Bands: Defrage, Krankheit Date: 28.02.14 Venue: Baamhakke, Piding
Auf dem Högl da steht ein großes Haus da gehen viele Rock und Metal Leute ein und aus. Genauso kann man das Baamhakke beschreiben. Die wohl Dienstälteste Rock/Metal Kneipe ist über die Grenzen sogar in unserem Salzburg bekannt und gerne verirrt man sich auf den Högl. Gute Preise und immer feine, nette Besucher sind ein Garant für einen schönen Abend dort oben. Lange Zeit ist seit unserem letzten Besuch verstrichen und nicht nur wegen des Konzerts unserer Freunde von Krankheit, nein auch eine kleine Reunion unsererseits musste an diesem Abend gefeiert werden. Nach geschlagenen sechs Jahren war der harte Kern des Metal Underground Teams der Gründung mal wieder vereint auf einem Konzert. Mit etlichen Schwänken und einer guten und lehrreichen Unterhaltung mit ((echozone)) Labelchef Interims Ulf Müller verstrich die Zeit recht schnell und schier haben wir auch den Beginn von Krankheit verpasst.
Bereits gut gefüllt, wie auch breit verstreut begannen die Dark Industrial Metaller das Set. Gewohnt versiert und eigentlich hätte nichts schief gehen können, denn wer Tony, Chris und Roy kennt, weiß, dass hier gleich voll das schmucke Programm abgeliefert wird. So war es denn auch, allerdings leider mit einigen Abstrichen. Soundtechnisch erneut sehr gut, und da können gewisse andere Personen sagen was sie wollen, der Sound war gut und gab es auch nichts zu mäkeln. Leider hatte man ein technisches Problem mit dem Mikro. Somit hackte der Gesang vom Fronter oftmals ab und eigentlich hätte man hier, zumindest ich hätte es so getan, auf der Bühne fluchen können. Doch Chris bewies an diesem Abend sehr viel Versiertheit. Ohne sich beirren zu lassen wurde das Programm weiterhin durchgezogen. Man merkt einfach an, wie sehr die Erfahrung auch Live wächst und somit darf man weiterhin nicht mal Ansatzweise meckern, auch wenn gewisse Personen dies immer gerne tun. Kann man dies als Neid bezeichnen? Kann man und solche Meckerer muss man einfach reden lassen, denn das Publikum und das ist immer das Wichtigste war sehr begeistert von der Truppe, auch wenn jetzt nicht die volle Breitseite vor der Bühne abging. Somit genossen die Besucher den Auftritt eher bestaunend und jubelnd den Auftritt und dies kann man trotz des Mikroproblems als absoluten Gewinn verbuchen. Für uns schon gewohnt präsentierten Krankheit wieder ein Set, das sich gewaschen hatte und dabei blieb eigentlich kein Auge trocken. Hier wird nicht einfach lasziv ein Programm runter geschrubbt, nein das Auge will mit genießen und das kann man bei der Formation einfach sehr gut. Ob nun was das martialische Auftreten betrifft oder kleinere Einlagen mit Masken, wie auch eine tolle Lightshow, die Combo weiß einfach was zusätzlich zu bieten. Ihnen ist es egal ob 10 oder hunderte Besucher, hier wird ständig das volle Programm geliefert und keine Abspeckungen. Somit wurde jeder Song nicht nur artig beklatscht, nein auch einige, neue Fans konnte man sicherlich im südbayrischen Raum gewinnen, was auch etliche Jubelrufe bestätigten. Bis zum Ende des Sets wurden alle Tracks von „Sanatorium“ gespielt und hier wurde jeder einzelne Song von den Besuchern wohlwollend aufgenommen. Sogar eine Zugabe wurde gefordert, der man gerne mit der Wiederholung von „Kranke(n)schwester“ (auch mein absolutes Highlight der Band) nachkam. Somit alles im grünen Bereich, auch wenn erst nachträglich das Problem mit dem Mikro erkannt wurde, nur bei technischen Problemen kann man nicht der Band die Schuld geben, wenn der Sender des Mikros von Kabeln abgeschirmt ist. Kleine Patzer gehören halt einfach zu einer Live Show dazu.
Die Esten Defrage, soweit ich in Erfahrung bringen konnte, waren schon einmal im Baamhakke und haben wohl einen sehr bleibenden Eindruck hinterlassen. Schon im Vorfeld etwas mit den wilden aus Pärnu beschäftigt erwartete meine Wenigkeit sehr viel. Muss auch sagen, begonnen haben die Crossover Alternative Metaller sehr gut, nur konnte man den gelegten Pegel nicht halten bzw. steigern. Der clear Sänger brachte ordentliche Klänge rüber und auch die Rhythmusfraktion war wirklich sehr gut, lediglich der Growl Shouter war wirklich eine Dezimierung des Genusses. Eher krächzend und nicht ganz das versprechend, wie man es von den Songs und Clips im Netz gewohnt war, hinkte der kleine seinen Kollegen sehr stark hinterher. Den Leuten vor der Bühne war dies aber egal, denn die vorgelegte Energie der restlichen Kollegen reichte aus, um dem feiernden Partyvolk etwas abzugeben und das feierte sehr ausgelassen, sodass auch zwei Poledance Akrobaten auf die Stange stiegen um vollends abzugehen, wie Schmidts Katze. Ob nun der Alkoholpegel, oder die späte Stunde, bis zum Ende des Auftritts wurde das Ganze immer wilder, wie auch wirrer. Die Jungs scheinen wohl dafür bekannt zu sein, dass sie ohne jeglichen Kompromisse bis zum eigenen Ausfall die Register ziehen. Schade dass man dies nicht auch musikalisch konnte, denn die Songs hätten durchaus die Qualität dazu, oder gehörten gewisse Wirrungen etwa ernsthaft zum Programm? Wie auch immer, den Fans vor der Bühne war es egal und somit darf man dies sicherlich als grundsoliden, positiven Auftritt bewerten, wenngleich man vom musikalischen Standpunkt aus gesehen viele Schnitzer vorlegte. Besonders im letzten Drittel schien sich der blonde Hüne etwas vertan zu haben und krabbelte und kroch mit seiner Axt über den Boden. Keine Frage, dass er da seinem Instrument eher schmerzende Töne entlockte. Nach dem regulären Set wurde selbstredend ein Zugabenteil gefordert, welchem man gerne noch mit einigen Stücken nachkam, bevor man endgültig und Schweißgebadet die Instrumente ausstöpselte.
War wirklich wieder eine Bereicherung nach all den Jahren der Abwesenheit im Baamhakke. Gerne weisen wir darauf hin sich etwas genauer den folgenden Terminkalender des Lokals anzusehen, hier kommen noch etliche tolle Konzerte auf die Rock/Metal Gemeinde im Südbyrischen/Salzburger Raum. Dies sollte man wirklich nicht verpassen.