Band: Eclectika
Titel: Dazzling Dawn
Label: Asylum Ruins Records
VÖ: 2010
Genre: Symphonic Metal/Black Metal/Ambient
Bewertung: 2/5
Written by: Robert
Experimental/Post-Black Metal nennt sich angelblich der Stil von Eclectika aus Dijon (Burgunder Land). Das trifft es auch irgendwie, denn auf dem zweiten Langstreich der Franzosen hantieren sie mit allerlei Soundeinflüssen. Wer also auf schlichtes Gebolze in Sachen Black Metal steht ist hier fehl am Platze. Vielmehr muss man offen für viele Klangexperimente sein, um die Songs von Alexandra Lemoine (voc), Aurélien Pers (voc) und Sébastien Regnier (voc & instruments) genießen zu können. „Dazzling Dawn“ ist vielschichtig und sperrig auf der einen Seite, hart und ungestüm auf der anderen.
Sehr bombastisch und orchestral wird die Langrille mit „The End“ eröffnet. Bei diesen fast schon nordisch klingenden Sound könnte man fast schon meinen es handle sich um ein Pagan oder Viking Stück. Dermaßen heroisch klingt die Einführung einfach an dieser Stelle.
Eine wilde Black Metal Jagd folgt allerdings gleich im Anschluss mit „Dazzling Dawn“. Dreckig und schroff bolzt die Mannschaft sich hier den Weg vorerst frei. Auch ein kleiner nordischer Anteil ist geblieben. Die harschen Shouts und Growls werden an und ab von den lieblichen Stimmen der Fronterin unterstützt. Dennoch dominieren ihre Kollegen hier das Geschehen und so geht es durchwegs dreckig und schroff zur Sache.
Sehr unterirdisch geht es mit „Sophist Revenge“ weiter. Weiterhin bläst man mit sägenden Gitarren daher. Sehr eisig und simpel bolzt die Truppe hier, lediglich die weibliche Kollegin bittet man hier öfters zum Einsatz. Vorneweg rattert aber eine Nackenfräße so wie in der Schwarzheimer liebt. Unverfälscht, herb und schrattrig.
Mit leichtem Medival Einfluss startet man „Les démons Obsédants du Regret“. Auch weiter geht es in diesem Stil. Erinnert etwas an Blackmoores Night, wenn auch etwas schwärzlicher eingefärbt. Hier kann die Frontdame beweisen was sie drauf hat und das ist nicht schlecht. Gutes Gemütsstück zum Zurück lehnen und genießen. Ob dies einen Blackie begeistern kann? Wie auch immer so bietet die Mannschaft hier an dieser Stelle eine komplette Soundveränderung.
Wieder deutlich lieblicher ist nun auch „There is no Daylight in the Darkest Paradise“ ausgefallen. Sehr experimentell und komplex geht man es hier bis zur Mitte an. Erst ab diesem Zeitpunkt dröhnt wieder schroffes Riffing. Sehr Slayer lastig thrasht man sich hier durch den Gemüsegarten. Im gleichberechtigten Einsatz fungieren die Gesänge zwischen lieblich und hinterlistig – hart. Gute Mischform und schlussendlich hat man mit der Einführung einen sehr farbenbunten Soundklang geschaffen.
Dunkler, drohender Sound steht als Einführung für „Experience 835“ im Vordergrund. Sehr diabolische Einleitung die eine schwarze Stimmung binnen Zehntelsekunden zaubert. Das Soundexperiment geht aber noch weiter und so schallend auch nach gut einer Minute zum Gekreische, etliche orchestrale Soundeinfälle. Sicher nicht einfach und vorerst gewöhnungsbedürftig, aber das unterstreicht den experimentellen Drang der Franzosen.
War vorhin noch alles von bedrohlicher Stimmung geprägt, so ist beim anschließenden „The Next Blue Exoplanet“ alles etwas klarer und lichter ein gezimmert worden. Bombast an allen Ecken und Enden, allerdings nicht etwas im Ambient Style, sondern vielmehr Fantasy like und ganz klar heroisch mit viel Pathos intus. Nett anzuhören, Gesetz dem Fall man mag solche Soundklänge.
Wie ein Blitzschlag im nordischen Old School Black Metal, als auch leichten Bathroy Einflüssen schickt man „Marble Altar“ ins Gefecht. Eisig, herb und schroff läuft hier ein schwarzer Nackenbrecher an, den man mit vielen Soundfragmenten verstärkt und durchsetzt hat. Dennoch stehen eindeutige Black Fragmente im Vordergrund und diese knallt man uns wie einen nassen Fetzen um die Rübe.
Schizophrener Orchesterstart eröffnet nun „Stockholm Syndrome“. Auf diesen Einklang ist das Stück vorerst nun auch aufgebaut klingt dadurch wie ein Raketenstart. Nach gut einer Minute schleudert man aber diesen Klang beiseite und brettert straighter im Black Metal daher. Die Duettgesänge sind ausgewogen und passen zum rotzigen Spiel sehr gut. Kleinere Blast Beats werden zwar gestartet, man setzt aber viel mehr auf dreckiges Schrettergewitters seitens der Gitarren. Somit rückt man das Drumming etwas nach hinten, obwohl dieses immer wieder an und ab etwas dominanter sich zu behaupten versucht.
„11 Corps décharnés“ heißt der längste Opus auf diesem Album und steht als Beendigung an. Dunkler, tiefgründiger Soundklang soll uns hier einführen. Klingt sehr schaurig und auf dieses Gefühl baut man auch vorerst auf. Quer durch die Bank entführen uns die Franzosen auf eine Klangreise, die sicher nicht Jedermanns/frau Sache sein dürfte. Gesetz dem Fall man hat einen leichten Hang zu experimentellen Soundklängen ist dieses Beendigung ein wahrer Genuss.
Fazit: Sehr schwierig hier zu sagen wen das ansprechen könnte. Ambient und Post Black Fans könnte man durchaus ansprechen. Sehr experimentelle und komplexe Klanggeschichte die uns hier erzählt wird. Nicht schlecht aber vorerst gewöhnungsbedürftig, also keine Rein/Raus Sache sondern ein zeitintensives Album.
Tracklist:
01. The End 02:58
02. Dazzling Dawn 04:05
03. Sophist Revenge 04:27
04. Les démons Obsédants du Regret 05:57
05. There is no Daylight in the Darkest Paradise 05:45
06. Experience 835 03:41
07. The Next Blue Exoplanet 03:25
08. Marble Altar 05:16
09. Stockholm Syndrome 03:25
10. 11 Corps décharnés 10:00
Besetzung:
Alexandra Lemoine (voc)
Aurélien Pers (voc)
Sébastien Regnier (voc & instruments)
Internet:
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