Band: VANISH
Titel: A Hint Of Solace
Label: El Puerto Records/Edel KNM
VÖ: 31/03/23
Genre: Melodic/Progressive/Power Metal
VANISH aus Stuttgart und 2000 gegründet, zählen seit etlichen Jahren als Geheimtipp für den verwöhnten Power Metal Freund. Verwöhnt insofern, als nicht die sture Linie geboten wird, im Kontrast hierzu versuchen die Jungs einen großen Anteil an Progressive-Bausteinen ihren Songs beizumischen. Diese Mischung war bis jetzt durchwegs gut anzuhören und selbstredend stellte sich uns die Frage, was nun der Unterschied beim neuesten Silberling „A Hint Of Solace“ gegenüber der bisherigen Discografie ist. Der Backkatalog nach gut 23 Jahren ist durchschaubar, denn das neueste Machwerk ist erst das Vierte.
Gute Soundschattierung
Klar fragt man sich, was einem nach gut sechs Jahren Funkstille auf dem neuesten Release erwartet. Definitiv eine musikalische Reise durch die Bereiche Melodic, Power und Progressive Metal. Das Rad wird man gewiss nicht neu erfinden, dennoch ist ihr Sound gegenüber anderen Genrebands ein einzigartiger. Aufgrund meines Fable für ROYAL HUNT würde ich sogar so weit gehen, sie als deutsche Antwort des dänischen Unikums zu betiteln. Die Texte sind tiefgründig und emotional, aber auch energiegeladen und mitreißend. Besonders hervorzuheben ist die Stimme des Sängers, welche ebenfalls leicht an D.C. Cooper erinnert. Seine komplette Stimmlage ist sowohl sanft, hat im Kontrast hierzu manchmal aggressive Ausläufer und passt passgenau zu den Songs.
Aufsehenerregende Mischung aus verschiedenen Stilmischungen
Hymnische Refrains, groovende Riffs voller Power, abgerundet in einem modernen Soundgewand wurden facettenreich in den bekannten Sound der Formation eingebaut. Durch die aufsehenerregende Mischung aus verschiedenen Stilmischungen und die emotionalen Texte ist eine spannende Hörreise garantiert. Während andere experimentell und verwirrend zu Werke sind, offerieren VANISH eine prächtig ausgewogene Melange. Gut vereint sich dieses Soundklangbild mit der außergewöhnlichen Stimme von Bastian Rose und der technischen Finesse der Instrumentalisten. Allerdings erfordern die Stücke ein offenes Ohr und Geduld, um seine Schönheit zu entdecken.
Reichhaltiger Sound der gut abgeschmeckt wurde
Durch die eingebauten Tricks und dem reichhaltigen Sound ist den Herrschaften ein Album gelungen, das man immer wieder hören kann, ohne dass es langweilig wird. Jeder Song hat seine eigene Geschichte und seine eigene Stimmung, die dich auf eine Reise mitnimmt. Die Musik ist voller Emotionen und Energie, die dich mitreißen und dich nicht mehr loslassen. Insbesondere die harschen Einlagen finde ich als härteren Durchschlag spitzfindig eingebaut und passen zum Konzept der Stuttgarter.
Potenzial das nach mehr verlangt
VANISH haben definitiv Potenzial und machen keinen Hehl darum, dieses einzusetzen, um in Zukunft noch bekannter zu werden. Kann der Hörer nur hoffen, dass nicht abermals eine dermaßen lange Wartezeit veranschlagt wird! Ich würde es jedem empfehlen, der auf der Suche nach neuer Musik im Power/Melodic Bereich ist. Im Gegensatz hierzu muss ein leichtes Interesse an progressiven Schüben dabei sein. Insgesamt beeindrucken VANISH mit „A Hint Of Solace“ und ich denke, dass es definitiv ein Album ist, das man sich anhören sollte.
Fazit: VANISH tauchen mit „A Hint Of Solace“ tief in die Welt des Melodic Power Metal mit enormen Progressive-Anteilen. Ein Genusshappen, den der Freund solcher Unterfangen sich gönnen sollte.
Tracklist
01. Crowdpiercer
02. Walk With Me Through Fire
03. Act/Live/Resolve
04. The Crossing
05. Voyage In Suffering
06. Black Elation
07. As Though The Dead Are Here
08. A Hint Of Solace
Besetzung
Philipp Schönle – Guitar
Andreas Armbruster -Bass
Bastian Rose – Vocals, Keys
Ralf Nopper – Drums
Ben Galster – Guitar, Screams