Band: Catamenia
Titel: Cavalcade
Label: Massacre Records
VÖ: 2010
Genre: Melodic Death/Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Vom astreinen Black Metal haben sich die Jungs von Catamenia ja bekanntlich schon längst verabschiedet. Viel mehr frönt man heutzutage einer breiteren Mischung bei der sicher auch der Black Metal noch einen großen Einfluss hat, doch durchzieht man immer mehr mit vielen Erweiterungen die Tracks. Ari Nissilä (voc & guit), Riku Hopeakoski (guit), Kari Vähäkuopus (clean voc & guit), Toni Kansanoja (bass) und Mikko Nevanlahti (drums) sind wieder back in Buisness und mit „Cavalcade“ veröffentlicht man am 26.02.2010 via Massacre Records die nunmehr neunte Langrille.
Der Track Nummero Uno „Blood Trails“ rattert mit einer sehr glanzvollen Power Metal Rhythmik daher. Dark, Black Power Metal oder wie erkläre ich mir hier diese Fusion aus den Elementen. Das klingt sehr stattlich und streckenweise wechselt man durchwegs von melodischen hinüber zu harscheren, rotzigen Spielweisen die man sehr knackig verbindet. Auch ein gewisses hymnisches Flair darf nicht fehlen und das wurde im Refrainteil sehr stark und kräftig eingebaut.
Das darauf folgende Titelstück „Cavalcade“ wird uns von einer fast komplett anderen Seite gezeigt. Typisch finnische Metal Klänge werden hier mit Schwarzwurzelmusik gekonnt vermischt. Die sehr sägenden Riffs die man uns dabei bietet kommen eher aus diesem Milieu und den Rest erledigt eine sehr folkige Spielweise, welche von vielen Pagan/Viking Bands sehr gerne für die heroischen Midtemposongs verwendet wird. Gutes Gebräu das sehr eisig und kalt rüber kommt. Auch wenn man jetzt nicht abgeht, wie die sprichwörtliche Post weiß man dennoch aufzuwühlen und das schafft man spielend mit der Mischung die man eben bei diesem Track drauf hat.
Voran geht es nun mit dem zackigen „The Path That Lies Behind Me“, das mit einem großen Knall einschlägt und wesentlich Black Metal lastiger klingt. Wilde, treibende Riffs und Breaks knallt man uns vor den Latz und nur einige Death Metal lastigere Groove Einspielungen bzw. der oftmalige Clear Gesang lassen die Nummer sehr farbenbunt erscheinen, auch wenn der Grundsound deutlich solider und simpler gestrickt worden ist.
Sehr doomig packt man nun „Silence“ aus dem Sack aus. Sehr schleppende Einleitung die von einem messerscharfen Riffing gekrönt ist. Wieder einmal hat man das Ruder komplett herum gerissen und steuert andere Ufer an. Auf der einen Seite gibt es erneut etwas folkige Einflüsse aus dem Viking Bereich, diese wurden aber Hauchzart über das Konzept gelegt und vielmehr achtet man hier auf eine sehr Schwarzrockende Spielweise die man sehr gut mit den restlichen Ingredienzien auf einen Konsens bringt. Der Düstereinfluss wird aber auch hier sehr stark in den Vordergrund geschoben und dieser bekommt nach und nach wesentlich mehr Oberwasser. Geiler Rocker mit vielen schroffen und harschen Elementen die man üppig ausstattet.
Mit schroffem Spiel geht es beim darauf folgenden „Quantity Of Sadness“ weiter. Erneut hat man das Steuerrad gedreht und nun steuert man eher Black Metal Gefilde an. Die harsche Rhythmik unterbricht man oftmals länger mit vielen Melodieparts, welche auch an und ab etwas hymnischer ertönen.
Wer z.B. Timo Rautiainen und Trio Niskalaukaus vom Rhythmus her mochte wird auch beim folgenden „Post Mortem“ sehr begeistert sein. Dennoch ist man wesentlich härter unterwegs, denn der Fronter grölt sich wieder kräftigst einen Ast ab. Dennoch auch hier beweist man das es Anno 2010 verspielter und experimentierfreudiger zu geht. Schöner nordischer Klang der uns hier sehr gekonnt zum Fraße vorgeworfen wird.
Sehr dröhnend und schleppend im Doom Bereich wird nun „The Vulture’s Feast“ angefangen. Dem etwas langatmigeren Spiel wird weiterhin sehr stark gefrönt und zusätzlich kommen viele melancholische Spieleinflüsse hinzu die das Ganze sehr schwermütig klingen lassen. Den Rest erledig en die sehr wankelmütigen clear Vocals und dabei zeigt sich der Sänger sehr warmherzig und besonnen.
Nahtlos knüpft man mit „A Callous Mind“ an und hier wird nach und nach das Pedal merklicher gedrückt. Schlussendlich erreicht man hier bis zu gut einer Minute eine galoppierende Rhythmik, doch dann gibt man dem Gaul die Sporen und ruft zur Hetzjagd auf. Wilder Black Metal Blast Beat dröhnt hier durch die Boxen und dieser hämmert kompromisslos auf die Trommelfälle ein. Dennoch auch hier versucht man das Ganze zu erweitern und dies tut man dann auch mit vielen Elementen, die sehr melodischer und Power Metal lastig klingen, doch der Pandabärensound hat weiterhin das Sagen und fegt immer wieder im Anschluss auf die Erweiterung hinweg.
Sehr rotzrockend wird nun „Reincarnation“ gestartet. Sehr sperrige Riffs bahnen sich hier den Weg, welche von rüden Shouts und Growls begleitet werden. Shakiger Song, welcher etwas gemächlicher tönt und die sehr schneidende Rhythmik wird sehr prägnant mit vielen clear Parts erweitert.
Als alter Megadeth Fan oder besser gesagt Freak zaubert es mir mit dem Cover „Angry Again“ ein breites Grinsen ins Gesicht. Das Cover ist dermaßen geil mit dieser ungehobelten Spielweise das es mir eine Freudenträne in die Augen treibt. Geiler Partysong der für einen schmuckvollen Zugabe Part geschaffen ist.
Fazit: Catamenia beweisen das ihre Mischung sehr vielschichtig klingt und auch auf dem neuesten Machwerk breitet man einen großen Fächer aus. Black Metal der sehr modern und melodisch klingt. Wem der Schwarzwurzel Metal zu langweilig ist oder gar zu hart, dem empfehle ich dieses Album.
Tracklist:
01. Blood Trails 4:58
02. Cavalcade 4:58
03. The Path That Lies Behind Me 4:20
04. Silence 4:29
05. Quantity Of Sadness 4:28
06. Post Mortem 4:27
07. The Vulture’s Feast 5:15
08. A Callous Mind 4:06
09. Reincarnation 5:23
10. Angry Again 3:35
Besetzung:
Ari Nissilä (voc & guit)
Riku Hopeakoski (guit)
Kari Vähäkuopus (clean voc & guit)
Toni Kansanoja (bass)
Mikko Nevanlahti (drums)
Internet:
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