Die finnische Death-Metal-Szene ist seit jeher bekannt für ihre unverkennbar schwere, aber zugleich atmosphärische Klanglandschaft. SEPULCHRAL CURSE liefern genau das – und noch mehr. Nach zwei hochgelobten Alben und mehreren EPs meldet sich die Band nun mit ihrem neuen Werk „Crimson Moon Evocations“ eindrucksvoll zurück.
Ein Blackened Death-Metal-Album mit düsterer Atmosphäre und vielschichtiger Intensität.
Die Band setzt sich aus fünf versierten Musikern zusammen: Kari Kankaanpää (ex-Solothus, ex-Yawning Void, ex-Pyuria) verleiht den Songs mit seinen markerschütternden gutturalen Vocals eine immense Wucht. Die komplexen, vielschichtigen Gitarrenlinien stammen von Jaakko Riihimäki (ex-Gladenfold, ex-Devastracktor, ex-Atretic Intestine, ex-Dethera) und Aleksi Luukka (ex-Gambanteinn, ex-Solothus, ex-Yawning Void). Die Rhythmussektion bilden Niilas Nissilä (ex-Apparition, ex-Urgamla) am Bass, der zusätzlich für Background-Vocals sorgt, sowie Johannes Rantala (ex-Comanche, ex-Yawning Void, ex-Urgamla, ex-God I Despise) an den unbarmherzigen Drums.
Mit „Crimson Moon Evocations“ setzen SEPULCHRAL CURSE ihren kompromisslosen Weg fort, den sie bereits mit den gefeierten Alben „Only Ashes Remain“ (2020) und „Abhorrent Dimensions“ (2023) eingeschlagen haben. Dabei zeigen sie keine Spur von Ermüdung oder Zurückhaltung. Im Vergleich zu früheren Werken ist die Produktion etwas polierter, wodurch alle Instrumente und Vocals klar im dichten Klangbild des Albums eingebettet sind.
Das Album entfaltet eine wuchtige, brutale Death-Metal-Walze, die mit doomigen und schwarzmetallischen Elementen durchzogen ist. Die treibende Rhythmussektion, die mehrschichtigen Gitarrenwände und die wütenden Vocals fügen sich zu einem extrem vielschichtigen und facettenreichen Sound zusammen. Immer wieder treffen brutale Passagen auf langsamere, atmosphärische Momente, die das Gesamtbild weiter vertiefen.
Facettenreiche Songs zwischen roher Aggression und melancholischer Atmosphäre.
Bereits der Opener „Wildfires“ wirft den Hörer ohne Umschweife in die kompromisslose Aggression des Albums. Verschachtelte Gitarrenlayer, ein eindringlicher Gesang sowie eine druckvolle Bass- und Drum-Performance sorgen für einen fesselnden Einstieg. Zudem verleihen melodische Gitarrensoli dem Song eine zusätzliche Tiefe.
Der erste vorab veröffentlichte Song, „House of the Black Moon„, zeigt die schwarzmetallische Seite der Band am deutlichsten. Doch lässt sich Sepulchral Curse nicht in ein Schema pressen: Während des Tracks ändert sich die Dynamik mehrfach, wodurch er besonders spannend und abwechslungsreich bleibt.
Mit „The Locust Scar“ präsentiert die Band einen Track, der durch seine melodische, fast schon sphärische Grundstimmung besticht und dabei von brutalen Riffs sowie wütenden Growls kontrastiert wird. „Empires of the Dead“ hingegen fällt insgesamt etwas langsamer aus, gewinnt dadurch jedoch an melancholischer Tiefe und weist viele Wechsel im Tempo auf. Den Abschluss bildet „Crimson Passage“ – ein Song, der mit einem konstanten, sich durchziehenden Riff aufgebaut ist, epische Soli integriert und mit zweistimmigen, melodischen Vocals veredelt wird. Der Schlusspart des Albums endet in einem stimmungsvollen, melancholischen Ambient-Ausklang.
Ein intensives Extrem-Metal-Erlebnis jenseits starrer Genregrenzen.
Eine klare Genre-Zuordnung fällt bei SEPULCHRAL CURSE schwer. Die Grundstruktur der Songs ist im Death Metal verankert, doch die vielfältigen Gitarrenarrangements lassen starke Black-Metal-Einflüsse erkennen. Zudem sind lange, melodische Soli und variantenreiche Vocals charakteristisch. Manche Hörer ordnen die Band dem Blackened Death Metal zu, andere sprechen von Melodic Black/Death Metal. Doch letztlich ist die Musik selbst entscheidend – nicht das Etikett.
Das Album beeindruckt durch seine komplexe und dennoch kohärente Komposition. Der verbindende Faktor bleibt stets der extreme Metal in seiner intensivsten Form.
Fazit: Ein mitreißendes Album voller Kraft und Melodie – kompromisslos, atmosphärisch und vielschichtig.
Tracklist
01. Wildfires
02. House Of The Black Moon
03. The Locust Scar
04. Beneath The Dismal Tides
05. Empress Of The Dead
06. The Currents Of Chaos
07. Crimson Passage
Besetzung
Niilas Nissilä – bass
Jaakko Riihimäki – guitars
Kari Kankaanpää – vocals
Aleksi Luukka – guitars
Johannes Rantala – drums