JINJER – Duél

cover artwork artwork jinjer duel

Band: JINJER 🇺🇦
Titel: Duél
Label: Napalm Records
VÖ: 07/02/25
Genre: Metalcore/Djent/Groove Metal

Bewertung:

4/5

Das Djent/Groov Metal/Metalcore Konglomerat aus der Ukraine ist für viele moderne Metalliebhaber eine feste Konstante. Wer die Formation aus Donezk kennt, weiß ihren Sound zu schätzen. JINJER, das ukrainische Metalcore-Kraftpaket, ist mit ihrem mit Spannung erwarteten Album »Duél« unter der Ägide von Napalm Records zurück. Bekannt für ihre innovative Mischung aus Metalcore, Djent und Groove-Metal, verschiebt die Band weiterhin die musikalischen Grenzen und zeigt dabei ihre beeindruckenden technischen Fähigkeiten. Dieses Album zeichnet sich durch den beeindruckenden Gesang von Tatiana Shmayluk aus, deren Bandbreite und gefühlvolle Darbietung immer wieder hervorstechen. Unterstützt wird sie von der komplexen Gitarrenarbeit von Roman Ibramkhalilov, den soliden Basslinien von Eugene Abdukhanov und dem dynamischen Schlagzeugspiel von Vlad Ulasevich.

Der Gesang von Tatiana Shmayluk ist auf diesem Album schlichtweg hypnotisierend. Sie ist bekannt für ihre Fähigkeit, nahtlos von gutturalen Growls zu schwebenden Melodien zu wechseln und zeigt auf dem Album eine große emotionale Bandbreite. Die Texte befassen sich mit Konflikten, persönlichen Kämpfen und gesellschaftlichen Themen und bilden einen ergreifenden Hintergrund für die musikalische Landschaft.

Zahlreiche Höhepunkte

»Duél« bietet zahlreiche Höhepunkte, ist aber überdies so zugänglich, dass es neue Hörer anspricht. Das unerschrockene Experimentieren der Band mit verschiedenen Stilen und lyrischen Themen sorgt für ein fesselndes Erlebnis von Anfang bis Ende.

Das Album beginnt mit »Tantrum«, einem mitreißenden Stück, das mit seinen aggressiven Riffs und eingängigen Hooks den Ton angibt. Shmayluks stimmliche Vielseitigkeit zeigt sich darin, dass sie mühelos von schwebenden Melodien zu heftigen Growls übergeht und dementsprechend das Thema des inneren Aufruhrs und Konflikts verkörpert.

»Hedonist« folgt mit einer melodischeren Version, in der sich hypnotische Rhythmen mit schweren Breakdowns vermischen und einen Sound schaffen, der sowohl eindringlich als daneben belebend ist. Der lyrische Inhalt dieses Tracks lädt den Hörer ein, über Genuss und die dunklen Seiten des Vergnügens nachzudenken.

Vertrackte Riffs und kraftvoller Groove

Roman Ibramkhalilovs Gitarrenarbeit sticht hervor, mit vertrackten Riffs und kraftvollen Grooves, die den Hörer in eine dynamische Klanglandschaft ziehen. Die Djent-Einflüsse sind mit polyrhythmischen Mustern und Tapping-Sequenzen, die das technische Können der Band unterstreichen, deutlich spürbar. Eugene Abdukhanov’s Basslinien ergänzen Ibramkhalilovs Gitarrenarbeit und verleihen dem Sound eine große Tiefe. Die Rhythmusgruppe, angetrieben von Vlad Ulasevichs präzisem Schlagzeugspiel, treibt die Stücke mit einer Energie voran, die sowohl unerbittlich wie ebenfalls mitreißend ist.

»Rogue« und »Tumbleweed« halten den Schwung aufrecht und zeigen das Können der Band bei der Gestaltung komplexer Kompositionen voller Polyrhythmen und synkopischer Grooves. Die gezeigte Musikalität ist außergewöhnlich, besonders bei der Gitarrenarbeit – komplex und doch zugänglich, mit Einflüssen aus dem Djent und dem traditionellen Metal.

»Green Serpent« schlägt eine dunklere Richtung ein, mit seiner grüblerischen Atmosphäre und schweren Basslinien. Dieser Track ist ein Beispiel für JINJERs Fähigkeit, durch Musik Emotionen hervorzurufen und Themen wie Täuschung und Verrat zu erforschen. Er geht nahtlos in „Kafka“ über, ein Stück, das von der existenziellen Angst in Franz Kafkas Werk inspiriert ist, mit beunruhigenden Melodien und einem dissonanten Refrain, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Max Morton, der »Duél« mitproduziert, abgemischt und gemastert hat, hat hervorragende Arbeit geleistet, indem er die rohe Energie der Band einfing und gleichzeitig sicherstellte, dass jedes Instrument eine wesentliche Rolle im Gesamtmix spielt. Die Produktionsqualität steigert das Hörerlebnis und lässt die Nuancen der Instrumentierung und des Gesangs durchscheinen.

Grenzen sprengend

»Dark Bile«, »Fast Draw« und »Someone’s Daughter« sprengen weiterhin die Grenzen und bieten eine Mischung aus heftiger Instrumentierung und ergreifenden Texten. Jeder Song ist mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet, sodass sich kein Moment wiederholen oder zu lange ziehen wird.

Die abschließenden Tracks »A Tongue So Sly« und der Titelsong »Duél« bringen die Essenz des Albums auf den Punkt. Sie dienen als Hymnen der Resilienz und vereinen persönliche Kämpfe mit umfassenderen Themen der Konfrontation. Die Geschichten sind reichhaltig und zwingen den Hörer, sich sowohl auf einer emotionalen als auch auf einer intellektuellen Ebene zu verbinden.

»Duél« festigt JINJERs Status als führende Kraft in der Metalszene. Ihre Entwicklung als Musiker ist offensichtlich, und das Album spiegelt sowohl Wachstum und außerdem Experimentierfreude wider. Es verspricht, bei Fans von Metalcore, Djent und Groove-Metal gleichermaßen Anklang zu finden. Für alle, die ein starkes Hörerlebnis suchen, ist »Duél« ein Muss in ihrer Sammlung.

Fazit: Bei »Duél« von JINJER erwartet euch ein Album aus Komplexität wie desgleichen Eingängigkeit. Dies festigt die Position der Band auf der Weltbühne der modernen Heavy Music.

Tracklist

01. Tantrum
02. Hedonist
03. Rogue
04. Tumbleweed
05. Green Serpent
06. Kafka
07. Dark Bile
08. Fast Draw
09. Someone’s Daughter
10. A Tongue So Sly
11. Duél

 

Besetzung

Tatiana Shmayluk – Vocals
Roman Ibramkhalilov – Guitars
Eugene Abdukhanov – Bass
Vlad Ulasevich – Drums

 

Internet

JINJER – Duél CD Review

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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