Band: Cumulo Nimbus
Titel: Totensonntag
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2009
Genre: Folk/Renaissance Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Gut zwei Jahre hat es gedauert dass die Landsberger Cumulo Nimbus mit ihrem fünften Langeisen zurück gekehrt sind, um allen Fans des Folk Rock/Metal für den angebrochenen Herbst was fürs Gehör zu bieten. Mathis Mandjolin (voc, horn, zither & guit), Erik der Müllermeister (guit, voc & flute), Erik der Müllermeister (guit, voc & flute), Lady Doro (violin & voc), Carolynn (flute & voc), Käptn Köhler( bass) und Der Prophet (drums) haben es geschafft und bei Black Bards Entertainment angeheuert und unter diesem Label wird am 09.10.09 der neuste Streich „Totensonntag“ erscheinen. Also allen Freunden von Musik die zum sofortigen Tanze animiert seien diese bayrischen Vertreter und ihr neuer Output wärmstens empfohlen.
Mit Windgeheul, Glockenschlag und schrägen Orgelmelodien wird also der Totensonntag amtlich mit „Dämmerung“ eingeläutet. Gleich im Anschluss wir im besten Folk Rock mit „Carpe Noctem“ weiter gemacht und dabei wird viel temporeiche Kost geliefert, die ein gutes Wechselspiel in Sachen Gefühlslage musikalisch vermittelt. Auf der einen Seite gibt es flotte, klare, als auch fröhliche Refraingesänge, die sich immer wieder mit melancholischen, als auch sehr dunklen Passagen die Hand geben. Geschlossen wir dieser Kreis immer wieder mit dem Gebrüll des Titels. Gutes Stück um seinen Körper bis zum Exzess zu bewegen. An und ab, vor allem in den Flötenpassagen erinnert mich das Ganze an ältere Mägo de Oz Nummern, halt mit deutschen Lyrics. Der Name ist beim folgenden „Knochenmann“ Programm und man ackert hier zwar weiterhin im guten Wechselspiel, jedoch haben hier die dunkle Thematik und Gefühle die Oberhand. Auch etwas moderner scheint man hier zu Werke zu gehen. Mit einem etwas dezenteren Hang dies folkloristisch darzubieten hat man hier einen recht rockenden Track geschaffen der viel Melancholie versprüht und das gewisse Maß an folkigen Rhythmen liefert. Diese werden durch sehr raues und modern Gothic – Rockartige Melodien bestens aufgewertet. Noch um einen Tick mehr in die modernere Ecke driftet man mit dem Beginn von „Totensonntag“. Der Titeltrack weist auch einige bombastische Einlagen auf. Dadurch wurde eine sehr wuchtige Einleitung geschaffen, bevor man sich etwas ruhiger besinnt und auf dieser Welle weiter werkt. Diese verlässt man für eine sehr stampfende Weiterleitung und auf dieser wird auch etwas Dampf gemacht und man wirkt als wollte man die Leiche auf den Totenhügel schleppen. Dunkle Gefühle werden hier mit einem üblen Grinsen verbreitet. Die farbenbunte Mischung die man hier geschaffen hat dürfte auch totalen Verweigerern dieser Richtung Spaß machen. Guter Groove der es in sich hat und zum dezenteren Abshaken bestens geschaffen ist und man sehr wohl auch sein wallendes Haupt dazu schütteln kann. Nahtlos geht es mit einem plätschernden Bach weiter. In einem sehr düsteren Ufergewässer steht da dann auch die „Alte Mühle“. Nach einer sehr markigen Eröffnung, die viel Düsternis verspricht wird gleich im Anschluss jedoch ein völlig anderes Programm gefahren. Dennoch etwas kantiger und rauer wirkt das Stück schon und auch in gewissen Passagen wird etwas finsterer musiziert. Im Großen und Ganzen geht man die Sache aber sehr klar an und das liegt vor allem an dem Flötenspiel dass die Nummer immer wieder aus diesen Gefilden zurück hievt und man etwas lustigere Klänge liefert. Sehr