Elandor, Krankheit & Shardless 09.11.13 Freizeithaus Dicker Busch, Rüsselsheim (Live Bericht)
Bands: Elandor, Krankheit & Shardless Date: 09.11.13 Venue: Freizeithaus Dicker Busch, Rüsselsheim
Ein Abend im Zeichen des Dark, Gothic und Melodic Rock/Metal lud nach Rüsselsheim. Wenn man schon einmal die Möglichkeit hat eine Band auf so eine lange Reise zu begleiten, dann macht man das auch. Somit zickten wir nicht lange rum und fuhren mit der Formation Krankheit ins benachbarte Deutschland, genauer gesagt eben nach Rüsselsheim (für nicht wissende, nähe Frankfurt), um beim Event fernab der Heimat dabei zu sein. Nach gut 5 ½ Stunden ruhiger Fahrt erreichten wir ohne Probleme die Übernachtungsmöglichkeit, bevor es dann zum Freizeithaus Dicker Busch ging (Name ist nicht Programm 🙂 ). Nach dem Beiwohnen des Aufbaus, Soundchecks und kleinerer Absprachen, musste natürlich der Magen etwas befüllt werden. Somit ließ schaut man sich selbstredend in der Umgebung um. Pünktlich zum Start des Events erreichten wir allesamt wieder die Halle. Nun ja nicht wirklich viele Fans ließen sich aufraffen hier einen Besuch abzustatten, was uns natürlich etwas traurig stimmte, dass es auch bei unseren Nachbarn nicht besser verläuft, als eben in Österreich, ist schon wirklich schade, dass eben die kleineren Konzerte so verschmäht werden, denn mit 5 Euro Eintritt tut man wirklich niemanden und niemandes Geldbörse weh. Auch die Getränkepreise im Freizeithaus waren mehr als nur günstig. Somit eben ein gemütlicher Abend vor einem beschaulichen Publikum.
Erst gut 2 Wochen vor dem Event wurde der opening Act ausgetauscht. Die Baden-Württemberger Combo Shardless machte somit den Anfang. Ihre Art des Dark/Gothic Rock/Metals war wirklich gut einstudiert und war nicht unbedingt eine lockere Kost. Natürlich boten die Jungs stationiert in der Nähe der Schweiz hier etwa komplexe Kost, dies nicht, aber ihr Material war etwas progressiver und erinnert mich an eine Schnittmenge aus Sentenced, ASP und den leider viel zu früh aufgelösten Österreichern Autumns Clan. Wirklich starke Vorstellung und man merkte wie viel Potential sich hinter der Formation verbirgt. Hier stimmte alles, Stimmungsvorgaukelei, qualitativer Sound und eine superbes Material. Dieser Klang ließ einen wirklich genießen, doch auch etwas harschere Rhythmen werden von den deutschen Herrschaften in ihren Sound eingebaut, sodass eben das Material schlussendlich etwas progressiver erscheint. Der Sänger startete mit solcher eine Intensität, sodass man eigentlich sagen könnte, ein Weltssänger. Leider happerte es aber der Mitte etwas und es schien als ginge ihm die Kraft aus. Ganz genau konnte ich das nicht nachvollziehen, könnte aber auch am Sound gelegen haben. Anyway die Truppe zauberte eine super Stimmung und ein fantasievolles Dark Rock/Metal Trugbild ins Freizeithaus und somit lauschte man artig den Klängen und beklatschte artig jeden Song. Die Band zeigte gleich als erstes, dass man hier einfach Professionalität zeigen muss und das taten sie auch, denn ohne irgendwelche Abstriche wurde ein Gig aufs Parkett gelegt, als stünden dort wesentlich mehr Fans. Wirklich tolle Combo, welcher wir in naher Zukunft genauer durchleuchten werden, soviel ist schon gewiss.
Gut eine Woche nach der Release Party stand der nächste Gig von Krankheit an. Schon im Vorfeld besprochen, waren wir richtig gespannt, wie man sich wohl präsentieren würde, wenn eben weniger Leute vor der Bühne sind und man in einem Gefilde spielt, wo einen kein Aas kennt. Keine Frage dass unsere österreichischen Vertreter auch hier wirklich Professionalität und Qualität zeigten. Es schien als wären die gering gezählten Besucher geplättet, als die die Jungs gleich nach dem Intro aus den Vollen schöpften. Hier passte wirklich alles, Sound, Ästhetik und Mitmachstimmung. Todesdirigent Christian Präauer hatte die Meute voll im Griff und zelebrierte eine Todesmesse nach unserem Geschmack, während Roy Gollum Preissler nicht nur seine Faxen machte, nein eben aufs neuerliche bewies, dass der Jungspund ein definitiver Glücksgriff war. Unglaublich mit welcher behände das Trio hier zusammenspielt und die unterschiedlichen Altersbegrenzungen innerhalb einer Band ad acta gelegt werden. Die Erfahrung und die Qualität spiegelten sich in den Gesichtern der Besucher wieder, welche, obwohl nur wenig, ordentlich Lärm zur Huldigung der Formation machte. Na das nenne ich echt mal Einsatz seitens der Fans. Alle Tracks vom bereits releasden Album „Sanatorium“ wurden zum Besten gegeben und hier ist einfach alles dabei was man braucht. Harsche Mitgehthematiken, ruhigere Dunkeltracks fürs Gemüt, oder einfach Material, welches durch die Klassik etwas progressiver umgesetzt wird. Die Reihung der Setlist funktionierte abermals und somit scheint das Erfolgsrezept der Band auch in Deutschland Live aufzugehen. Wirklich superb wie man sich selbst darstellt und man bewies dass man auch vor einer kleinen Meute wirklich alles gibt und dass zu 100% und nicht gedrosselt, wie bei vielen Kollegen.
Kurze Umbauphase und schon ging der letzte Act ins Rennen. Die Hausherren Elandor boten nun zum Abschluss wirklich eine gute Show, wenngleich man gegen die beiden Vorreiter nicht ankam, zumindest mir kam es so vor. Nicht das man mich falsch versteht, die Band bot wirklich einen guten Auftritt und ihr Material ist dem von Shardless nicht unähnlich verwürfelt, wenn auch deutlich melodischer veranlagt. Kommt leider recht oft vor, wenn starke, energische Bands vor einem spielen, dass man im Anschluss den Pegel nicht ganz halten kann. Wie auch immer die Formation machte ebenfalls gute Miene zum bösen Spiel und zeigte dass man vor einer geringen wirklich alles bietet. Wenngleich man am Abend die meisten technischen (und Krampf-technischen) Probleme hatte war der Auftritt sehr gut. Die Stücke sind für mich etwas Zwiespaltig, manche sind wirkliche Burner die sofort zünden und andere sind für mich etwas zu langatmig, doch dies ist wirklich Ansichtssache. Die standhaften, treuen Fans vor der Bühne huldigten ihren Faves und somit ließ man den Abend sehr gut ausklingen. Somit ging eine sehr an ASP parallelisierte Show recht schnell vorüber, bevor man endgültig den Abend auf der Bühne für beendet erklärte. Gute Mannschaft, mit einem wirklich superben Soundgemisch, welche man in Bälde wiedersehen will.
War wirklich ein schöner Abend, den man trotz der geringen Besucherzahl sehr gut genießen konnte und man somit auf ein baldiges Wiedersehen hofft.