Band: DISASTER K.F.W. 🇩🇪
Titel: Fallen Crosses
Label: German Democratic Recordings
VÖ: 04/04/24
Genre: Death Metal/Grindcore
Im Bereich extremer Musikgenres wie Death Metal und Grindcore war Deutschland schon immer ein Nährboden für Bands, die die Grenzen der klanglichen Brutalität ausreizen. DISASTER K.F.W. ist eine solche Band, die mit ihrem kompromisslosen Sound und ihren wilden Live-Auftritten Wellen in der Underground-Szene geschlagen hat. Ihr neuestes Werk »Fallen Crosses« ist ein Beweis für ihre unerbittliche Energie und kompromisslose Vision. Wer sind nun die Jungs aus Weimar? Die Wurzeln reichen weit zurück! 1985 wurde die Formation von Metal-begeisterten in der damaligen DDR gegründet. Wer die Zeit von Gängelei und künstlerischen Vorgaben seitens des MFS und des Staates kennt, weiß, dass die Jungs es wirklich hart hatten. Mit kläglichen Mitteln wurden die ersten Gehversuche zuerst als HURRICANE, dann SPEED METAL KING und DIE SCHLEIFERS absolviert. Zur Wendezeit agierte der Trupp als DISASTER KLASSISCHER FRIEDHOF WEIMAR, danach wurde es etwas still um die Jungs. Im Jahr 2001 starten die Weimarer unter dem neuen Namen. »Därme fressen« EP (2001), »Death Ritual« (2004) und »Collateral Damage« (2006) wurden veröffentlicht. Welche im Nachhinein im Netz gehört, waren nicht von schlechten Eltern. Abermals wurde es bis dato still um die Jungs von DISASTER K.F.W.. Zumindest bis jetzt und mit dem vorliegenden Werk soll sich das ändern.
Die Liebe zur extremen Musik
Eine gemeinsame Liebe zu extremer Musik und dem Wunsch, halbwegs was zu erschaffen, das einen bleibenden Eindruck in der Szene hinterlassen würde war die Devise der Formation. Inspiriert von den Pionieren des Death-Metal und Grindcore, hat die Ostdeutsche Formation versucht, einen Sound zu kreieren, der nicht bloß brutal und aggressiv, sondern auch technisch versiert und emotional ist. Eine Vermischung mit leichten Thrash-Nuancen mit den vorangehend genannten Soundarrangements wurde in feiner Old School Manier für den Silberling prächtig in Szene gesetzt. Ungestüm, unbeschwert und vor allem Wild agiert der Trupp auf dem neuesten Release. Insbesondere Groove-rollende Affinitäten werden den Mischsound der Weimarer ausgezeichnet auf. Vergleichbare Genretruppen verprügeln auf eine sture Art und Weise, nicht diese Herrschaften. Mit frischem-facettenreichem Klang peitschen die Jungs über unsere Köpfe hinweg.
Unritterlich und Messerscharf
Der Titelsong, welcher als Eröffnungstrack gilt, gibt mit seinen unerbittlichen Blastbeats, messerscharfen Riffs und dem gutturalen Kreischgesang den Ton für den Rest des Albums an. Die Band verschwendet keine Zeit damit, einen Strudel aus Chaos und Brutalität zu entfesseln, der einem den Atem raubt. »Mangled Corpse«, der zweite Track, wird von einer Soundwand getroffen, die ebenso erdrückend wie berauschend ist. Die Band zeigt ihr technisches Können mit komplizierten Gitarrensoli und präzisem Schlagzeugspiel, das dich in Ehrfurcht vor ihrer Musikalität versetzen wird. Speziell der gesteigerte Groove ’n‘ Roll und das mehrheitliche melodische Spiel werten den Sound wunderbar auf.
