat niemals seinen Reiz verloren. Der Sänger ist unglaublich und mit einer Goldkehle zieht er neuerlich in den Bann und zeigt vielen, wieso er von vielen Nachwuchssängern (genannt muss hier Ari Mikael Koivunen werden) als Inspirationsquelle dient.
Spieltechnisch kommt die neue Ära von Stratovarius nicht geradeso gekleistert ins Gehör, als das was meine Wenigkeit noch in der Timo Tolkki Phase kannte. Die Jungs haben ihren eigenen Weg, auch ohne den Gitarrenmagier gefunden. Dieser ist ausgezeichnet und kommt tausendmal besser ins Gehör.
Nicht falsch verstehen, die alten Alben kommen nach wie vor an und ab in meinen Player, nur beschleicht mich das Gefühl, dass die Musiker im neuen Line Up rund um Timo ein deutlicher ausgediegenes Ausmaß projizieren können.
Das sogenannte rarmachen hat sich definitiv ausgezahlt und die Jungs rütteln in der abgestimmten Gemeinschaft gehörig am Melodic/Power Metal Thron. Das hierbei immer der Sänger die Draufgabe des Obolus ist, versteht sich nicht nahezu von selbst, vielmehr ist es im vorliegenden Falle eine Veredelung.
Stratovarius haben es nicht nötig nach irgendwem zu klingen, sie gehören wie ihre Mitstreiter aus dem Nachbarland Schweden (Hammerfall) zu jenen Bands, die den Power Metal Salonfähig gemacht haben!
Abermals gelingt es der Truppe zu alten Glanztaten zurückzufinden und darüber hinaus einen prächtigen Stempel in der Melodic/Power Szenen reinzudrücken. Ob melodische Schwünge, steife Bangerparts, klangvolle Dunkelparts, alles ist gut abgestimmt und verzaubert den Hörer vom ersten Song an.
Progressiver kommt das Konzept hier und da durchdachter ins Gehör, dennoch gibt es dominantere Songs, welche mit simpleren Angriffstaktiken prächtig donnern.
Besonders gelungen, finde ich, sind die Bombastparts, von denen die Band eine gute Auswahl eingebaut hat und die Songs so richtiggehend episch erscheinen lassen. Nicht das man dies nicht bereits vorher nicht gemacht hätte. Kommt meiner Meinung nach, beim neuesten Output, ausgewogener ins Gehör. Kein zu kleistern der Gehörgänge, im Kontrast dazu viel reichhaltiges Klangfutter das einem ein freudiges Aufschreien entlockt.
Fazit: Stratovarius legen mit „ENIGMA: Intermission 2“ zwar nur einen neuerlichen Einschub vor, dennoch sollte es in keinem Melodic/Power Metal Haushalt fehlen.
Tracklist
01. Enigma
02. Hunter
03. Hallowed
04. Burn Me Down
05. Last Shore
06. Kill it with Fire
07. Oblivion
08. Second Sight
09. Fireborn
10. Giants
11. Castaway
12. Old Man and the Sea
13. Fantasy
14. Shine in the Dark
15. Unbreakable
16. Winter Skies
Besetzung
Matias Kupiainen (guit)
Timo Kotipelto (voc)
Lauri Porra (bass)
Rolf Pilve (drums)
Jens Johansson (keys)