AMON AMARTH – The Great Heathen Army

AMON AMARTH – The Great Heathen Army

amon amarth - the greath heathen army

Band: AMON AMARTH
Titel: The Great Heathen Army
Label: Metal Blade Records
VÖ: 05/08/22
Genre: Melodic Death Metal

Bewertung:

5/5

Die schwedischen Death Metal Wikinger von AMON AMARTH sind ohne Umschweife eine Konstante. Seit ihrer Gründung haben die Jungs ihren Siegeszug auf dem Drachenschiff bestritten und das Boot kam hierbei niemals zum Kentern. Gibt es eigentlich ein schlechtes Album der Truppe? Persönlich ist mir keines bekannt. Eher im Gegenteil, jedes Album hatte etliche Hitsingles hervorgebracht, die für sich sprechen. Generell sind die Schweden ein Unikum und haben ihren großen Vorreitern in Sachen Elchtod einiges als starke Konkurrenz zu bieten. Mit dem neuesten Silberling „The Great Heathen Army“ geht es wiederholt auf Kaperfahrt und hierbei bleiben die Trinkhörner gewiss nicht leer, soviel ist gewiss.

Fulminanter Einstieg der weiterhin genial gehalten wird

Den hymnischen Metal über drei Jahrzehnte hinweg in solch beeindruckender Manier in Szene zu setzten, will schon etwas heißen. Der Inhalt ist gewohnt gespickt magischer Symbolik von Geschichte, Folklore und Kultur der Wikinger. Mit dem Song „Get In The Ring“ ist die Einleitung grandios geglückt, stilecht wurde für das Video der bekannte AEW-Pro-Wrestler Erick Redbeard (bekannt als großer Metalfreak) als Hauptdarsteller verpflichtet. Geniale Einleitung und für Sportbegeisterte darf ich Muskelkaterbeschwerden vorab ankündigen, diese treibende Nummer hat es in sich.

Prächtiger Ausgleich zwischen Groove und Melodie

Das Soundkonzept des neuesten Albums ist abermals bekannt, bekanntermaßen haben es die Schweden schließlich mitgeprägt. Die tragende Rolle ist im Kontrast hierzu weniger die Melodie, vielmehr bauen die Jungs aus Tumba auf rollenden Groove. Die bedeutet nicht, dass der Melodiebogen komplett in die Tonne geworfen wurde. Er kommt für meinen Geschmack besser zur Geltung, wenn der Death ‚n‘ Roll dominant den Ton angibt. Gute Fusion und unterbreitet, dass AMON AMARTH sehr wohl nach all den Jahren imstande sind einen draufzusetzen.

Ohrwürmer die beharrlich unsere Gehörgänge attackieren

Klar könnte man technisch unsere Gehörgänge strapazieren und nach selbigen verlangen. Benötigt der Liebhaber der Tracks des schwedischen Unikums einigermaßen Vergleichbares? Eher weniger, erfahrungsgemäß sind für ihn die Schweden Deather besser aufnehmbar, wenn die Ohrwürmer unsere Gehörgänge attackieren. Diese wurden für mein Empfinden komplett in alle neun Tracks eingebaut und dies setzt dem Fass fürwahr den Deckel auf.

Wikinger und Schlachten-Epen wurden in Sachen melodischem Todesblei wunderbar umgesetzt. Alle Tracks gehen ohne Umschweife ins Gehör und wissen den langjährigen Fan neuerlich zu begeistern. Die breite Fanschaar wird von solch einer Todesbleithematik begeistert sein. Es ist einfach super den Jungs nach all den Jahren zu lauschen und man fühlt sich vom ersten bis zum letzten Track ordentlich aufgestachelt sein verstaubtes Schild und die Streitaxt aus der Ecke zu holen und sich fürs Gefecht bereitzumachen.

Ein Todesblei-Inferno mit außergewöhnlichem Soundkonstrukt

Der erwähnte, dominante Einzug von ausgedehnten Todesbleiinfernos ist wunderbar umgesetzt. Das steht den Schweden merklich besser zu Gesicht, desgleichen dürfen ausgereifte Melodie-Passagen nicht fehlen und diese machen den Reigen merklich facettenreicher. Wer den Schweden bis dato unterbreitet hat, dass sie sich durch stärkere Melodie-Beigaben von ihrem Grundkonstrukt verabschiedet haben, muss beim neuesten Album diese Aussage revidieren. Sänger Johan Hegg brüllt uns wieder mit seinem fulminanten, gutturalen alles ins Gesicht, sodass er den Hörer das Fürchten lehrt. Beide Gitarristen haben viel Spielraum und unterwandern das Grundkonstrukt mit guten Solis, welche stetig durch den treibenden Sound abgelöst werden.

Begeisterung selbst nach dem x-ten Durchlauf

Der Spielraum fürs breite Fäuste-recken ist hierbei gleichfalls bedacht, wie der Moment, um sich ordentlich die Rübe durchzubeuteln. Mitreißend wird die gestartete Konstanz des Todesbleis qualitativ hochwertig umgesetzt und als roter Faden quer durch den Silberling hindurchgezogen. Die Qualität der Songs ist hierbei zu keinem Zeitpunkt nachlassend, alle Songs gehen binnen Zehntelsekunden über und begeistern selbst nach dem x-ten Durchlauf. Auf ein Neues wurde ein Klassiker geschaffen, bei welchem die Wikingerwelt in Ordnung scheint. AMON AMARTH haben alle ihre Stärken der letzten Jahre ins Gefecht geworfen, Endeffekt ein grenz-geniales Album, welche vom ersten bis zum Gottverdammten letzten Track vollends begeistert. Jedes bleibt Riff direkt im Ohr hängen und die Rhythmik reicht von treibend bis hinüber in den shakigen Bereich. „Saxons And Vikings“ sei hier als Hinweisschild erwähnt. Das Duo mit SAXON Sänger Biff Byford ist gelinde gesagt genial. Es scheint, als würden sich beide in der Schlacht gegenüberstehen und sich aufbauschend beschimpfen.

Fazit: Alle Daumen hoch und bereit machen, denn AMON AMARTH formiert die „The Great Heathen Army“!

Tracklist

01. Get In the Ring
02. The Great Heathen Army
03. Heidrun
04. Oden Owns You All
05. Find a Way or Make One
06. Dawn of Norsemen
07. Saxons and Vikings
08. Skagul Rides With Me
09. The Serpent’s Trail

 

Besetzung

Johan Hegg – Vocals
Olavi Mikkonen – Guitar
Johan Söderberg – Guitar
Ted Lundström – Bass
Jocke Wallgren – Drums

 

Internet

AMON AMARTH – The Great Heathen Army CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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