mittelalterlich wird es mit dem im Anschluss nachgereichten „Blutrote Segel“, welches sehr ruhig und lieblich schallt. Sanfte Streichermelodien und Duettgesänge lassen viel Minnesängerromantik aufkommen. Recht beachtliche Nummer, die mit vielen Mitsingpassagen aufwartet. Durch die Bank verbleibt die Mannschaft im sanften Gewässer und dabei kann man die ruhige Nummer sehr gut genießen, denn die Herrschaften aus Bayern wissen wie man mit balladesker Musik etwas für den Hörgenuss zaubert. Nahtlos geht es mit Meeresrauschen und schallenden Klängen zum kurzen Zwischenintro „Irrfahrt“ über. Wobei man hier sehr stark auf keltische Einflüsse im Flötenspiel baut und diese Klänge einfach die Sinne rauben. Druckvoll wird mit „Flüssig Gold“ fortgesetzt und man spielt von Beginn an etwas flotter und liefert dadurch etwas mehr zum Bangen. Fröhliches Flötenspiel trifft erneut auf dünkleres Gefühlsspiel und diese werden uns auch an und ab in vielen Gesangspassagen geliefert, wo vor allem der Frontmann den Melancholiekelch durch die Runde reicht, bevor ihn seine Mitstreiter wieder zurück holen um tanzbare Rhythmen abzuliefern. Roher und ungeschliffener serviert man nun „Stadt unter Wasser“, welches mit einem sehr schleppenden Tempo eröffnet wird. Dieser Grundrhythmus wird erst einmal beibehalten und mit vielen klaren, folkloristischem Spiel vereint. Auch satte, sanfte Streichermelodien tragen zusätzlich bei dem Song in eine sehr facettenreiche Richtung voranzutreiben. Hier wird die klangliche Gefühlsthematik des Öfteren neu nachjustiert und bis zum Ende hin wird hier viel für den Hörgenuss geboten und dies schafft man mit einem gewissen Maß an ausgeglichenen Passagen, die man nahtlos verbindet. Deutlich hymnischer ist nun „Erbarmen“ veranlagt. Nach einem ruhigen, sanften Geklimper liefert die Truppe gleich im Anschluss deutlich flottere Kost die man sehr gut und ausgewogen mit viel hymnischer Thematik musikalisch umgesetzt hat. Ständig wird immer mehr in ein dunkles Eck gerückt und nur die lieblichen Klänge der Flöte holen uns aus dieser wieder zurück, doch schon drängt man uns mit festem Griff wieder zurück in die kalte Finsternis. Gutes Gebräu das man hier parat hat und zum gemäßigten Tanz allemal einlädt. Nach dem Erbarmen zeigen sich Cumulo Nimbus gnädig und gewähren uns einen „Aderalss“. Mit diesem abschließenden Stück verabschieden sich die Herrschaften einmal mehr sehr temporeich von uns. Gut und satt verbindet man folkige Rhythmen, mit vielen modernen Metal Elementen, die einmal mehr etwas Gothic Rock like aus den Boxen schallen. Guter, gemäßigter Bangertrack den man uns zum Schluss noch gewährt und dabei werden auch einige orientalische Klänge als Zusatz geliefert.
Fazit: Sehr facettenreich klingt der neueste Streich dieser Band. Auch totale Verweigerer von Folk Metal könnten durchaus gefallen am Material dieses Outputs finden. Für Fans von folkloristischer Mittelalter Musik ist diese Truppe ein Garant dafür dass man im Herbst wieder etwas für den Einkaufszettel hat und die Band, als auch ihr neues Langeisen unbedingt in die Sammlung aufnehmen sollte.
Tracklist:
01. Dämmerung
02. Carpe Noctem
03. Knochenmann
04. Totensonntag
05. Alte Mühle
06. Blutrote Segel
07. Irrfahrt
08. Flüssig Gold
09. Stadt unter Wasser
10. Erbarmen
11. Aderalss
Besetzung:
Mathis Mandjolin (voc, horn, zither & guit)
Erik der Müllermeister (guit, voc & flute),
Lady Doro (violin & voc), Carolynn (flute & voc)
Käptn Köhler( bass) und Der Prophet (drums)
Internet:
Cumulo Nimbus @ MySpace