Band: Diabolos Dust
Titel: Ruins of Mankind
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Endlich ist es soweit und in unserem Postkasten lag der der erste reguläre Silberling von Diabolos Dust. Die Ehre euch die Demo vorzustellen hatte ja meine Person betreffend schon, umso mehr war ich gespannt wie sich ein kompletter Rundling der bajuwarischen Formation anhören wollte. Toll aufgemacht hat man sich mit dem Outfit und der Produktion schon mal ein dickes Lob verdient. Jürgen Dachl (voc), Thoni Lini (guit), Stefan Fesser (drums) und Roland Zehrer (bass) bezeichnen ihre Stilrichtung selbst gerne als Heavy – Thrash Metal und das trifft es wer das Organ von Jürgen kennt genau wie die Faust aufs Auge. Für Power Freaks genau das Kraftfutter auf welches sie stehen, denn die 11 Songs kommen in einem wuchtigen, straighten Sound zum Abgehen daher und was will man da mehr. Richtig, gar nichts, einfach abhoten und die Musik in vollster Lautstärke genießen damit der HNO Arzt wieder einige Kunden mehr hat.
Richtig dreckig und rau startet man den Reigen mit „Ruins of Mankind“ einem sehr treibenden Power Bolzen. Knackiges Old School Riffing trifft auf herbe Thrash Einflüsse, welche immer wieder durch etwas dezentere Ausläufer abgerundet werden. Auch gesanglich zeigt Jürgen seine volle Breitseite. Einerseits brüllt er sich das innerste selbst raus und Sekunden später singt er wieder im amtlichen Power Milieu.
Etwas hymnischer wird der Folgetrack „Fading to grey“ angestimmt. Doch lange verbleibt man nicht in diesem Gewässer und bremst bzw. ganz stark um. Deutlich verspieltere Züge weißt man bei diesem Track auf. Auch hier gilt das Gebot auf und ab in bester Berg/Talfahrt Manier. Auch leichte melancholischere Züge wurden noch sachte darüber gelegt. Diesen gibt man aber kaum eine längere Chance sich zu entfalten und schon greift man wieder kräftiger, als auch bretternder in die Saiten. Gute Vermischung die sich im Gehörgang wie ein Virus festsetzt.
Mit einem sehr zähen, fast schon doomigen Riffing wird sogleich „About red sky“ gestartet. Diese Einleitung hält man etwas länger im Vordergrund, bevor man in eine kräftig – stampfende Richtung weiter wandert. Das Tempo wird von Sekunde zu Sekunde etwas gesteigert was wieder erneut einen Grund bietet seine Rübe durchzuschütteln, zwar durch die Bank etwas gemächlicher, aber dennoch stark genug um für Nackenschmerzen zu sorgen.
Sehr melodisch wird nun der Anfang von „Judgement Day“ abgehalten. Auch bei der Weiterführung greift man gerne auf diese Grundmelodie zurück. Dennoch entpuppt sich das Stück allesamt als rauer Bolzen, mit weichen Kanten. Wutentbrannt brüllt auch der Fronter ins Mikro, aber er lässt sich auch zu einigen besinnlicheren Gesängen der dunkel – melancholischen Art hinreißen.
Ein Bass Solo welches sich bis in die tiefste Magengrube vorarbeitet steht zu Beginn von „Creatures“ im Vordergrund. Das erinnert meine Person betreffend an alte Death Metal Haudegen aus den späten Achtzigern. Keine Angst so eine arge Korrektur wird nicht vollzogen, wohl aber verbleibt man rhythmisch in diesem Eck. Etwas leidender, als auch schwarz angehauchter kommt das Erscheinungsbild dadurch daher. Das Tempo behält man im flotteren Midtempo und rundet selbiges nur mit leicht – klaren Schliffen ab.
„Slaves“ wird nun wieder leicht melodischer und klarer begonnen. Was vorerst als Sachte Eröffnung daher kommt, wird sofort unter Feuer gelegt und von ab Zeitpunkt wird dahin gebrettert was das Zeug hergibt. Zwar gibt es oftmals kleinere Breaks, doch diese dienen nur dazu Reserven einzuholen um einen erneuten Rundumschlag vorzubereiten.
Sehr ruhig und mit leicht melancholischer Schlagseite segelt nun „Out of time“ daher. Eine sehr beeindruckende Kurskorrektur hat man hier für uns parat. Gothic trifft auf kernigen Power – Thrash und diese Kombination ist wirklich sehr gut, aber auch deutlich verspielter eingestanzt worden. In einer sehr guten graustufen Farbpalette wird uns der Song schmackhaft gemacht, wie ein herber Whiskey der nur so die Kehle runter brennt.
Mehr in Richtung Power Metal steuert man das Schiff nun mit „Defender“. Zahniger Power Metal mit rauem Beigeschmack hämmert man uns aufs Trommelfell. Vom Thrash verabschiedet man sich fast weites gehend, dafür fügt man etwas klarere Einflüsse ins Stück, welche man sehr ausgediegen, mit dunklen Soundzügen versetzt hat.
Rockig startet zwar im Anschluss „In vain“, welches sich wie eine Phasenweise Steigerung der Härte und des Tempos anhört. Kurz wird zwar immer wieder abgebremst, lediglich nur kurz und schon werden erneut die Pferde gesattelt und selbigen die Sporen gegeben. Guter Bangertrack der viel Spaß macht und all das beinhaltet was ein Power Metal Liebhaber braucht.
Sehr melodisch rattert nun „The mirror“ daher. Die Melodieeinleitung wird aber nur als Einstimmung verwendet und schon dreht man das Steuer wieder rum. Vorerst zwar im reinen Power Metal Genre, doch immer mehr fließt ein guter Haufen Thrash ins restliche Stück und somit bietet man auf ein neues was für die Nackenmuskulatur.
Hymnisch und mit viel Melodie wird der Start von „Never surrender“ vollzogen. Noch einmal holt man alle Reserven heraus um sie sogleich abzufeuern. Nach den doch eher rauen Vorgängern, ist dieser Song der wohl klarste Track auf diesem Album, auch die Melodie spielt bei diesem Stück eine wesentliche Nummer. Sehr shakig ist das Endprodukt dadurch ausgefallen und somit beendet man mit einem amtlichen Partykracher im fast schon 80er Reinheitsgebot das Album.
Fazit: Super Debüt das uns Diabolos Dust schmackhaft machen. Power – Thrash Fans sollten sich das Teil ohne zu überlegen zulegen. Vollbedienung nach allen Regeln der Kunst. Wer als Power Fan auch über den Tellerrand hinausblickt bekommt einige Ansätze die zu gefallen wissen.
Tracklist:
01. Ruins of Mankind
02. Fading to grey
03. About red sky
04. Judgement Day
05. Creatures
06. Slaves
07. Out of time
08. Defender
09. In vain
10. The mirror
11. Never surrender
Besetzung:
Jürgen Dachl (voc)
Thoni Lini (guit)
Stefan Fesser (drums)
Roland Zehrer (bass)
Internet:
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