Band: ON ATLAS‘ SHOULDERS 🇩🇪
Titel: Aion
Label: Independent
VÖ: 17/01/25
Genre: Epic Metal
Obgleich die Jungs von ON ATLAS‘ SHOULDERS zwei Full Length Alben auf den Markt gebracht haben, ist mir der epische Heavy Metal Trupp aus Frankfurt am Main völlig unbekannt. Deren neuestes Werk, »Aion«, zeigt ihr Können im epischen Heavy Metal und bietet sowohl kraftvolle Darbietungen als daneben fesselndes Songwriting. Das Album verbindet mühelos schwere Riffs, mitreißende Melodien und hymnische Refrains und fängt die Essenz des Genres ein, während es dessen Grenzen erweitert.
Sämtliche Doppelgitarren-Attacken von Benjamin Chadwick und Björn Anders sind wunderschön ausgeführt und halten die Balance zwischen Melodie und Härte. Ihre Harmonien erinnern an die klassischen Klänge des Genres, während sie eine frische Perspektive beibehalten. Die vertrackten Riffs und kraftvollen Soli werden durch Philipp „Sam“ Brechts knackige Basslinien ergänzt, die ein solides Fundament für die Tracks bilden. Ebenso beeindruckend ist Leonard Picks Schlagzeugspiel, das den Rhythmus mit Präzision und Flair vorantreibt und einen kraftvollen Hintergrund für die dynamischen Kompositionen bildet.
Beeindruckende Mischung
Die neueste Veröffentlichung präsentiert dadurch eine beeindruckende Mischung aus epischem Heavy Metal, die bei Fans des Genres großen Anklang finden wird. Das Album wird mit »Aion« eröffnet, bei dem Jeff Black mit seinen hypnotischen Talenten die Bühne für das Kommende bereitet. Der Track ist ein Aufruf zu den Waffen und webt komplizierte Riffs, die Vorfreude und Aufregung erzeugen. Das Gitarrenduo Benjamin Chadwick und Björn Anders glänzt auf dem gesamten Album mit atemberaubenden Soli und Harmonien, die für das Genre charakteristisch sind, insbesondere in herausragenden Tracks wie »Gunslingers« und »Wings of Icarus«.
Die thematischen Elemente, die auf dem Album erforscht werden, sind breit gefächert und reichen von mythologischen Referenzen bis hin zu existenziellen Überlegungen. Jeder Song erzählt eine andere Geschichte und zieht den Hörer effektiv durch eine reichhaltige Klanglandschaft. Die Texte sind sowohl poetisch als auch zum Nachdenken anregend, ein Beweis für die Fähigkeit der Band, Geschichtenerzählen mit Musikalität zu verbinden.
Strukturierte Songs
»Aion« bietet gut strukturierte Songs, die den Hörer auf eine Reise mitnehmen, vom epischen Eröffnungstrack bis zu den eindringlichen Melodien der späteren Songs. Jeder Track geht nahtlos in den nächsten über und schafft ein kohärentes Hörerlebnis voller dramatischer Wendungen und einprägsamer Hooks. Die thematische Tiefe der Texte – die sich mit Konzepten wie Zeit, Kampf und Triumph befassen – verstärkt die erzählerische Qualität des Albums noch.
Die Produktionsqualität ist erstklassig, mit einem ausgefeilten Sound, der die rohe Energie der Darbietungen nicht schmälert. Jedes Instrument ist im Mix gut ausbalanciert, sodass der Hörer jede Nuance wahrnehmen kann, ohne dass die Sinne überwältigt werden.
Emotionale Darbietung
»Swallow the Sun« ist ein weiteres Highlight, das eine melodischere Herangehensweise präsentiert, die im Kontrast zu den härteren Tönen an anderer Stelle steht. Die emotionale Darbietung von Bönisch hebt das Material hervor, wobei seine kraftvolle Stimme die ergreifende Essenz der Texte einfängt. Das rhythmische Rückgrat, das von Philipp „Sam“ Brecht am Bass und Leonard Pick am Schlagzeug bereitgestellt wird, ist robust und schafft einen ansteckenden Groove, der Tracks wie »Gears of Life« und »Titanium« vorantreibt.
Desgleichen lassen die Songs bei der zweiten Hälfte des Albums nicht nach, mit »Starfall« und »Rise Above«, die den Schwung beibehalten und gleichzeitig verschiedene Dynamiken und Tempi erforschen. »Northern Lights«, bei dem George Liszt mitwirkt, ist ein atemberaubender Abschluss, der das Album mit einer ätherischen Qualität abschließt, die den Hörer nach mehr verlangt.
Meisterwerk des epischen Heavy Metal
»Aion« ist ein Meisterwerk des epischen Heavy Metal, das die Fähigkeit von ON ATLAS‘ SHOULDERS unter Beweis stellt, in ihren Kompositionen Größe und Intimität zu vereinen. Jeder Song ist akribisch ausgearbeitet und ermöglicht sowohl eine komplexe Musikalität als desgleichen eine gefühlvolle Erzählung. Mit einer Bewertung von 4,5 von 5 Punkten ist dieses Album nicht nur eine Sammlung von Tracks, sondern ein Erlebnis, das noch lange nach dem Verklingen der letzten Note nachhallt. ON ATLAS‘ SHOULDERS haben sich mit Sicherheit eine Nische in der breiteren Heavy-Metal-Landschaft geschaffen, und dieses Album ist ein Beweis für ihre Hingabe und Kunstfertigkeit.
Fazit: Mit »Aion« beweisen ON ATLAS‘ SHOULDERS, dass sie nicht bloß eine Band sind, die man im Auge behalten sollte, sondern eine feste Größe in der epischen Heavy Metal-Szene.
Tracklist
01. Aion (feat. Jeff Black)
02. Gunslingers
03. Swallow the Sun
04. Gears of Life
05. Wings of Icarus
06. Starfall
07. Titanium
08. Rise Above
09. Northern Lights (feat. George Liszt)
Besetzung
Marius Bönisch – Lead Vocals
Benjamin Chadwick – Guitar, Backing Vocals
Björn Anders – Guitar, Backing Vocals
Philipp „Sam“ Brecht – Bass
Leonard Pick – Drums