Band: A Sound Mind
Titel: Harmonia
Label: 7hard Records
VÖ: 2009
Genre: Symphonic Rock, Alternative Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Epischer Alternative Rock aus Melbourne, Australien habe ich heute für die Leserschaft parat. Wenn man sich das Cover von A Sound Mind ansieht könnte man fast meinen es handle sich um die Verpackung eines Cd Rohlings. Weit gefehlt, denn was uns Andrew Bishop (bass), Anthony Kupinic (voc & keys), Glenn Parkinson (guit) und Kiran Khan (drums) auf ihrem Silberling „Harmonia“ bieten spricht Bände. Toller Rock der modernen Art wird uns hier auf eine weise Schmackhaft gemacht, die sogar traditionelle Fans durchaus begeistern könnte. Mit viel Pfiff und Qualität kommt dies rüber.
Mit dem leichten Soundklang eines Intros begrüßt man die Hörerschaft. Sehr sanfte Klänge schummern hier bei „Medulla“ aus den Boxen. Diese wurden mit viel Pomp untermalt und das dadurch resultierende Klangbild das man uns hier serviert ist Hörgenuss auf höchster Ebene, welche nahtlos mit „Empathy“ weiter geht. Auch hier herrscht ruhigere Soundkunst vor und diese wird uns in Form von einem klassischen Klavierspiel schmackhaft gemacht. Erst nach und nach steigert man sich selbst und versucht flotter zu rocken. Ab der Mitte bekommt der Haufen viel Druck und so kommt die Weiterführung wie eine melancholische Rocknummer rüber, welche sehr modern ausgefallen ist. Die zusätzlichen im Hintergrund laufenden Bombastschübe, als auch die Streicherorgien die man uns kredenzt sind eine Wucht vor dem Herrn. Mit einem elektronischen Klangintro eröffnet man nun „The Power To Dream“, wenngleich man hier etwas flotter an Fahrt hinzugewinnt und das bereits nach etlichen Sekunden. Zwar werden uns weiterhin Klangarrangements geboten und dennoch kommt der Track etwas rotziger und rauer daher, was vor allem an der Rhythmusfraktion und dem Vocalisten liegt, die hier sehr rau – räudig werken. Guter Groove Song mit vielen klanglichen Erweiterungen, die man sehr maßvoll zusammengefügt hat und das wie ein Puzzlespiel. Sehr lieblich geht es nun mit „Grace“ weiter. Auch hier greift man auf liebliche Trademarks zurück und schmückt diese mit klassischem Klavierspiel aus. Dennoch verbleibt man hier in dieser ruhigeren Ecke und musiziert deutlich balladesker. Warme Soundwinde verwöhnen hier und dadurch kommt immer mehr Schmuseromantik auf. Kurze Wachrüttler verhindern zwar das komplette Eintauchen, sind aber ein Garant für gute Abwechslung und dem nicht gleich unverminderten Steuergang in zu kitschige Gefilde. Mit progressiven Verzerrungen im Vocalbereich spielt man sich als Einleitung von „Fall For You“. Auch hier bekommt man erst nach und nach den Fuß aus dem ruhigen Eck raus. Was heißen will das man vorerst ruhiger weitermacht, aber mit mehr Tempo als beim Vorgänger. Ab der Mitte werden noch einige Scheit hinzu gegeben und zusätzlich schallen viel Melodiehappen durch die Boxen, welche sich superb mit vielen melancholischen Gefühlen vereinen. Mit viel Streicherromantik kredenzt man uns nun „Enjoying The Pain“, welches eindeutig mehr in die breitentauglichere Ecke einzustufen ist. Dennoch findet man immer wieder Eckpfeiler, wo man mit raueren, druckvolleren Passagen auszubrechen vermag. Glanzvolle Mischung aus vielen Segmenten, die mit dem breitentauglichen Grundskelett viele Fans aus diesem Genre besinnlich stimmen wird. Ein kurzes Bombastzwischenintro der Marke Within Temptation zaubert man uns mit „Comma Hiatus“ für die Ohren, wo auch viel Soundpathos nicht fehlen darf. Dieses mündet nahtlos in „Venus & Mars“ und dabei drückt man wieder gehörig auf die Tube und rockt im besten Style das Haus. Ein absolutes Schmankerl welches uns hier geboten wird. Einmal mehr verbindet man Bombast – Symphony Elemente mit leicht, modernen Gothic Rock Anleihen zu einem leckeren Soundbrei. Auch die ständige Nachjustierung des Tempos kommt dem Ganzen zu gute und lässt viel Einfallsreichtum aufkommen. Komplett in eine andere Richtung steuert man nun mit „So Thankful“. Wie eine 180 Grad Drehung schleudert man uns in die ruhige Ecke, die an und ab durch kurze Symphonieschübe ausgeschmückt werden. Erinnert an ruhige Songs von Billy Talent, welche sich immer wieder die Hände mit Bon Jovi, als auch Bullet for my Valentine reichen. Die ruhigen Gewässer werden auch bei „Catharsis“ nicht verlassen. Diese Schien fährt man auch bis zu eineinhalb Minuten, doch dann bricht man durch wie bei einer Explosion. Zwar flippt man nicht total aus, aber die druckvolle Soundwand mit der man hier abgeht ist enorm und reichlich ausgeschmückt. Viele Segmente geben sich hier versöhnlich die Hände und der Bombastsound spricht Bände. „The Horizon“ ist deutlich, schärfer und auch der von Null auf Hundert durchstartende Wind den man hier fabriziert hat ist nicht nur ein kurzes laues Lüftchen. Sicher findet man sich immer wieder kurzzeitig im ruhigeren, breitentauglichen Eck wieder, doch schon wird immer wieder glanzvoll ausgebrochen und das mit viel Pomp wie bei der Einleitung. Facettenreichste Nummer die man auf diesem Album wieder findet und vor allem dadurch zu bezaubern weiß. Ruhig und lieblich schiebt man uns den letzten, regulären Track „Always & Forever“ in den Rachen, der wiederum von viel Schmuseromantik gekrönt ist. Dennoch die Jungs haben ein gutes Händchen und zaubern hier einiges aus dem Hut. Im letzen Drittel wird letztlich noch einmal druckvoller gewerkt und mit Klangoutro „Harmonia“ verabschieden sich die Herrschaften von uns und hinterlassen sicherlich viele feuchte, tränende Augen, vor allem bei der holden Frauenwelt.
Fazit: Quer durch die Palette finden wir hier Rockklangkunst der extravaganten Art, mit vielen Beisätzen und Erweiterungen. Nichts für traditionelle Fans, aber Rock Verehrer jüngerer Generationen sollten sich die Truppe und diesen Silberling unbedingt zulegen. Somit bestätigt es einmal mehr. Man muss nicht immer nur auf die Verpackung achten. Denn auch hinter solch einer kann etwas ganz besonderes stecken.
Tracklist:
01 Medulla
02 Empathy
03 The Power To Dream
04 Grace
05 Fall For You
06 Enjoying The Pain
07 Comma Hiatus
08 Venus & Mars
09 So Thankful
10 Catharsis
11 The Horizon
12 Always & Forever
13 Harmonia
Besetzung:
Andrew Bishop (bass)
Anthony Kupinic (voc & keys)
Glenn Parkinson (guit)
Kiran Khan (drums)
Internet:
A Sound Mind @ MySpace