SCALPTURE – Landkrieg

cover artwork SCALPTURE Landkrieg

Band: SCALPTURE 🇩🇪
Titel: Landkrieg
Label: Testimony Records
VÖ: 07/03/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4,5/5

Die deutsche Death-Metal-Maschine SCALPTURE walzt erneut alles nieder, was sich ihr in den Weg stellt. Mit unbändiger Aggression und gnadenloser Präzision entfesseln sie ihr viertes Album „Landkrieg“ und verkünden dabei eine unmissverständliche Botschaft: „die Welt zu erobern.“

Gegründet 2009 in Bielefeld mit einer klaren Mission: kompromisslosen Death Metal zu spielen. Gründungsgitarrist Felix Marbach (ex-Wifebeater, ex-Evoked), der zuvor Bass spielte, fand mit Sänger Thorsten Pieper den perfekten Partner. 2016 stieß Tobias Aselmann an der Gitarre hinzu, und wenige Jahre später wurde die aktuelle Besetzung mit Niklas Neuwöhner am Bass und Moritz Nixdorf am Schlagzeug vervollständigt.

Mächtige Vocals, eine unbändige Rhythmussektion und brutale Riffs

Das Debütalbum „Panzerdoktrin“ wurde von Publikum und Kritik positiv aufgenommen, dennoch haftete der Band das Image an, zu sehr nach schwedischem Old-School-Death-Metal (OSDM) zu klingen. Elemente wie das sägende Riffing, die durchdringenden Vocals und der rohe Sound ließen sich nicht leugnen, doch SCALPTURE setzten von Anfang an auf kompromisslose Härte und maximale Durchschlagskraft.

Seither hat die Band ihren Stil geschärft und weiterentwickelt. Durch intensives Touren und ständiges Feilen an ihrer Musik ist ihr Sound noch raffinierter und nuancierter geworden. Die Riffs sind ausgeklügelter, die Arrangements anspruchsvoller, aber die brutale Härte bleibt unangetastet. Es sind gerade diese feinen Variationen und unerwarteten Wendungen, die dem neuen Material zusätzliche Tiefe verleihen. Eine der größten Stärken von SCALPTURE ist ihr Frontmann Thorsten, dessen tief grollende Growls eine unaufhaltsame Naturgewalt darstellen und unweigerlich an Asphyx oder Grave erinnern. Die Rhythmussektion hat sich zur absoluten Abrissbirne entwickelt – mit vollem Kraft und gnadenlos wuchtigen Riffs, die mittlerweile das Markenzeichen der Band sind.

Ein infernales Schlachtfeld aus Riffs und Rhythmus

Das Album beginnt mit „The Fall …“ – einem kurzen, akustischen Intro, das melodisch und ruhig scheint, aber nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Sobald der eigentliche Opener „Into Catastrophe“ einsetzt, hinterlässt er sofort Eindruck: Die brutalen, markerschütternden Vocals dominieren das Klangbild, umgeben von High-Speed-Blastbeats und zerstörerischen Riffs.

Til Jeret Undergang“ (dänisch für „In Deinen Untergang„) ist ein episches Highlight. Der Song quillt über vor roher Emotion, unterstützt von thrashigen Shouts im Refrain. Gewaltige Basslinien, keifende Growls, ausgedehnte Gitarrensolos und ein komplexes, dynamisches Songwriting machen diesen Track zu einem der Glanzpunkte des Albums.

Die bedrohlichen und bedrückenden Riffs kehren in „Landsknecht“ zurück, während das Tempo anzieht. Ein gefühlvolles Gitarrensolo und verzweifelte, hasserfüllte Vocals runden das Stück ab. Instrumental bleibt hier kein Wunsch offen – was aber für das gesamte Album gilt. Mit „Wallenstein“ wird es schließlich noch eindringlicher, fast melancholisch, ohne an Düsternis einzubüßen.

Den Mörka Nattens Lejon“ (schwedisch für „Der Löwe der dunklen Nacht„) setzt auf treibendes, thrashiges Uptempo-Riffing. Die rhythmischen Salven und melodischen Akzente verleihen dem Song eine mitreißende Dynamik und Energie. „Of Siege And Besieged“ drosselt das Tempo wieder leicht, bleibt jedoch durch seine erdrückende Wucht und Intensität absolut fesselnd.

Den Abschluss bildet „Bellum Se Ipsum Alet“ (lat. für „Der Krieg ernährt sich selbst„). Ein stampfender Midtempo-Track mit prägnanten Basslinien und bedrückenden Vocals, der das Album mit einer eindrucksvollen atmosphärischen Dichte abschließt.

Roher, brutaler und druckvoller Sound

Thorsten liefert eine beeindruckende Gesangsleistung ab. Seine tiefen Growls sind nicht nur unglaublich druckvoll, sondern auch bemerkenswert verständlich – eine Seltenheit im Death Metal.

Ein weiteres Highlight ist die Produktion: roh, dreckig und gleichzeitig enorm wuchtig. Die Gitarren klingen schneidend, die Drums druckvoll und organisch, und selbst der Bass ist nicht in den Tiefen des Mixes verschollen. SCALPTURE setzen vor allem auf ein stoisches Mid-Tempo, das durch ihre markanten, sägenden Riffs und gezielt eingesetzte atmosphärische Leads ergänzt wird.

Jedes Lied auf „Landkrieg“ erzählt eine Geschichte des Krieges

Thematisch setzt sich „Landkrieg“ nicht einfach mit Krieg auseinander, sondern widmet sich spezifisch dem 30-jährigen Krieg, der zwischen 1618 und 1648 wütete und das deutsche Land verwüstete. Die Texte basieren auf akribischer historischer Recherche und lassen die Schrecken dieser dunklen Epoche lebendig werden.

Besonders bemerkenswert ist auch das Cover-Artwork von Eliran Kantor, der für einige der bekanntesten Albumcover im Metal-Bereich verantwortlich ist – eine perfekte Wahl für diese kriegsgeschwängerte Soundgewalt.

Ein intensives, brutales und aggressives Death-Metal-Manifest

Innovation sucht man hier vergeblich, aber das ist auch nicht nötig – die rohe Kraft und frische Energie der Songs sprechen für sich. Die Mischung aus brachialem Old-School-Sound und durchdachter Komposition hebt „Landkrieg“ deutlich hervor und macht es zu einem Album, das vor allem Anhänger des klassischen Death Metals begeistern wird. 

Fazit: SCALPTURE liefern mit „Landkrieg“ ein erbarmungsloses Death-Metal-Album

Tracklist

01. The Fall …
02. Into Catastrophe
03. Til Jeret Undergang
04. Landsknecht
05. Wallenstein
06. Den Mörka Nattens Lejon
07. Of Siege And Besieged
08. Schwedentrunk
09. Hell’s Choirs Chant
10. Bellum Se Ipsum Alet

Besetzung

Tobias Aselmann – Guitar
Felix Marbach – Guitar
Niklas Neuwöhner – Bass
Moritz Nixdorf – Drums
Thorsten Pieper – Vocals

Internet

SCALPTURE – Landkrieg CD Review

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