Band: TULUS
Titel: Fandens Kall
Label: Soulseller Records
VÖ: 17/02/23
Genre: Black Metal
Ich bin auf TULUS durch ihr letztes Album “Old Old Death“ gestoßen und habe mich deswegen entschieden, mir „Fandens Kall“ genauer anzuhören. Die norwegischen Schwarzmetaller feiern mittlerweile dreißigjähriges Bandjubiläum. Zu diesem Anlass hat die Formation obendrein einen kurzen Dokumentarfilm veröffentlicht, in dem man unter anderem Einblicke in die Erschaffung von „Fandens Kall“ bekommt.
Sieben Longplayer in dreißig Jahren
„Fandens Kall“ reiht sich als siebtes Album in die Diskographie von TULUS ein. Charakteristisch für die Band ist ihr untypischer norwegischer Black Metal, der ganz und gar nicht an Kirchenverbrennungen und Blasphemie erinnert. Die Lyrics habe ich zwar nicht übersetzt, aber rein musikalisch spielen TULUS eine sehr rockige, groovige Version von Black Metal, der mehr zum Mittänzeln als zum wütenden Herumspringen einlädt. Das war aber nicht immer so – frühere Alben wie „Pure Black Energy“ (1996) oder „Mysterion“ (1998) klingen finsterer und böser als bspw. die zwei neuesten.
Rockiger Black Metal
Wie bereits der Vorgänger „Old Old Death“ ist auch „Fandens Kall“ schon mehr Black ‘n‘ Roll als klassischer norwegischer Black Metal. Die rockigen Beats und Grooves saugen den meisten Liedern die Boshaftigkeit aus den Knochen. „Lek“, „Isråk“ und „Snømyrkre“ klingen sehr heiter und preschen geradlinig mit moderater Geschwindigkeit voran. Im Kontrast dazu hat man wenige Lieder, die melancholisch und etwas beklemmend wirken, „Barfrost“ und „Samuelsbrenna“ zum Beispiel. Die restlichen Songs sind einen Hauch aggressiver und werden mit den schwarzmetall-typischen Blast Beats und kreischenden Riffs ausgeschmückt.
Weniger begeisternd als „Old Old Death“
Da ich von den sieben LPs nur die vorherige intensiv kennengelernt habe, orientiert sich meine Bewertung von „Fandens Kall“ auch hauptsächlich daran. Mich hat „Old Old Death“ damals mehr gepackt und mir mehr Spaß bereitet, als „Fandens Kall“. Mir fehlt ganz klar die Abwechslung in den Songs. Man bekommt einerseits schnell das Gefühl als würden sich die Lieder auf dem Album ähneln, was auf Dauer Langeweile und Resignation nach sich zieht. Andererseits hört sich „Fandens Kall“ an wie eine weniger gelungene Fortsetzung von „Old Old Death“.
Fazit: TULUS hätten ihren rockigen Black Metal auf „Fandens Kall“ gerne etwas mehr ausschmücken können.
Tracklist
01.Fandens Kall
02.Lek
03.Slagmark
04.Allstøtt
05.Isråk
06.Samuelsbrenna
07.Sjelesmerte
08.Bloddråpesvermer
09.Snømyrkre
10.Barfrost
Besetzung
Blodstrup – Vocals, Guitar
Crowbell – Bass
Sarke – Drums