Band: Dead Sexy
Titel: Rodeo Boys
Label: 7Music
VÖ: 2013
Genre: Alternative / Electro / Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Wer sich mal intensiver mit der Rockgeschichte befasst hat kommt zwangsläufig durch Filme und Nachforschungen auf die französische Szene. Die Truppen hatten in den 80ern einen ganz speziellen Sound. Sicherlich waren die Roots der 80er schon dabei, aber irgendwie wollte man vom 70er Soundfeeling nicht ganz los lassen. Die Mischung wurde mit leichten elektronsichen, als auch progressiven Arrangements ausgebaut. Somit kann man durchaus von einer Geburt eines eigenen Sounds sprechen. Hier wären wohl als Vorreiter Bands wie Ange, Shylock, Magma, Eskaton, Atoll und Pulsar zu nennen, doch gab es auch Bands welche mehr und mehr auch Punk miteingebaut hatten und somit war eben der Sound dieser französischen Bands ein komplett anderer als jener im restlichen Europa zu der Zeit. Nach all den Jahren ging der Sound doch verloren. Recht verwundert war meine Person dann mit dem Release von Dead Sexy. Zuerst denkt man aufgrund des Covers an eine Glam Rock Band, doch hinter der Formation steckt weit mehr. Auf „Rodeo Boys“ wird nämlich dem eingangs erwähnten Sound neues Leben eingehaucht. Ob dies nun beabsichtigt war oder auch nicht ist völlig egal, es erfreut vor allem den alten Fan dieser Sachen, dass sich nach wie vor immer wieder mal Bands solche Sachen vornehmen und es auch schaffen durch eine eigene Mischung hier die alte Zeit ohne ausgelutscht zu wirken aufleben lassen. Die Mixtur aus 80er Elektro Rock, Punkt wie auch leichteren Nuancen aus dem Rock Bereich sind gut gewählt und aufeinander abgestimmt worden. Leicht verdaulich ist das sicherlich nicht, allerdings unterbreiten uns die Herrschaften dass man durchaus auch alte Sachen mit erfrischendem Klang in die Jetztzeit befördern kann. Die Soundeinflüsse aus dem Bereich der No Future Generation wurden gut eingeflochten und machen durchaus Sinn. Man übertreibt es eben nicht und vereinigt die moderne, eigene Linie superb mit diesem verloren gegangenen Sound. An und für sich könnte man sicherlich eine breite Masse unterhalten, doch muss man schon etwas mit dem sehr schrägen Sound der damaligen, französischen Szene, wie auch aus dem norddeutschen Bereich was anfangen können. Tut man dies nicht wird man etwas überfordert vor dem Player sitzen. All jene die ab und an gern mal in der Vergangenheit stöbern kann ich das Machwerk wärmstens empfehlen. Der Spirit wurde gut in die Jetztzeit befördert und für den alltäglichen Gebrauch ist der Silberling eine willkommene Abwechslung in der Playlist.
Fazit: Eine kunterbunte Geschichte unter dem Motto „Back to the Future“. Höchst-interessant dass es immer wieder Bands gibt die einem alten Sound zu neuem Wind verhelfen.
Tracklist:
01. S.e.X.s 3:20
02. Anyway 3:45
03. Lonesome Poupée 3:06
04. Slow Motion 3:40
05. Panorama 3:02
06. We Used to Play 2:41
07. Polaröid Twist 3:17
08. Forever High 2:35
09. This Is Rodeo Böys (Dedicated to Rob Steiner) 3:05
10. Plastik Emotion 3:34
11. Just a Dog 2:37
12. You Can Make It 3:29
13. Panorama Remixed By Dualesque (Killerrr Edit) 3:02
Besetzung:
Stéphane Hervé (guit, voc & synth)
Emmanuel Hubaut (guit, voc & synth)
Jean Philippe Dumont (live drums)
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