Chemical Cancer – Chemical Cancer

Band: Chemical Cancer
Titel: Chemical Cancer
Label: Selfreleased
VÖ: 2011
Genre: Death/Thrash Metal/Metalcore
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die Entstehungsgeschichte der Band Chemical Cancer ist noch eine recht junge. Zwischen 2009 und 2010 hat man sich zusammengerauft und die Formation aus dem Boden gestampft. Mit „Chemical Cancer“ liegt bereits ein beachtliches Debüt vor. Während andere nur in Proberäumen rum lungern und selbst irgendwo in Selbstverliebtheit und zu technischer Perfektion irgendwann das Handtuch werfen, wollen es diese Jungs aus Oberösterreich besser machen. Der vorgezeigte Weg ist der Richtige, denn das Debüt kracht amtlich. Sound, Produktion, als auch Aufmachung ist hochprofessionell und das trotz des noch jüngeren Alters. Zwischen Core und Thrash – Death lastigen Zügen wird eine gut aussortierte Mischung geboten und dabei achten die Jungs das jede Granate binnen Sekunden zündet und das mit einem nachhaltigen Faktor.

Im rollend – groovenden Soundprinzip rattert gleich „Martyrium“ auf Hochtouren. Ein Martyrium ist das für das Gehör aber auf keinen Fall, eher im Gegenteil, durch straighte, zackige Beats stachelt man ungemein auf. Somit steht gleich zum Beginn eine wütend schnaubende Circle Pit Nummer die runter fetzt und das bis zum infernalen Exzess.

„Fleisch“ ist ein sehr durchdachtes Stück, denn durch zackige, harsche Beats gesellt sich ein leichter melancholischer Zwischengesang. Die Mixtur spiegelt sich auch im Sound etwas wieder und dadurch schafft man eine sehr gute, hin und herzerrende Stimmung. Einerseits bauscht man komplett auf und andererseits geht’s dann hinunter in die Seele. Absolut mal was und kommt erfrischend rüber, so etwas kann man nur honorabel loben.

Mehr in Richtung Hau drauf und mitten in die Fresse rein knallt man uns nun „Im Namen des Vaters“ rein. Rau und sehr harsche Beats vermengt man mit einer leicht verdaulichen Melo Core Gitarrentechnik. Sehr gut kombiniert weiß man auch hier komplett zu überzeugen.

Weiter geht’s mit „Wiederstand“ welches ebenfalls barsch und äußerst dreckig durch die Boxen knallt. Hasserfüllte, aufstachelnde Beats regieren auch hier das Geschehen. Zwar versucht man durchwegs auf die Tube zu drücken, doch gönnt man uns hier einige Parts wo man schweißtriefend in Sicherheit wiegt. Nicht beirren lassen, denn die nächste Zündelei auf unsere Nacken ist schon vorprogrammiert und folgt auf dem Fuße.

Auch bei „Chemical Cancer“ wird weitere wilde Karussell Fahrt geboten. Man peitscht mit enormer Kraft durchs Geschehen und drückt die sanfter wirkenden Melodien komplett in den Hintergrund. Der dadurch entstandene, rohe Härtebrocken klingt somit richtig unverfälscht dreckig und teilweise überwiegt etwas mehr der Thrash Einfluss. Absolut brillante Kombination.

Vermehrt im groovend – rollenden Bereich, abgerundet durch schroffe Ecken und Kanten wird uns nun „Vom Leben und Sterben“ vor den Kopf geworfen. Deutlich komplexere Soundstrukturen wurden hier sehr sachte verwerkt. Doch die etwas weiteren Soundverstrebungen werden gut wieder auf eine dicke Linie zusammengeführt. Auch bei etwas technischer – ausgefeilter Kost kleckern die Jungs zu keinem Zeitpunkt.

„Der Träumer“ ist aber nicht wie der Titel vielleicht erahnen lassen würde ein Sammelsurium an träumerischen Soundfragmenten. Eher im Gegenteil von Träumereien sieht man hier komplett ab und agiert weiterhin sehr wild und ungestüm. Der Härtefaktor wird weiterhin groß geschrieben, jedoch rundet man das Ganze deutlich melodischer ab. Die dadurch entstanden Wechselwirkung hört sich sehr gut an und geht somit auch sofort unvermindert in den Hörkanal und harkt sich dort fest.

„Luzifer“ wird etwas melodischer begonnen und auch bei der Fortsetzung vergisst man nicht auf das gewisse Quäntchen an Melodiebausteinen. Zwischen den straighten Core-Thrash Gelagen mischen sich noch aufbauende Circle Pit Parts hinzu. Somit eine weitere deutlich durchdachtere Nummer, die aber ebenfalls locker ins Gehör geht.

Vom Rhythmus aus gesehen wirkt „Der Totengräber“ dem Vorgänger nicht ganz unähnlich. Wobei man aber hierbei weit mehr auf eine rohere Klangkunst achtet. Die Gitarrenhexer duellieren sich im Dauerlauf und weiterhin wird ein Gemetzel abgehalten vor dem es kein Entrinnen gibt.

Den Rausschmeißer Job erledigt das deutlich melodiösere „Sade“. Dabei wartet man mit einer absolut gut aussortierten Wechselrhythmik auf. Auf der einen Seite beübt man uns mit wüsten Hasseskapaden und auf der anderen beschwichtigt man immer wieder durch satte Melodieduelle seitens der Axtfraktion. Gutes Wechselspiel, mit viel Wiedererkennungswert.

Fazit: Checmical Cancer’s Debüt braucht sich mit Sicherheit vor niemanden verstecken. Die Youngsters brillieren auf kompletter Front und bieten der Circle Pit Fraktion eine wilde Raufeskapade im Dauerlauf. Nicht aufhalten lassen und los geht’s und den Circle Pit gestartet.

Tracklist:

01. Martyrium
02. Fleisch
03. Im Namen des Vaters
04. Wiederstand
05. Chemical Cancer
06. Vom Leben und Sterben
07. Der Träumer
08. Luzifer
09. Der Totengräber
10. Sade

Besetzung:

Patrick (voc)
TmHmY (aka Yosh) (guit)
Manu (guit)
Niko (drums)
Wurmi (bass)

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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