U.D.O. & Primal Fear – Tour 2024 – Livebericht

U.D.O., PRIMAL FEAR, 02.03. 2024, Hellraiser Leipzig

Das Hellraiser in Leipzig lädt zum Samstag zu PRIMAL FEAR und U.D.O. ein,
„ick freu mir wie bolle“ würde der Berliner sagen, ich als gestrandeter Fläminger in Sachsen freue mich vor allem für die „Vorband“, welche in persona von Frontmann Ralf Scheepers während des Konzertes nicht müde wird zu erwähnen, dass man endlich auch mal samstags in Leipzig ist.

Hintergrund sind zwei Touren, in denen der Club (jeweils freitags!) einmal höchstens halb,
einmal das absolute Gegenteil von voll war.
Persönlich möchte ich noch anmerken, dass ich in den zahlreichen Gesprächen vor und während der Show nicht einen antraf, der PRIMAL FEAR überhaupt kannte, obwohl Code Red Platz 6 der Album Charts erreicht hatte!

Gebeutelt ist die Band auch personell weiterhin, den immer noch angeschlagenen Matt Sinner ersetzt Alex Jansen, so weit ich mich erinnere, André Hilgers verprügelt die Trommeln.
So genau weiß ich es ehrlich gesagt nicht mehr, denn meine Handschrift sieht nach fünf Bier so aus, wie meine Aussprache nach fünfzehn deutlich ist…

Primal Fear

Der hiesige Bekanntheitsgrad erklärt die zuerst verhaltenen Reaktionen vor ausverkaufter Halle, als nach dem Intro Chainbreaker vom Debüt erklingt. Man hat gut 70 Minuten Zeit, um das Publikum zu überzeugen, was mit jedem weiteren Lied auch gelingt.
Leicht hebt sich die Stimmung bei Rollercoaster, das Publikum hat die Band dann nach drei Songs vom neuen Album (plus ein paar Freitagsspitzen von Scheepers, die nur Eingeweihte verstehen) mit Nuclear Fire endgültig im Sack.

Als strategisch genial, um die Fanschar zu vergrößern, erweist sich die Setlist, welche querbeet durch die Bandhistorie so allerlei Höhepunkte bietet und auch das Spektrum der Band gut erfasst.
Dem eher getragenen Hear Me Calling folgt das hymnische King Of Madness, mit dem eingängigen When Death Comes Knocking und dem Klassiker Metal Is Forever (in der sparsamen Gesangsversion) schließt man schließlich den Kreis mit den letzten beiden Titeln des Abends und landet einer vollen Punktesieg beim Publikum.

Beim nächsten Freitag einer PRIMAL FEAR – Tour, wertes Leipzig, erwarte ich nach dem Auftritt ein paar hundert Leute mehr!
So mancher wird übrigens verwundert nach dem Gig am Merchstand geschaut haben, weil es bis auf die Vinylauflage des aktuellen Albums und dem Solowerk von Alex Beyrodt (das sich für Instrumentalfreunde lohnt) nichts mehr an Tonträgern gab. Strafe muss sein!!!

Setlist

01. Intro
02. Chainbreaker
03. Rollercoaster
04. The World Is On Fire
05. Deep In The Night
06. Another Hero
07. Nuclear Fire
08. Hear Me Calling
09. King Of Madness
10. The End Is Near
11. When Death Comes Knocking
12. Metal Is Forever
13. Final Embrace
14. Running In The Dust

U.D.O.

Udo und Leipzig, dass ist wie der berühmte Arsch auf den bekannten Eimer.
Man kann es sich hier sogar leisten zweimal im Jahr aufzutreten, die Bude ist voll. Eine Liebesgeschichte, die nach diesem Gig leichte Risse hat, die aber in der Nachbetrachtung schon wieder gekittet sind.
Denn war es vorher voll und ausverkauft, erlebt der Besucher nun den Unterschied zwischen „voll und ausverkauft“ und „voll und ausverkauft“.

udo_leibzig_live_01Es macht mir schon zu den ersten Klängen von Isolation Man keinen Spaß, sich dem dichten Gedränge hinzugeben, und ich bin Einiges gewohnt. Auch der Sound ist nicht optimal, weil leicht übersteuert.
Dem zum Trotze sind U.D.O., verstärkt durch Peter Baltes, auch diesmal nicht zu stoppen.
Das volle Programm wird aufgefahren, was bedeutet, dass Udo sich wieder einmal nicht auf den seit Jahren gewohnten Bewegungsradius seines Bauchumfanges beschränkt, sondern sich für seine Verhältnisse sehr agil durch den Abend rockt.

Den Rest besorgt wie immer die Band, wobei vor allem Baltes seinen Spass zu haben scheint.
Die Songs bewegen sich ebenfalls durch die gesamte Diskografie, neben dem aktuellen Werk (eine der stärksten Platten des Schaffens!) stehen auch Mean Machine, das Debüt und Man And Machine im Fokus.
Die Halle ist gegen Ende von Holy bis We Will Rock You über dem Siedepunkt, einigen wird es aufgrund der Enge aber auch zu bunt und man verschafft sich Luft im Grillgarten.

Fazit

Am Ende kann man sagen, dass PRIMAL FEAR vor vollem Haus in Leipzig (an einem Samstag!) endlich Boden gut machen konnten,
U.D.O. nach diesem „Heimspiel“ nur verbrannte Erde hinterlassen haben und die Eigentümer des Hellraiser (bei aller Kritik die mir zu Ohren kam und die ich teilweise nachvollziehen kann) hier, wie gewohnt, sehr professionell zu Werke gingen.

Nicht nur, dass der Einlass pünktlich (was überhaupt nicht zum Club passt!) und zügig vonstatten ging, alle drei Bars waren offen, so dass niemand verdursten musste.
Die paar leicht Verwirrten, welche in Kombination mit Alkohol mit der spärlich vorhandenen räumlichen Freiheit nicht klar kamen, wurden von einer sehr souveränen und äußerst freundlichen Security zurechtgewiesen und besannen sich.
Das macht also eine „win-win-win-win Situation“, Verlierer gab es an diesem Abend keine.

Setlist

01. Isolation Man
02. Break The Rules
03. Forever Free
04. Metal Machine
05. Never Cross My Way
06. Independence Day
07. The Wrong Side Of Midnight
08. Fight For The Right
09. Heart Of Gold
10. In The Darkness
11. Man And Machine
12. Pain
13. Metal Never Dies
14. One Heart One Soul
15. Touchdown
16. I Give As Good As I Get
17. Holy
18. They Want War
19. Animal House
20. We Will Rock You

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