AIRBOURNE & SUPERSUCKERS 06.11.19 Arena, Wien
Nach AIRBOURNEs Veröffentlichung ihres neuen Albums „Boneshaker” begaben sich die australischen Hard-Rocker auf Europatour und machten unter anderem Halt in Wien. Das Konzert war an jenem Abend ausverkauft und gleichzeitig der letzte Termin mit den SUPERSUCKERS als Opener.
Für mich war es das erste Airbourne-Konzert, dementsprechend war die Vorfreude riesig. Obwohl ich keine konkreten Vorstellungen hatte, wie ein Konzert von Airbourne aussehen würde, hatte ich gewisse Erwartungen. Ich war mir sicher, es würde ein Heidenspaß werden. Rückblickend kann man den Abend kurz mit einigen Wörtern zusammenfassen: Bierduschen, Crowd Surfing, Mosh Pits und purer Rock ‘n‘ Roll.
Supersuckers
Die Supersuckers, selbsternannte „greatest Rock ‘n‘ Roll-Band in the World“, trafen auf ein gewohnt verhaltenes Wiener Publikum. Die Stimmung konnte von den Amerikanern nicht richtig angeheizt werden. Die Lieder haben für jemanden, der die Band vorher nicht kannte, sehr ähnlich geklungen. Einen Höhepunkt gab es während ihres Auftritts trotzdem, als plötzlich Harri Harrison, Airbournes Gitarrist, auf die Bühne geholt wurde. Zusammen spielten sie ein Cover von AC/DCs „Rock ‘n‘ Roll Singer“, das beim Publikum super ankam. Die gute Laune wurde nach dem Lied für einen weiteren Song aufrechterhalten, sank dann aber auf Anfangsniveau. Nach gut 50 Minuten verabschiedeten sich Supersuckers und das aufgeregte Warten auf Airbourne setzte sich fort.
Airbourne
Es ist beinahe unmöglich, das Konzert in Highlights aufzuteilen. Jeder Song, der gespielt wurde, war der absolute Hammer! Soli, Intros und Outros wurden ordentlich in die Länge gezogen und dem Live-Auftritt angepasst. Dadurch wurde das Konzert noch besonderer und einzigartiger. Die Band hatte sichtlich Spaß und genoss jeden Augenblick. Fürs Mitgrölen und Headbangen wurde ich von Harri mit einem Gitarrenplektrum belohnt (ich war natürlich nicht die einzige). Solche Momente liebe ich, denn es macht die Mitglieder noch sympathischer, authentischer und man fühlt sich als Fan wertgeschätzt.
Nun zu einigen Höhepunkten, die mir im Gedächtnis blieben. In „Girls in Black“ ließ sich Joel vom Publikum samt Gitarre und Bier durch den Saal tragen. Mittendrin gab’s dann die erste von vielen Bierduschen auf den Händen und Schultern von den Zuschauern. In „It’s all for Rock ‘n‘ Roll“ mixte Joel Cola-Whiskey. Für diesen Song, der Lemmy gewidmet war, kamen die Supersuckers noch einmal auf die Bühne. Für einen Moment dachte ich sogar, es wäre der echte Lemmy Kilmister, der gerade die Bühne betrat. Eddie Spaghetti sah ihm mit seinem Cowboyhut und der Sonnenbrille verdammt ähnlich.
Richtig geil war auch das Intro von „Live it Up“. Hier kurbelte Drummer Ryan an einem Ding, das eine Sirene nachahmte. Es wurde ein Tonband eingespielt, das an ein Kriegsszenario erinnerte. Für alle, die „One“ von Metallica in den letzten Jahren live erlebt haben – so ähnlich war auch das Intro für „Live it Up“.
Je näher das Ende des Gigs rückte, desto mehr eskalierte das Publikum. In den letzten 3-4 Liedern gab es so viele Crowd Surfer, dass ich mich fast mehr darauf konzentrieren musste, nicht zerdrückt zu werden. Die beiden Securitys haben tolle Arbeit geleistet! Das Crowd Surfing hat ein bisschen gestört, reflektierte aber zugleich die Wahnsinnsstimmung
Fazit: Airbourne haben die Arena in Wien auseinandergenommen. Es war eines dieser Konzerte, nach denen man später im Bett liegt mit einem fetten Grinsen im Gesicht, dröhnenden Ohren und einem Lied im Kopf, das einem beinahe wieder auf die Beine zwingt.
Setlist
01. Raise the Flag
02. Too Much, Too Young, Too Fast
03. Burn out the Nitro
04. Girls in Black
05. Cheap Wine & Cheaper Women
06. Bottom of the Well
07. Breakin’ Outta Hell
08. It’s all for Rock ‘n’ Roll
09. Boneshaker
10. Live it Up
11. Stand Up for Rock ‘n’ Roll
12. Ready to Rock
13. Runnin’ Wild