DRUDENSANG – Tuiflsrijtt
Band: DRUDENSANG
Titel: Tuiflsrijtt
Label: Folter Records
VÖ: 30/04/22
Genre: Black Metal
Okkultismus, Mystik, Dunkelheit, Hass, Misanthropie, dies sind Schlagwörter, welche pressgenau zum Black Metal der bayrischen Formation DRUDENSANG passen. Die Truppe entstand nach der Schaffensphase unter BLACKHORNED WARGOAT (2009 – 2010) und RAVNSVART (2010 – 2013) bei denen bereits Krámpn (Vocals, Bass, Lyrics) mitwirkte. Obwohl seit 2013 aktiv, ist deren Werk „Tuiflsrijtt“, erst das Full Length Debüt der am Weißwurstäquator angesiedelten Blackies.
Black Metal ohne Verschönerung im Korsett
Wer seinen Black Metal obskurer mag und darüber hinaus keine Ohrwurmmelodien benötigt, ist bei dieser Truppe genau richtig. Des Weiteren pfeifen die Jungs auf eine aufpolierte Produktion und es wird niemanden mit Verschönerungen geschmeichelt. Harsch, verbittert und bitterböse ist das Konzept dieser Truppe und da haben die Jungs ein fürwahr gutes Händchen. Eisig-ehern rammen sie ihren rabenschwarzen Pfahl in die Musiklandschaft und dies mit einer harten Vehemenz.
Kein schnödes 0815 Geholze
Monströse, giftige Screams bestimmen das Geschehen und die Jungs kontrastieren dieses harsche Programm mit einigen Echo-Effekten. Die Kombination mit der wechselhaften oft sehr intensiven Instrumentierung ist gut gelegt und dadurch überraschen die Jungs durch die Band. Mit einem guten Eindruck bringen sie ein hauchzartes Farbspiel ins Geschehen. Kein schnödes 0815 Geholze, dies wäre der DRUGENSANG Mannschaft zu einfach. Mit den diffizilen Attacken und einigen brachialen Wutausbrüchen wird ein ausgezeichnetes Wechselbad der Schwarzwurzelseele offeriert. Das spielerische Geschick als auch kompositorische Feinsinnigkeit kann fett unterstrichen auf der Habenseite in diesem Genre-Sektor verbucht werden.
Feindselige Atmosphäre ist das Gebot der Stunde
Von Beginn an wird eine feindselige Atmosphäre geboten, welche den Fortgang über das komplette Album prägt. Mit der kantigen Produktion wird ein steifer, eisiger Sturm losgelassen, welcher wie ein harter Hagelschlag über den Hörer herniederprasselt. Viele angeregte Wendungen wurden wohlüberlegt eingebaut und sind oftmals leichter herausfordernd. Allerdings überwiegt die stilsichere Black Metal Rhythmik der frühen 90er und dabei braucht es zu keinem Zeitpunkt eine penetrante Effekthascherei. Mit gutem Ausmaß wird die Rhythmik und die ausgesprochen dynamischen Songs durch ungewöhnliche, feindselige Stimmung verschärft.
Zahm oder gar zahnlos ist überall anders
Zahm oder gar zahnlos ist überall anders, nur nicht bei dieser Truppe. Im Großen und Ganzen ist „Tuiflsrijtt“ ein Album, das mit seiner widerspruchsfreien Standfestigkeit den Schwarzwurzelfreund der frühen Stunde überzeugen wird. Diese borstige Black-Metal-Platte klingt unverfälscht und sadistisch, dies sind Eckpfeiler, wie astreiner True Black Metal klingen muss. Die massiven Wutausbrüche und das ungehobelte Programm verhelfen den Jungs zu einem Level, welchen sie hoffentlich in naher Zukunft mit dem Nachleger halten können. Keine gravierenden Fehltritte, geschweige denn überflüssiges Füllmaterial ist auszumachen und so kann sich der Black Metaller das Album in einem Zug gönnen und wird hellauf begeistert sein.
Fazit: „Tuiflsrijtt“ von DRUDENSANG ist ein ungehobelter, schnörkelloser Black Metall Output, der an die Glanzzeit der frühen 90er Black Metal Welle erinnert.
Tracklist
01. Krampen Erwacht – Aufbruch
02. Hexntreyber
03. Seelengift
04. Tuiflsrijtt
05. Rutengang – Ritus Der Habergoaß
06. Von Druden Zerfetzt
07. Raserey Der Krampen
08. Rouhnåchtszauberey
Besetzung
Krámpn – Vocals, Bass & Lyrics
Henker – Keyboard
Dragg – Bass & Back Vocals
Percht – Guitar
Nefastus – Drums