»Fallen Crosses« ist eine Tour de Force aus Death Metal und Grindcore, die die kompromisslose Vision und rohe Energie von DISASTER K.F.W. unter Beweis stellt. Vom Fleck weg wird ein unerbittlicher Angriff auf die Sinne gemacht. Im Facettenreichen Klang beschwingt macht dies Lust auf mehr. Darüber hinaus ist der Old School Anteil nach oben gehievt worden, welchen vielen Truppen aus der Szene ähnlicher Färbung Konkurrenz macht. Ein klanglicher Ansturm, der den Hörer in Atem hält, wird konsequent durchgezogen. Von dem Moment an, in dem das Album beginnt, ist klar, dass DISASTER K.F.W. es ernst meinen. Die Gitarrenarbeit von Sepsis und Chris ist rasiermesserscharf, das Schlagzeug von Skelleton donnert und der Gesang aus der Kehle von Søren ist geradezu dämonisch. Jeder Track des Albums ist ein unerbittlicher Angriff auf die Sinne, ohne dass eine Pause in Sicht wäre. Der Fronter serviert eine superbe Mischung aus Kreisch- und gutturalen Gesang, welche passgenau zum Soundgemisch der deutschen Formation passt.
Feinstes Chaos und Brutalität
Generell scheinen die Jungs sich nicht Schubladisieren lassen zu wollen. Zu den Bereits genannten Soundelementen gesellen sich mit »Falling Down« gute Black Metal Allüren hinzu. Generell wirkt dieser Song ausnehmend rabenschwarz. Klanglich gut eingesetztes Black-Metal-Geschmetter prallt auf die bereits verwendete Melange aus Death/Thrash-Metal und Grindcore. Dreht also die Lautstärke auf, macht euch auf den Aufprall gefasst und bereitet euch darauf vor, von dem schieren Chaos und der Brutalität von DISASTER K.F.W. weggeblasen zu werden. In der Welt der extremen Musik gibt es keine Regeln, uneingeschränkt pures, unverfälschtes Chaos und dieses offeriert die Combo in einem erhabenen Soundverständnis.
Beeindruckend beängstigende Atmosphäre
Mit »The Nameless Death«, »Bleed For Me« und »Drenched in Blood« dringen DISASTER K.F.W. in dunkel-brutale Gefilde vor und erzeugen ein Gefühl des Grauens und der Unruhe, das noch lange nach dem Ende der Songs anhält. Die eindringlichen Melodien und der eindringliche Gesang schaffen eine beängstigende Atmosphäre, die ebenso fesselnd wie beunruhigend ist. Insbesondere der melodische dritt genannte Song nährt von einem dunklen Melodiebogen, welcher einen zusätzlich zu den harten Fragmenten aus den Socken hebt. Das infernale Ende wird durch »Prophets of Doom« und »Winter Gales« eingeläutet. Einmal mehr werden alle Reserven ins Rennen geworfen und mit vierzehn Tracks hat man meines Erachtens eine Reihe von schmucken Gewaltgranaten parat.
Mit ihrem kompromisslosen Sound und ihrer grimmigen Entschlossenheit haben DISASTER K.F.W. ihren Status als eine der aufregendsten Bands der Underground-Metal-Szene zementiert. »Fallen Crosses« ist ein Muss für jeden Fan von extremer Musik – sei nur darauf vorbereitet, dass dein Trommelfell dabei zerstört und dein Rücken ausgepeitscht wird.
Fazit: Pures, unverfälschtes Chaos wird vorzüglich von DISASTER K.F.W. auf »Fallen Crosses« vorgetragen. Geniale Mischung im Old School Style!
Tracklist
01. Fallen Crosses
02. Under The Blade
03. Opus Pestum
04. Falling Down
05. The Nameless Death
06. Bleed For Me
07. Drenched In Blood
08. Via Regia 1987
09. The Unicorn
10. Virus Attack
11. Reign Of The Rotten
12. Eat Or Be Eaten
13. Prophets Of Doom
14. Winter Gales
Besetzung
Skelleton – Drums, Vocals
Søren – Vocals
Sepsis – Guitars
EnzephaloN – Bass
Chris – Guitars