Band: MOUNTAIN THRONE 🇩🇪
Titel: The Silver Light
Label: Cold Knife Records
VÖ: 31/01/25
Genre: Heavy/Doom Metal
MOUNTAIN THRONE aus Esslingen wurde 2009 gegründet. Bis dato konnte meine Wenigkeit allerdings noch kein Album dieser deutschen Vertreter der epischen Heavy/Doom Zunft genießen. Im Nachhinein betrachtet ist es schade, denn der Sound der Herrschaften erinnert an eine Prägung von ARGUS und BELL. Das neueste Werk von MOUNTAIN THRONE, »The Silver Light«, ist eine fesselnde Mischung aus traditionellem Doom und epischem Metal, die das Können der Band bei der Erzeugung eines kraftvollen, atmosphärischen Sounds auf rohe und authentische Weise unter Beweis stellt. Das deutsche Quartett hat unter dem Banner von Cold Knife Records ein Album geschaffen, das den geschichtsträchtigen Traditionen der beiden Genres gerecht wird und gleichzeitig der Musik ihren eigenen Stempel aufdrückt.
Fähigkeit traditionelle Doom-Ästhetik mit epischeren Elementen zu vermischen
Das Album beginnt mit »Shapes In The Fog«, einem Instrumentalstück, das mit seiner eindringlichen Melodie einen atmosphärischen Ton setzt. Diese Einleitung zieht den Hörer effektiv in die Klanglandschaft der Band. Nach dem Instrumental taucht das Album in »All Souls Day« ein, wo Matzes fesselnder Gesang durchscheint. Die Kombination aus düsterem Text und treibenden Rhythmen zeichnet ein lebendiges Bild von Verlust und Erinnerung und zeigt die Fähigkeit der Band, traditionelle Doom-Ästhetik mit epischeren Elementen zu verschmelzen. Dieser Song ist ein Highlight, der eine perfekte Balance zwischen Härte und melodischer Sensibilität bietet.
J. der Schlagzeuger liefert eine ebenso robuste Leistung und gleicht die langsameren, schwereren Abschnitte mit einer Dynamik aus, die Tiefe und Schwung verleiht. Dieser hält nicht bloß den Takt, sondern hebt die Musik an und erzeugt dramatische Crescendos, die den Hörer in den entscheidenden Momenten mitreißen. Der organische Sound des Schlagzeugs fügt sich perfekt in die Gesamtästhetik der Produktion ein und verleiht dem Album ein authentisches Gefühl, das auf die klassischen Metal-Wurzeln zurückgreift.
Düsteren Melodien bis hin zu kraftvollen Schreien
Matzes Gesang ist ein hervorstechendes Merkmal von »The Silver Light«. Seine Darbietung ist von einem Gefühl der Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit durchdrungen und reicht von düsteren Melodien bis hin zu kraftvollen Schreien, die den schwereren Abschnitten Emotionen verleihen. Textlich greifen die Themen auf klassische Motive wie Kampf, Erlösung und den ewigen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit zurück und weben eine Erzählung, die zeitlos und relevant erscheint.
»We Are Hunters« erhöht das Tempo mit seinen aggressiven Riffs und seinem unerbittlichen Tempo und verkörpert die ursprüngliche Energie des Doom-Metals, während es gleichzeitig eine epische Erzählung enthält. Dieser Track regt zum Headbangen an und fängt die Essenz der Jagd ein – sowohl musikalisch wie desgleichen thematisch.
»Thunderstorm Nights« vermittelt ein Gefühl des drohenden Schreckens und nutzt langsamere Tempi und dynamische Veränderungen, um eine intensive Atmosphäre zu schaffen. Das Zusammenspiel zwischen den Instrumenten ist hier besonders bemerkenswert, da A.s Gitarrenarbeit mit bedrohlichen Basslinien verwoben sind, während J.s Schlagzeugspiel eine zusätzliche Ebene der Dringlichkeit hinzufügt.
