WRITTEN IN GRAY – At War With Myself
Band: Written in Gray
Titel: At War With Myself
Label: Self-Released
VÖ: 08/05/20
Genre: Thrash/Melodic Death Metal
Bewertung: 4/5
„At War With Myself“ der amerikanischen Newcomer WRITTEN IN GRAY ist ein sehr vielversprechendes Debütalbum, denn die Burschen sind echt talentiert!
Gegründet wurde die Band bereits 2014 als sich die damaligen Mitglieder noch in der High School befanden. Obwohl bei uns wahrscheinlich noch kaum jemand von dieser Gruppe gehört hat, durften die North Caroliner bereits für Acts wie Arch Enemy, Soulfly, John 5 oder Goatwhore eröffnen. Grund genug, um ihr erstes Studioalbum genauer unter die Lupe zu nehmen…
Titel und Cover von „At War With Myself“ vermitteln einem bereits, dass die Thematik düster ist, was sich auch in der Musik widerspiegelt. Die Balance zwischen harten Parts mit Death-Vocals und melodischen, musikalisch raffinierten softeren Parts ist WRITTEN IN GRAY richtig gut gelungen. Man wird mit einem spannenden instrumentalen Intro begrüßt, das in einem Monster von Lied mündet. „What’s Done is Done“ ist unbarmherzig und brutal in den Strophen. Die Atmosphäre kühlt im Refrain etwas ab, wo man in den Genuss von Lawrence‘ clean vocals gerät.
„Bringer of Dawn“ ist mit einer ordentlichen Ladung Thrash und Melodik ausgestattet. Die Band zeigt eine etwas andere Seite, insbesondere mit dem überraschenden Akustik-Part gegen Ende des Liedes. Auch „Your Chariot Awaits“ ist eine schnelle Thrash-Nummer, die richtig Laune macht und ein bisschen an Metallica erinnert, was in erster Linie dem klaren Gesang geschuldet ist.
Es findet durch die Bank ein Schlagabtausch zwischen Thrash und Melodic Death Metal statt, wobei sich manchmal ein bisschen Metalcore hineinmischt.
„Dissociation“ reflektiert meiner Meinung nach sehr gut das Potenzial der Band. Das Lied beginnt langsam mit einer wunderschönen Melodie, die durch ein monströses Riff abgelöst wird. Es folgen ständige Wechsel zwischen klaren und dämonischen Gesang, ein Refrain, der die Härte der Strophen ausbalanciert und Stellen, in denen man die Klänge der Instrumente alleine genießen darf. Der genialste Schachzug dabei: Einen Teil von „In the Beginning“ bekommt man am Ende noch einmal zu hören.
Einige Lieder hätten für mich allerdings noch ausgeklügelter sein können, wie z.B. „River of Blood“, „Rest in Pieces“ oder „Corrode“, wo mir die Strophen weniger gut gefallen. Lawrence‘ Stimme hört sich in den Höhen oft kraftlos und schief an. Es sind Kleinigkeiten, oder „das gewisse Etwas“ das mir hin und wieder fehlt, um dem Album die volle Punktzahl zu geben.
Im Großen und Ganzen hat mich die CD aber positiv überrascht. Es gibt haufenweise geniale Riffs und Soli, das Album ist authentisch, stimmig und wird einem nicht so schnell langweilig – im Gegenteil!
Fazit: „At War With Myself“ ist eine gut ausbalancierte Mischung aus Thrash und melodischem Death Metal, die einer Kostprobe würdig ist!
Tracklist
01. In the Beginning
02. What’s Done is Done
03. Bringer of Dawn
04. Sanguine Rose
05. River of Blood
06. Welcome Extinction
07. Rest in Pieces
08. Your Chariot Awaits
09. Corrode
10. Dissociation
Besetzung
Lawrence Marshall (Vocals, Guitar)
Jonus Meadows (Guitar)
Brooks Anders (Drums)
Angus Smith (Bass)