Bands: Edenbridge, Edgedown, The Quest, Dead Territory, Nivalis Date: 28.03.14 Venue: Rockhouse Bar, Salzburg
Manche Dinge kann man im ersten Augenblick gar nicht glauben: eine der bekanntesten Metalbands Österreichs existiert seit mittlerweile 15 Jahren und so lange dauert es auch, bis der erste Auftritt in der Mozartstadt stattfindet. Die Rede ist von den Linzern Edenbridge die mit ihrem letzten starken Output The Bonding im Gepäck nun auch ihre lange fällige Salzburg-Premiere in der Rockhouse-Bar absolvieren konnten.
Den Anfang machte das Salzburger Instrumental-Trio Nivalis. Marko Grgic an der Gitarre, Gabriel Garciamoreno an den Drums und Philipp Carpentari am Bass hatten die Ehre den Abend etwas verspätet zu eröffnen. Mit ihrer schwer einzuordnenden Mischung aus Stoner Rock, Alternative und ein wenig Metal konnte die Band wirklich überzeugen. Das Songwriting passt, die Umsetzung passt, die Spielfreude ist klar zu erkennen. Ein wenig Publikumsinteraktion hat halt noch gefehlt (das Mikrofon war eh aufgebaut – nicht jeder hat mitbekommen welche Band hier überhaupt spielt), wenn man aber sieht wie vertieft die Jungs in ihre Performance waren kann man auch einfach darüber hinwegsehen. Guter Auftritt der jedoch laut Ankündigung der Band wohl einer der letzten für eine lange Zeit sein dürfte.
Nach kurzer Umbaupause war Zeit für die oberösterreichischen Death Metaller Dead Territory. Unterstützt von einigen mitgereisten Fans stieg die Stimmung gleich ein wenig und der Old-School Death Metal von Matthias Bieregger (Gesang) Michael Renzl (Gitarre), Robin Grabenberger (Gitarre), Markus Itzenberger (Bass) und Christoph Brandstötter (Drums) konnte auch gleich, trotz nicht gerade optimalen Soundverhältnissen, überzeugen. Mit der Zeit wurde es jedoch doch ein wenig zu abwechslungsreich (ein nicht ganz optimaler Akustikteil mitten in einem Death Metal Song – dann doch lieber den ganzen Song ruhiger halten, gegen Ende hin ein wenig in die Core-Ecke abdriftend) wo ich mir dann denke, dass die Jungs noch nicht so genau den gemeinsamen Nenner gefunden haben. Sie können mit ihren Instrumenten umgehen und Matthias ist ein Top-Fronter der mit seinem variablen Gesang zu punkten weiß, im Songwriting sollte man sich jedoch noch überlegen in welche Richtung die Reise nun wirklich gehen soll.
Mit The Quest war der nächste Stilbruch an diesem Abend an der Reihe. Mit ihrem punkig angehauchten Metalcore konnten zwar auch einige Leute vor die Bühne gelockt werden, so richtig überzeugen wussten The Quest jedoch nicht. Zwar muss auch hier wieder die Soundqualität als Kritikpunkt herhalten, jedoch bleibt auch zu sagen, dass sowohl der oft sehr schiefe Gesang als auch die doch recht undurchsichtigen Songs einiges dazu beitragen durften.
Das Edgedown aus Feilassing immer wieder ein Garant für energiegeladene Shows sind haben sie nicht erst einmal in der Rockhouse-Bar bewiesen. Auch an diesem Abend können die Jungs um den in Topform agierenden Frontmann Andreas Meixner restlos überzeugen. Mit einigen Songs von ihrem am 25.4. erscheinenden Album Statues Fall (übrigens findet die Releaseparty einen Tag später im baamhakke in Piding statt) sorgten sie von Beginn an für eine super Stimmung, die nicht nur daran lag, dass auf einmal doch um einiges mehr Los vor der Bühne war sondern auch an der Leistung der Band. Neben dem im Vergleich zu den Vorgängerbands stark verbessertem Sound merkte man auch sofort, dass eine gewisse Live-Routine bereits vorhanden ist und man nicht umsonst mit Massacre Records ein doch bekannteres Label gefunden hat. Ein großartiger Auftritt der doch Werbung für die Releaseparty in ein paar Wochen macht.
Was dann jedoch passiert ist eigentlich schon fast traurig für diesen Abend. Ja klar, die Bandauswahl ist nicht unbedingt optimal, wenn man bedenkt, dass mit nur ein Support von vier annähernd zum Headliner passt und dadurch das Interesse an Female Fronted Metal nicht so hoch ist. Dass jedoch Edenbridge als einer der größten Namen im österreichischen Metalbereich bei ihrem ersten Salzburg Besuch in einer langen Karriere vor gefühlt weniger Leuten spielen als der Opener des Abends wäre für mich frustrierend. Sabine, Lanvall, Max, Dominik und Neuzugang Wolfgang haben damit aber scheinbar kein Problem und zeigen sich am zweiten Tag ihrer Bonding Tour von ihrer besten Seite. Auch wenn man krankheitsbedingt nicht ganz fit in die Tour geht und Sabine doch auch mit der verqualmten Bar zu kämpfen hat, sitzen die Songs, die natürlich auch zu einem Großteil vom im letzten Jahr veröffentlichten The Bonding kommen. Dass die Band musikalisch top ist weiß man ja nicht erst seit den letzten Alben (oder auch den Alben von anderen Bands der Musiker – Beispiel In Slumber) und dass Lanvall was von Songwriting versteht ist auch kein Geheimnis. Was jedoch auch zu erwarten war ist, dass die Rockhouse Bar für den Bombast-Sound der Oberösterreicher einfach gar nicht geeignet ist. Gerade die Orchesterparts kommen hier einfach gar nicht rüber.
Was bleibt also zu Edenbridge & Supports noch großartig zu sagen? Die Frage warum eine Band die noch nie in Salzburg bleibt so wenig Leute anzieht ist schwer zu beantworten. War es die kaum vorhandene Werbung? War es das nicht gerade perfekt zusammengewürfelte Lineup? War es der Eintrittspreis? Schade nur für einen motivierten Headliner, der auf alle Fälle eine größere Anzahl an Besuchern verdient hätte. Man kann nur hoffen, dass es nicht wieder 15 Jahre dauert, bis Edenbridge Salzburg wieder beehren.