Band: Calibre Zero
Titel: Jugando Con Fuego
Label: STF Records
VÖ: 2008
Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Verschärfter Rock mit Ecken, Kanten und tiefer getrimmten Gitarren, wen dies begeistert der sollte mal das neueste Machwerk der Madrider Calibre Zero anchecken. Eigentlich ist das Album „Jugando Con Fuego“ schon längst im Kasten, doch nun wurde es via STF Records nochmals für die restliche Metal Welt veröffentlicht. Das Quartett Ricardo (voc), Miguel (guit), Pedro (bass) und Antonio (drums) erinnert mich streckenweise sehr an ihre Landsmänner von Escuela de Odio, jedoch zocken diese Amigos ein wenig traditioneller als ihre Ombres.
Recht zackig schiebt man uns mit „Rock hasta morir“ den ersten Gustohappen in unsere hunrigen Mäuler. Recht flott und mit viel rotzfrechem Flair rocken die Burschen ordentlich das Haus. Die sehr doomigen Gitarrenlinien versprechen und halten auch viel, dadurch hat man ein gutes Gebräu aus traditionellen Hard Rock und moderneren beeinflussten Rockelementen vermengt und das rüttelt ordentlich auf und versprüht viel Witz und Pfiff. Sehr flockig fährt der Zug nun mit „Asi es como siempre sere“ weiter, jedoch kommen hier noch als Zusatz einige kleine Punkelemente zum Zuge, die sich nahtlos einmischen. Dadurch hat man eine gewisse Ähnlichkeit mit den Herrschaften von Disidencia. Auch einige typische Rockriffs werden hier lecker kredenzt und die dazugehörigen Solis fordern einen auf das Tanzbein zu schwingen. Nach den flotten Vorgängern verhält man sich zu Beginn von „Es el momento“ erstmal verdeckt und schippert auf doomigen Gewässern dahin und vor allem die Gitarren sägen dabei ordentlich. Erst ab einer Minute treten die Burschen wieder gehörig das Gaspedal und driften nun in den speedigen Mittelteil, von diesem bewegt man sich auch keinen Zentimeter weg und so bekommt man bis zum Ende hin wieder etwas für die Strapazierung der Nackenmuskulatur geboten. Eine gute stampfende Nummer hat in Form von „Dilo alto“ auf die Platte gefunden. Hier rotzt das Quartett ordentlich im stampfenden Midtempobereich, der des Öfteren ordentlich dahin groovt. Doch auch traditionellere, erdige Rockelemente wurden nahtlos in den Gesamtsound eingeflochten und die Mischung hat man dabei ausgewogen zusammengepasst. „Nada que perder“ geht von Beginn an von Null auf Hundert und man driftet ohne Kompromisse in einen sehr speedigen Rockbereich und auf dieser Welle schippert der Kutter weiterhin flott dahin und lädt zum schwingen des Tanzbeines, als auch zum Schütteln der Birne ein. Nun ist es wieder Zeit erst einmal ein kleines Päuschen einzulegen und dies macht man als Einleitung von „Jugando con fuego“. Wiederum kommt dadurch unvermindert das doomige Feeling vollends zur Geltung und auch in diesen Bereichen sind die Spanier eine gewaltige Macht. Saubere Soli versüßen noch zusätzlich den Hörgenuss. Durch diese Mixtur stampft man ein weiteres Mal souverän im Midtempobereich, der bis in die tiefe Magengrube geht. Wie ein Raketenstart geht es nun mit „Como un perro fiel“ weiter. Flotter Rocker mit viel Tempo und Feuer unterm Hintern. Auch einige punkige Einflüsse haben hier wieder Verwendung gefunden und die spanischen Lyrics machen hier genauso wie quer durch den Output sowieso ihr übriges. Verleiht dem Ganzen auch einen gewissen tropischen Touch. Zwar verhält man sich am Anfang von „Derrotando miedos“ etwas zurück, doch man greift immer wieder aus den ruhigeren Ecken gehörig an. Recht wutentbrannt und auch streckenweise melancholisch kommt man hier rüber, was sehr gut musikalisch in Szene gesetzt wurde und mich einmal mehr sehr hartnäckig an die Kollegen von Escuela de Odio erinnert, auch wahrscheinlich wegen des Organ des Fronters, den er ähnelt Pirri äußerst verblüffend. „La espiral“ dröhnt nun wieder deutlich doomiger und zäher aus den Boxen. Die Truppe groovt hier auf einer ordentlichen Welle dahin und nur die klaren Soliausbrüche sind hier als Abwechslung, welche versuchen die Band in eine klarere Richtung zu rücken. Doch unvermindert steuert man weiterhin auf dieser doomigen Welle und dabei kann man jede Note genießen, denn einmal mehr ist dieser Song etwas für die tiefe Magengegend. Ein schöner Rocker mit viel rotzfrechem Flair ist ihnen in Form von „Gran ciudad“ gelungen. Hier galoppieren die Jungs auf etwas flotteren Pfaden, doch vollends in den speedigen Bereich begibt man sich dennoch nicht. Mit vielen modernen Trademarks verfeinert wird das Stück zu einem ordentlichen Ohrwurm. „Buenos tiempos“ ist nun deutlich temporeicher und speediger ausgefallen. Ein schöner speediger, galoppierender Song mit vielen erdigen, rotzigen und scharfen Kanten. Roh, rau und ungeschliffen wirkt dadurch der Song und das weis sich im Gehörgang mit einem bleibenden Eindruck festzusetzen. Der Abschluss findet durch „Quien quieres ser“ statt, dem längsten Stück auf diesem Output. Etliche Wechsel die man bis dato in die einzelnen Songs eingebaut hat wurden kompakt in eine Nummer gepresst. Wirkt aber trotzdem ausgewogen und weis zu gefallen und lädt immer wieder zum Shaken, als auch bangen gleichermaßen ein.
Fazit: Guter moderner Rocker mit etlichen doomigen, punkigen, als auch speedigen Anleihen. Auch einige traditionellere Elemente haben Verwendung gefunden und dürften quer durch die Palette Rockfans begeistern. Jedoch sollten auch jene mit dem Material was anfangen können, denen traditioneller Rock zu altbacken klingt.
Tracklist:
01. Rock hasta morir
02. Asi es como siempre sere
03. Es el momento
04. Dilo alto
05. Nada que perder
06. Jugando con fuego
07. Como un perro fiel
08. Derrotando miedos
09. La espiral
10. Gran ciudad
11. Buenos tiempos
12. Quien quieres ser
Besetzung:
Ricardo Lazaro (voc)
Miguel Lazaro (guit)
Pedro Pelaez (bass)
Antonio Cuenca (drums)
Internet:
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