BLIND GUARDIAN – The God Machine
Band: BLIND GUARDIAN
Titel: The God Machine
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 02/09/22
Genre: Power Metal
Persönlich hat sich meine Wenigkeit merklich von der deutschen Metal Institution BLIND GUARDIAN abgewandt. Lag an der Tatsache, dass mir der merklich überladene Sound mit theatralischen und Filmmusik artigen Stücken nicht wirklich gefiel. Schon vorab gab es bei uns in der Redaktion Diskussionen, das mit dem neuesten Werk „The God Machine“ vieles anders sein würde. Die 1987 gegründete Truppe hatte vor allem mit Werken „Somwhere Far Beyond“ und „Tales From The Twilight World“ einen Stein im Brett bei vielen Power Metal Recken, bevor es mit „Imaginations from the Other Side“ schon Wegweisend war, in welche Richtung es die Krefelder verschlagen würde. Gut 30 Jahre nach dem fulminanten Kassenschlager „Somewhere Far Beyond“ sollte es zurück in die Gegenwart gehen. Wirklich? Dies kann meine Wenigkeit mit einem zufriedenen Grinsen und einem lauten Ja beantworten.
Back To The Roots
Die Rücknahme des Bombasts wurde dominant durchgeführt und gleich beim ersten Track kommen die oben genannten Referenzwerke mit 30 Jahre auf dem Buckel stark zum Vorschein. Alten Fans der Kapelle dürfte dies gefallen, denn hier kommen eben die Power Metal Wurzeln der Krefelder gut zu Vorschein. Fantasy Thematiken sind nach wie vor das Aushängeschild dieser deutschen Institution, wenngleich leichter aufnehmbar und nicht nach einem bombastischen Konzept, welches nicht locker angehört werden kann.
Straighter und durchdringender
Straighter und durchdringender donnern die Songs aus den Boxen. Dies macht in der Summe der Songs ordentlich was her und beweist, mit weniger kann der Musiker oftmals merklich mehr erreichen. Gute Bangernummern bestimmen überwiegend das Album und für dies hat sich damals der Rezensent die Alben der BLIND GUARDIAN Jungs zugelegt. Dieses Gefühl wird neuerlich in den Vordergrund gerückt und aufgrund dessen schlägt das Power Metal Herz schneller.
Obwohl die deutsche Formation auf alte Rezepturen zurückgreift, klingt dies nicht nach einem Aufguss. Das Album brilliert mit einer eigenen Selbständigkeit, wenngleich auf alte Wurzeln und Einflüsse zurückgegriffen wird. Dies Soundrückentwicklung sehe ich persönlich als starke Weiterentwicklung und macht den Sound Anno 2022 von BLIND GUARDIAN frischer, mit alten Roots gewürzt.
Meisterwerk im Power Metal
Klarerweise gibt es eine Vielzahl an Helden des Power Metals, welche in den letzten Jahren ihren Wurzeln stärker treu geblieben sind. Im Falle dieser Institution finde ich es einfach ausgezeichnet, dass man es nach wie vor vermag straighteren Power Metal zu produzieren. Ein gewisses Quantum an epischer und opulenter ausgestatteter Nummer im Bombstsoundkleid dürfen nicht fehlen und wurden ausgewogen eingebaut. Hierbei klingt der Reigen ausgewogener und nicht überladen. Textlich werden alle Klischees des Power Metal erfüllt und der Verehrer dieses Genres bekommt im letzten Drittel des Jahres ein Meisterwerk vorgetragen, das ordentlich im Player Heißlaufen wird.
Amtliche Riff-Wucht Portion
Die amtliche Riff-Wucht Portion und gekonnten Melodiebögen bestärken die Begeisterung für das neueste BLIND GUARDIAN Werk. Viele frischen Ideen paaren sich mit alteingesessenen Roots und das kommt als Mixtur prächtig zur Geltung. Alle älteren Stärken der Krefelder kommen vom ersten Song an wunderbar zur Geltung und lassen den Hörer aufmerken. Die Folge daraus, ist die Tatsache, dass man fabelhaft zu den Songs sein Haupt mitschütteln und abgehen kann.
Fazit: BLIND GUARDIAN lassen mit „The God Machine” alte Glanztaten erfrischend hochleben. Ein Power Metal Meisterwerk das der Genre Fan haben muss.
Tracklist
01. Deliver Us from Evil
02. Damnation
03. Secrets of the American Gods
04. Violent Shadows
05. Life Beyond the Spheres
06. Architects of Doom
07. Let It Be No More
08. Blood of the Elves
09. Destiny
Besetzung
Hansi Kürsch – vocals
André Olbrich – lead guitar, acoustic guitar, rhythm guitar
Marcus Siepen – rhythm guitar and acoustic guitar
Frederik Ehmke – drums