TIERRA SANTA – Destino
Band: TIERRA SANTA
Titel: Destino
Label: Maldito Records
VÖ: 10/06/22
Genre: Heavy/Power Metal
TIERRA SANTA starteten 1997 als eindeutig, spanische Antwort auf IRON MAIDEN. Deren Erstlingswerke bis „Indomable“ drehen sich durchwegs in Abständen in meinem Player. Danach hatte ich die aus Logroño, La Rioja stammende Truppe aus den Augen verloren. Lediglich gelesen, dass sie seit 2004 vermehrt in Richtung RAINBOW gehen. Selbstredend konnten die Spanier in diesem Bereich ihr breites Können und ihr Händchen für wunderbare Power/Heavy Melodien unter Beweise stellen, wenngleich die erst genannte NWOBHM Größe dieser Truppe merklich besser zu Gesicht stand. Wer es nicht glaubt, höre die Schaffensphase von „Medieval“ bis „Sangre de reyes“. Da mein Fable für Metal gesungen in der spanischen Sprache keine Grenzen kennt, freute ich mich umso mehr, als im Postkasten das neueste Album „Destino“ lag. Könnten die Jungs nach all den Jahren den Rezensenten wiederholt begeistern und alte Roots bei ihm auslösen?
Geschärfte Speerspitze des Heavy/Power Metal aus Spanien
SARATOGA und TIERRA SANTA gehören im Bereich des Heavy/Power Metal zu den Speerspitzen der reinrassigen Vertreter. Während andere in Spanien bekannten Größen mehrheitlich auf eine Mischform bauen, sind diese beiden Truppen ihren Roots treu geblieben und haben mit kleineren Ausreißern bis dato gute Songs geboten, welche über das Heimatland für Furore sorgen konnten.
Alles beim Alten geblieben?
Alles beim Alten geblieben? Nicht unbedingt! Die Ombrés bauen nach wie vor auf die Roots oder besser gesagt abermals auf die IRON MAIDEN Einflüsse, wenngleich sie dezimiert wurden, wie es bereits bei „Indomable“ der Fall war. Exakt bei diesem Album knüpfen die Power Recken neuerlich an und zocken ein durchwegs überzeugendes Programm. Scharfe Melodien und gekonnte Bangerrhythmen rotieren in der Dauerschleife aus den Boxen und wissen den Heavy/Power Metal zu überzeugen.
Riff-getriebener Metal der Begeisterung auslöst
Senior Ángel San Juan offeriert seinen bekannten Gesangsstil, welcher viele Fans über die Jahre begeistern konnte, damit klingt die Mischung auf dem neuesten Album herrlich erfrischend. Dies ist allerdings nicht nur dem Sänger geschuldet, nein, die Truppe bedient sich rhythmisch bei altbekannten Heavy Metal Truppen und würzt das Power-Süppchen mit eigenen Innovationen an. Dass der Gesang perfekt zum kernigen, Riff-getriebenen Metal dieser Band passt, versteht sich von selbst. Nichts von ihrem Biss haben TIERRA SANTA über die Jahre verloren.
Gediegenere Nummern wie das hymnisch-ruhende „El poder de la tormenta“ wissen mit Reizen den Hörer zu begeistern. Insbesondere bei solchen Nummern spielen die Spanier seit jeher all ihre Reize aus und versetzten den Fan in einen wohltuenden Rausch. Und außerdem sind die Maiden Melodien mit frischen Akzenten umgesetzt worden, welche vorwiegend beim Titeltrack dominant zum Ausflippen einladen. Meiner Meinung nach haben TIERRA SANTA zur alten Stärke zurückgefunden und durch die Rückbesinnung zur frühen Schaffensphase primär zwischen „Sangre de Reyes“ und „Indomable“ knüpfen die Jungs mit dem neuesten Machwerk an und begeistern mit einer Lockerheit ihre Fangemeinde.
Polygames Spiel das an die Frühphase erinnert
Natürlich verlaufen die Grenzen zwischen Power und Heavy Metal auf „Destino“ nicht ganz eindeutig, das ist auch gut so, denn die Musiker sind immer am besten, wenn sie ein polygames Spiel offerieren. Entsprechend sind treibende Uptempo-Nummern wie der Titeltrack, „Pecado de ángel“ oder „Mi Libertad“ komplett typische TIERRA SANTA-Songs, die desgleichen auf legendären Platten wie „Legendario“ oder „Tierras de leyenda“ hätten stehen können. An ebenjene Werke fühlt man sich im Laufe dieser Platte ohnehin fortwährend wieder erinnert. Die Spanier haben auf ein neues Blut geleckt und greifen merklich härter in die Saiten und das weiß den Power/Heavy Freund durch die Bank zu unterhalten und wird ihn kaum ruhig dasitzen lassen. Dies bedeutet, das neueste Album genießen und klarerweise die letzten Werke sichern.
Fazit: „Destino“ von TIERRA SANTA mag eine Rückbesinnung sein, klingt aber im Jahr 2022 herrlich erfrischend.
Tracklist
01. Por el valle de las sombras
02. Mi libertad
03. El dorado
04. Cruce el infinito por ti
05. El poder de la tormenta
06. Destino
07. Pecado de Ángel
08. Siempre
09. La fuente de la juventud
10. Gran alma
11. Mi madre
Besetzung
Roberto Gonzalo – Bass, Vocals
Ángel San Juan – Vocals, Guitar
Juan Antonio San Martín – Keyboards
Dan Díez – Guitars
Francisco Gonzalo Castillo – Drums