DVL – Hush
Band: DVL
Titel: Hush
Label: Wormholedeath Records
VÖ: 27/05/22
Genre: Modern Metal
DVL (früher bekannt als D3VILMAYCRY) haben bereits einige Preise für ihre bisherige Schaffensphase abstauben können. Mit Acts wie IN THIS MOMENT, JINJER, ACT OF DEFIANCE und SYLOSIShatten sie sich die Bühnen und da wird wohl einiges bei den Schotten hängen geblieben sein? Glaubt man dem Beipackzettel!
Mit dem Werk „Hush“ steht der neueste Longplayer unter neuem Bandnamen in den Startlöchern. Was den Stil der Truppe betrifft, werden hier große Namen in den Mund genommen, mit denen diese Formation nichts zu tun hat.
Gut, METALLICA würde ich aufgrund einiger Riffs noch in Betracht ziehen gewähren zu lassen. Der Vergleich mit etlichen NWOBHM Kapellen steht hingegen nicht zur Debatte. TRIVIUM, nebst BULLET FOR MY VALENTINE höre ich im Kontrast hierzu stärker raus. Von diesen Beiden haben die Herrschaften aus dem Norden der britischen Insel mehrheitlich abgeschöpft, zumindest etliche Parallelen zu Frühwerken sind hier und da als stärkerer Wegweiser im Songkonzept vorhanden.
Gute Kontraste und harmonisches Zusammenspiel
Es fällt zudem auf, wie wenig Eigenständigkeit ins Spiel gebracht wird, im Kontrast hierzu zeigen sich die Jungs, was das Zusammenspiel betrifft, wie harmonisch und unprätentiös es ist. Auf „Hush“ tummeln sich durch die Bank gute Nummern zwischen modernen Rock, leichten Alternative Einschlägen und seriösen Groove Elementen, aber die obergeile Meganummer ist nicht vorhanden.
Dynamisches und druckvolles Gitarrenriffing steht glasklar im Vordergrund, welchem der klatschende Drumsound komplett hinterherhinkt. Schade, denn Potenzial sind fürwahr erkennbar, es hapert zum derzeitigen Zeitpunkt an der Umsetzung. Eigenständigkeit und Innovation kämen dem abwechslungsreichen Treiben zu Hilfe und trotz der Verspieltheit kommen die Jungs aus dem Mittelbereich nicht recht raus.
Eigenständigkeit fehlt in vielen Belangen
Die stilistische Ausrichtung wäre ein Grund sie als neues, heißes Eisen für den Musikmarkt zu betiteln, jedoch kupfern DVL mehrheitlich von den oben genannten Größen des modernen Metals zu viel ab.
Fronter Ryan Patterson bietet gute Ansätze und kann sich gegenüber anderen Szenevertretern gewiss behaupten, der Gottessänger ist er im Gegensatz hierzu nicht. Die Truppe ackert sich brauchbar ab und bietet ein Gemisch, das Sammler von modernen Metalbands gewiss gefallen wird. Ob dies im gegenwärtigen Zustand ausreicht, über die Insel hinaus Fuß zu fassen, wage ich zu bezweifeln.
Metal Burger der Marke Stangenware
Wer auf TRIVIUM und BULLET FOR MY VALENTINE komplett abfährt, darüber hinaus nicht viel Gedanken machen will, ob dies eine Blaupause im Soundkonzept ist, darf gedankenlos zugreifen. Für verwöhnte Gehörgänge ist dies nicht zu empfehlen. Es verhält sich wie mit Burgern bei MC und BURGER KING. Nicht schlecht, wenn ich einen wahrlich guten Burger haben will, muss ich mir einen Laden suchen der das exquisiter hinbekommt. Somit lediglich Massenwahre, nicht schlecht, allerdings nicht der Megaseller.
Fazit: DVL hätten viel drauf, kommen dagegen mit „Hush“ nicht aus dem mittelprächtigen Bereich hinaus.
Tracklist
01. Among Us
02. Dead Man’s Switch
03. Eternity
04. Dread
05. Parasomnia
06. The Pitch
07. Hallows
08. Stranger
09. Trial By Fire
10. Hush
Besetzung
Ryan Patterson – Vocals
Alan Graham – Lead Guitars
Mark Paterson – Rhythm Guitars
Kevin Choi – Bass Guitar
Lewis Templeton – Drums