Band: Megadeth
Titel: Endgame
Label: Roadrunner Records
VÖ: 2009
Genre: Hardrock/Heavy Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Nach zweijähriger Schaffenspause ist Megadave und seine Mannen zurück, um die Megalomaniacs mit neuem Material zu versorgen. Ein Jubelschrei wird erneut nach dem recht starken Vorgänger „United Abominations“ durch die Reihen gehen. Zusammen mit Chris Broderick (guit), James Lomenzo (bass) und Shawn Drover (drums) wurde „Endgame“ eingespielt und selbiges ist am 11.09.09 via Roadrunner Records erhältlich. So darf man recht gespannt sein wie die Weiterentwicklung aussieht.
Recht melodisch ist die Eröffnung des Outputs mit „Dialectic Chaos“ ausgefallen. Ein gutes, längeres Instrumental hat man hier an die erste Stelle gepackt, wo man sich schon mal etwas Guster auf das Folgende machen kann. Knackig und mit viel Speed gespickt feuert man nun „This Day We Fight!“ aus dem Megadeth Mörser. Gutes Bretterstück das für Genickschmerzen sorgen wird, denn durch die Bank wird nicht mal im Geringsten abgebremst, solche Tracks lieben wir ja von den Amerikanern und dürfen nicht im Programm fehlen. Also Nackenmuskulatur aufwärmen und infernal die Rübe abschütteln bis der Notarzt benötigt wird. Sehr melodisch und mit einem langgezogenen Anfang wurde „44 Minutes“ versehen. Doch bereits immer wieder im Hintergrund tauchen die typischen Einschläge auf. Dennoch recht monumentaler, melancholischer, als auch hymnischer Song der an die dritte Stelle platziert wurde. Trotz etlicher Ausbrüche verbleibt man von Grundgedanken her im Dreigespann der bereits erwähnten Elemente und hat dadurch einen ganz enormen Track für den Fan parat, der zwar nicht fürs komplette Ausrasten ist, aber dennoch für Genießer das Non plus Ultra ist. Vor allem die vielen Gitarrenläufe sorgen für viel Aufsehen. Genug davon, denn amtlich schlägt man uns nun „1,320″ ins Gesicht. Genau mit dieser Zahl aber als Tempo Maßeinheit wird geschrettert was die Maschinerie hergibt. Hier stützt man sich auf einen sehr rotzigen Gesamtsound, der den Track roh und ungeschliffen erscheinen lässt. Steht dem Song sehr gut und durchwegs heißt es hier „Bang your Head until it hurts“, lediglich mit einigen Pausen die von satten Melodiesolis abgehandelt werden. Schön groovig und shakig geht es mit „Bite The Hand That Feeds“ weiter. Nach der Einleitung tritt man etwas mehr das Gaspedal und steuert wieder sehr beachtliche Speedgefilde an, wobei man aber zu einigen Grooveeinlagen wieder zurück findet und quer wie ein roter Faden durch die Nummer diese Wechsel vollzieht. Sehr rau und rotzig sieht die Weiterführung mit „Bodies Left Behind“ an. Das Tempo wurde merklich gedrosselt und man hat sich auf einen sehr stampfenden Gesamtsound geeinigt. Selbiger wird mit etlichen, moderneren Farbtupfern komplettiert und dadurch haben wir es mit einer sehr breiten-taugliche Nummer aus dem Hause Megadeth zu tun, der vor allem an viele Spätwerke in den Mittneunzigern (Youthanasia/Cryptic Writnings) erinnert. Zum Ende hin gibt man noch einmal Vollgas und leitet nahtlos zum Titeltrack über. „Endgame“ wird sehr bombastisch mit viel monumentalen Pathos eröffnet. Diese Seite kannte ich noch gar nicht von Herrn Mustaine. Weis aber durchaus zu bezaubern, denn dieser Track ist wohl das untypischste was ich von allen Werken kannte. Sicher sind im Grundkonzept die typischen Elemente vorhanden, selbige wurden aber mit vielen Erweiterungen und Ausflügen komplettiert. Gelungenes aufpeppendes Gebräu das es hier in der Mitte des Machwerks gibt und für viel Interesse sorgen wird. Das erste Mal so richtig ruhig wird es bei „The Hardest Part Of Letting Go… Sealed With A Kiss“. Schöne sanfte Klänge wehen einem hier um die Ohren. Leidendes und gefühlvoll, melancholisches Stück, welches fast mit nur akustischen Instrumentaleinlagen auskommt. Der absolute Hammer als Bereicherung sind die satten Streichermelodien die man parat hat. Im Mittelteil geht es noch einmal flotter vonstatten und mit viel Druck arbeitet man sich bis zum Schluss durch. Ganz schön Monumental was hier Onkel Dave für uns parat hat. Der totale Blitzschlag erfolgt nun mit dem folgenden „Headcrusher“, welches ein wahrer Nackenbrecher mit viel Feuer unterm Hintern ist. Die Nummer ist nach den beiden besonneneren Vorgängern ein totaler Ausflipper und zu den treibenden Rhythmen kann man ordentlich abgehen bis sämtlicher Schweiß die Körperöffnungen verlässt. Mit einer gemäßigten Kurskorrektur geht es mit „How The Story Ends“ weiter. Weiterhin stehen bretternde Rhythmen im Programm, diese wurden aber vom Tempo her etwas gedrosselt und so galoppiert man hier etwas mehr im stampfenden Bereich und liebäugelt dezent hinüber in melodische Gefilde. Der Abschluss erfolgt nun mit dem druckvollen Groover „The Right To Go Insane“. Erdig rotzt man sich hier durchs Geschehen und liefert so noch einmal etwas mehr das im Midtempogewässer angesiedelt ist, die mit kurzen Ausreißern einen neuen Hammerstreich von Megadeth vollenden.
Fazit: Geil, geiler, Megageil = Megadeth. Schöne Weiterführung die man hier 2009 für uns parat hat. Freunde von Dave Mustaine werden in einen Freudentaumel ausbrechen, denn auch beim neuesten Werk beleibt man seiner Linie treu die man mit „United Abominations“ gebahnt hat. Einige kleinere Erweiterungen hat man dennoch ins Songwriting einfließen lassen und die liefern eine schöne Bereicherung im Gesamtsound.
Tracklist:
01. Dialectic Chaos 02:24
02. This Day We Fight! 03:31
03. 44 Minutes 04:37
04. 1,320 03:51
05. Bite The Hand That Feeds 04:01
06. Bodies Left Behind 03:34
07. Endgame 05:52
08. The Hardest Part Of Letting Go… Sealed With A Kiss 04:42
09. Headcrusher 03:26
10. How The Story Ends 04:47
11. The Right To Go Insane 04:20
Besetzung:
Dave Mustaine (voc & guit)
Chris Broderick (guit)
James Lomenzo (bass)
Shawn Drover (drums)
Internet:
Megadeth @ MySpace