INFINITAS – Infernum
Band: INFINITAS
Titel: Infernum
Label: Independent
VÖ: 06/12/2019
Genre: Folk/Heavy Metal
Bewertung: 3,5/5
Folk/Heavy Metal ist die Gunst der Stunde, welche die Schweizer INFINITAS nutzen, um sich gegenüber anderen, verspielten Folk Metal Bands abzusetzen. Das Genre ist dermaßen überlaufen, sodass der Käufer bzw. Liebhaber dieser Folk orientierten Schwermetallkunst nicht mehr recht weiß was Weizen und Spreu ist. Die seit 2009 agierende Combo hat es sich zur Aufgabe gemacht, etliche Räder anders zu drehen und die Hebel für eine weitere Nische wurde mit klassischen Heavy Metal Attitüden aufgesucht.
Das Mischkonzept wird dem besonnenen, verspielten Liebhaber des Folk Bereichs nicht unbedingt gefallen. Dazu braucht es ein Gehör für viele klassische Heavy Metal Partitionen. Persönlich nehme ich diese Umformierung gut auf. Besonders ist hier die Sängerin gefragt, welche mit ihrem Facettenreichen Organ zwischen Furie und lieblicher Maid eine enorme Presche schlägt.
Die Protagonisten lassen nichts anbrennen, geschweige denn unversucht, um die Gunst der Stunde zu nutzen dem Genre irgendwie ein neues Leben einzuhauchen. Das Konzept geht meiner Meinung nach gut auf, erstens zeigt die Truppe viel Können in Sachen Fusion aus etlichen Metal Bereichen.
Pagan, Folk, Heavy und leichte Symphonic Elemente wurden zu einem breiten Soundteppich gewoben. Alle Fragmente sind gut aufeinander abgestimmt und passen wie die Faust aufs Auge.
Tragende, lang gestreckte Melodieparts sind größtenteils der Ausgangspunkt, bevor die Schweizer Formation um die Frontfurie eine merklich kernigere presche schlägt. Die Frau am Mikro macht dem Hörer Angst und Bang, bekanntermaßen bügelt sie die Männerwelt mit gut-starkem Gezeter nieder. Eine sogenannte Feme fatale. Dieses Trugbild formiert sie Sekunden später um, ab diesem Zeitpunkt zeigt sie ihr zweites Gesicht, lieblich, schön-umschwärmend. Eine gute Gesangskombination, welche nicht tagtäglich von anderen Combos geboten wird und somit eine Bereicherung im Mischkonzept von INFINITAS ist.
Die gebotene Klangkunst ist gewiss ausbaufähig, dennoch, für eine neue Nische im überlaufenen Genre eine gute Abwechslung zwischen bekannter Dudelei und ausufernder Epik.
Fazit: INFINITAS bieten mit Infernum einen knackigen Patzen im Bereich des Folk/Heavy Metal!
Tracklist
01. Afanc
02. A Manifested Nightmare
03. Antahkarana in Flames (Avnas Prelude)
04. Avnas
05. Utukki
06. Infernum Overture (Lilith Prelude)
07. Lilith
08. Rahu
09. A Starless Universe (Tiamat Prelude)
10. Tiamat
11. Vadatajs
12. The Seeker of Truth
13. Consultus (Memoria I)
Besetzung
Andrea Böll – Vocals, Percussion
Piri Betschart – Drums, Vocals, Percussion, Clarinette
Selv Martone – Guitar, Virtual Instruments
Live-Session-Musicians:
Savannah Childers – Violin
Marcel „Camel“ Koller – Bass, Background Vocals