Band: VESUVIAN
Titel: Emergence
Label: Independent
VÖ: 09/04/23
Genre: Symphonic/Melodic Death Metal
VESUVIAN aus Seattle zelebrieren Symphonic Death Metal mit einer Messerspitze Metalcore. Bei der 2015 gegründeten US-Formation stellt sich uns die Frage: Was erwartet uns auf diesem Album? Brachiale Urgewalten oder sanfte Ascheregen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns das Album genauer. Beim vorliegenden „Emergence” Silberling handelt es sich um das Full Length Debüt der Truppe aus den Staaten.
Skandinavischer Sound mit guten Innovationen
Mit aggressiven, melodischen Riffs und symphonischen Schnörkeln, die an eine epische skandinavische Gruppe erinnern, heben sich die Herrschaften aus der Gegend des Nordwestens der Staaten gegenüber anderen Truppen von dort ab. Die Melange aus klassischem melodischem und symphonischem Death Metal ist gut gelungen, wenngleich das nicht der Geniestreich vor dem Herrn ist. VESUVIAN haben ihre einzigartige Interpretation des Melodic Death Metal durchwegs mit einigen innovativen Ideen verfeinert. Das steht für die Herangehensweise der Combo und lässt diese nicht nachleiernd klingen.
Mit einer Vielzahl von Einlagen und Arrangements erweitert
VESUVIAN haben sich jenseits des Ozans schnell einen Namen in der Metal-Szene gemacht und konnte bereits mit ihrer Debüt-EP „Lahar“ eingefleischte Freunde des Melo-Death überzeugen. Die Bandmitglieder haben sich von verschiedenen Einflüssen inspirieren lassen und verbinden in ihrer Musik Elemente aus dem Death Metal und symphonischen Metal. Diese Ingredienzien wurden mit einer Vielzahl von Einlagen und Arrangements verfeinert. Dies unterstreicht das fachmännische Wissen, wie man sich gegenüber einer breiten Masse abhebt. Doch nicht nur musikalisch haben die Musiker einiges zu bieten, auch ihre Texte sind tiefgründig und behandeln Science-Fiction, Fantasie und Metaphysik Themen. Dies mag offensichtlich nicht das tiefgründige Pathos erkennen, liest der Hörer tiefer in das Geschehen rein, wird er feststellen, dass es durchwegs ernstzunehmende Themen sind, welche hier dunkel-romantisch umgesetzt wurden.
Facettenreicher aufgrund moderner Groove Nuancen
Die fünf Bandmitglieder bringen unterschiedliche Einflüsse und Stile mit, die sich in den Songs widerspiegeln. Während Fronter RJ Mitchel (ex-OCEAN OF OBSESSION) mit seiner kraftvollen Stimme und dem Hang zum Anbrüllen eine gewisse Rohheit ins Spiel bringt, sorgen die Gitarristen Taylor Stone und Jax Larkin mit ihren harten Riffs und Solis für brachiale Gewalt an der Rhythmussektion, welche die Songs merklich Todesblei lastiger und mit verschiedenen modernen Groove Nuancen facettenreicher klingen lassen.
Den sogenannten melodisch-epischen Anteil liefert Keyboarderin Laura Gonzalez. Während andere Tastenmänner und Frauen das Konzept meistens zukleistern, wirkt ihr Spiel merklich ausgewogener. Alle Mitwirkenden sorgen mit ihrem Zusammenspiel für den nötigen facettenreichen Anteil. Zusammen erzeugen sie eine gute Mischung, die auf „Emergence“ gelungen zur Geltung kommt. Ohne diese Bandbesetzung wäre das Album nicht das, was es ist – ein gutes Machwerk aus unterschiedlichen Facetten, das jeden Hörer zu unterhalten weiß, wenn dieser Ansatzweise dem Melodic/Symphonic Death Metal hold ist.
Mischung aus brachialen Urgewalten und sanften Ascheregen
Das Album ist eine Mischung aus brachialen Urgewalten und sanften Ascheregen, die sich in der Musik widerspiegeln. Der Sound ist dabei gut gelungen und schafft es, die Stimmung des Albums perfekt zu transportieren. Die Gitarren sind kräftig und druckvoll und die Drums sorgen für den nötigen Rhythmus. Auch die Vocals sind gut platziert und kommen gut zur Geltung. Insgesamt ist der Sound sehr ausgewogen und lässt keine Wünsche offen. Wer auf der Suche nach einem Mischgenre-Album ist, das musikalisch überzeugt und ebenfalls soundtechnisch gut umgesetzt wurde, der sollte sich „Emergence“ von VESUVIAN auf jeden Fall anhören.
Unter dem Deckmantel der kritischen Analyse betrachtet, muss man bei all der guten Arbeit sich eines vors Gesicht halten. Das Genre kann und muss nicht neu erfunden werden, im Kontrast hierzu kommt es darauf an, wie die Songs umgesetzt wurden und hier kann man getrost mit dem Endprodukt zufrieden sein.
Fazit: Also, was ist unser Fazit zu VESUVIANs „Emergence“? Wir müssen zugeben, dass wir von der Band und ihrem Album beeindruckt sind. Die Mischung aus brachialen Urgewalten und sanften Ascheregen ist gut gewählt, wenngleich Luft nach oben hin definitiv offen ist.
Tracklist
01. Emergence
02. Seas of Grey
03. Grief Drinkers
04. Sunless Dreams
05. Architects of Ruin I: Indoctrinate
06. On Cursed Sands
07. For Those We Left Behind
08. Writing Folktales
09. In the Gallows at the Edge of the World
Besetzung
Patrick Bradford – Guitars, Bass, Drums, Vocals
Taylor Stone – Guitars
Jax Larkin – Guitars
Laura Gonzalez – Keyboards, Vocals
RJ Mitchell – Vocals