Rohe Authentizität
Die Produktion des Albums zeichnet sich durch eine rohe Authentizität aus, die den natürlichen Charakter der Instrumente durchscheinen lässt, ohne übermäßig poliert zu sein. Diese Entscheidung ist eine Hommage an die düstere Essenz des Doom-Metal, die den Geist der frühen Pioniere heraufbeschwört und Mountain Throne gleichzeitig genügend Raum lässt, um ihre eigene Identität in diesem Genre zu entwickeln. Jeder Track hat einen organischen Klang, der die Reise des Hörers durch das Album noch intensiver macht.
Das Tempo wird bei »Man The Rampart« wieder langsamer, wo sich die Band mit Themen wie Mut und Verteidigung beschäftigt. Bei diesem Stück mischt Matze seinen cleanen und rauen Gesang, was eine emotionale Tiefe ermöglicht, die im ganzen Song mitschwingt. Es ist ein hymnisches Stück, das ein Live-Publikum zweifelsohne mitreißen würde.
Das Album enthält mit »Three Stars Shining« ein weiteres Instrumentalstück, das die Musikalität der Band unterstreicht und einen Moment der Reflexion inmitten des lyrischen Ansturms bietet. Die Fortsetzung der Instrumentalstücke, wie »All Hallows Eve«, unterstreicht die Fähigkeit von MOUNTAIN THRONE, Stimmungen und Texturen zu erzeugen, ohne sich ausschließlich auf den Gesang zu verlassen.
Kombination von lyrischen Erzählungen und einem mitreißenden Refrain
Der Titeltrack »The Silver Light« ist ein herausragender Moment, der die Themen des Albums meisterhaft auf den Punkt bringt. Durch die Kombination von lyrischen Erzählungen und einem mitreißenden Refrain werden Doom- und Epic-Metal auf eine Weise miteinander verbunden, die sowohl klassisch als desgleichen innovativ wirkt.
In »Valkyrie« bringt die Band eine mythologische Erzählung ins Spiel, die den lyrischen Tiefgang noch verstärkt. Die treibenden Riffs und die dynamischen Wechsel machen das Stück zu einem weiteren Favoriten und bieten ein kraftvolles Hörerlebnis, dem ich uneingeschränkt schwer widerstehen konnte. Mit dem abschließenden »Death Of A Tyrant« enden MOUNTAIN THRONE auf einem Höhepunkt und bieten ein großes Finale, das ihren unverwechselbaren Sound unterstreicht. Die Vermischung von Themen und Stilen während des gesamten Albums erreicht hier eine befriedigende Auflösung und fasst alles zusammen, was »The Silver Light« zu einem bemerkenswerten Unterfangen macht.
Lobenswertes Werk im Bereich des Heavy/Doom-Metal
»The Silver Light« von MOUNTAIN THRONE ist ein lobenswertes Werk, das traditionellen Doom und epischen Metal mit einer rohen, authentischen Produktionsästhetik verbindet. Fans des Genres werden die Tiefe und das handwerkliche Können der Tracks zu schätzen wissen. Mit »The Silver Light« beweisen MOUNTAIN THRONE, dass sie nicht nur an die reiche Geschichte des Heavy Metal anknüpfen, sondern auch ihren Weg nach vorne gehen und sich ihren Platz in der sich ständig weiterentwickelnden Doom-Landschaft sichern.
Fazit: »The Silver Light« von MOUNTAIN THRONE ist eine bemerkenswerte Ergänzung zum Kanon des Heavy- und Doom-Metal.
Tracklist
01. Shapes In The Fog
02. All Souls Day
03. We Are Hunters
04. Thunderstorm Nights
05. Man The Rampart
06. Three Stars Shining
07. The Silver Light
08. Valkyrie
09. All Hallows Eve
10. Death Of A Tyrant
Besetzung
H. – Bass
J. – Drums
A. – Guitars
Matze – Vocals