Band: Twinspirits
Titel: The Forbidden Citiy
Label: Lion Music
VÖ: 2009
Spielart: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Das mittlerweile zweite Album der italienischen Prog Metaller Twinspirits steht heute zur Rezension an. Wer die italienischen Kapellen kennt weis dass dabei nicht nur experimentiert wird, sondern auch viele Melodien und liebevolle Arrangements am laufenden Band verbraten werden. Zu diesem feinen progressiven Barbecue laden auch am 11.09.09 die Herrschaften Göran Nyström (voc), Tommy Ermolli (guit), Alberto Rigoni (bass), Daniele Liverani (keys) und Dario Ciccioni (drums) und wer auf eine gute Portion in Sachen Progressive Metal mit bombastischen Arrangements steht, der sollte dieser Einladung zu „The Forbidden City“ dringendst folgen.
Mit „The Forbidden City“ stellt man gleich einen sehr monumentalen Track an den Beginn des Albums. Viele Spielereien hat man sich hier ausgedacht und in einer Form einer kleinen Mini Oper dröhnt das Ganze recht stattlich als Einleitung des Silberling und dazu kann man seine Lauscherchen ordentlich, mit viel gewaltigen Pathos durch putzen lassen. Genussvolles Menü, welches man uns hier als Aperitif kredenzt. Das absolute Highlight sind aber die Vocalbeiträge des Fronters, der nicht unbegründet ein wenig an Michael Kiske erinnert. Doch auch viel Parallelen zu anderen, größeren in diesem Geschäft sind auszumachen und unterstreichen die Vocalakrobatik dieses Sängers. Recht beschaulich mit sanften, klassischen Klavierklängen wird uns gleich der beschwichtigende Song „Taste The Infinity“ dargeboten. Man bleibt eher im ruhigen, balladesken Eck und dabei zaubert man eine Romantik ans Tageslicht die ordentlich, klanglich zu verwöhnen weis. Selbige Momente werden nur an und ab durch druckvolle Ausreißer im flotteren Midtempostil unterbrochen und erweitern so das gesamte Klangbild um etliche Nuancen. So genug Romantik, denn mit „Number One“ steht nun eine speedige Reise an, zu der man ordentlich seine Nacken strapazieren kann. Flotter Bangerstrack im erdigen Bereich und diese werden vor allem durch die Gitarrenarbeit geliefert. Doch auch der Frontmann singt sich hier durch ein raues Programm und wird durch viele Brüllparts eines Kollegen unterstützt. Dies bietet alles in allem eine sehr farbenbunte Soundmischung die zu gefallen weis. Sehr symphonisch mit einer kleineren Synthyspielerei wird nun bei „Everything“ aufgewartet. Recht druckvoller Anfang, denn die Saitenfraktion unterstütz hier dieses Feeling nach allen Regeln der Kunst. Hier tobt man sich aber dennoch weit mehr aus und lässt sich zu vielen Klang und Soundspielereien verleiten. Dennoch wird der Bogen nicht überspannt und man hat dadurch einen sehr Facettenreichen Kracher mit viel düsterem Flair geschaffen. Recht flott rockend geht es nun mit „One Of Us“ weiter. Schöne Keyboardklänge von alten Rockhasen a la Rainbow und Deep Purple schallen hier aus den Boxen. Dem Stil alter Rockkappelen der frühen Achtziger angetan wird auch hier in die Saiten gegriffen und abgerockt was das Zeug hergibt. Als Break gibt es einige besonnenere, stampfende Momente die man gut mit dem rockigen Gesamtbild vermengt hat. Ein symphonischer Rocksong ist auch „BTR“ geworden. Wobei man sich aber hier auf etwas modernere Elemente beruft und den 80er Sound zwar noch beibehält diesen aber etwas mit breitentauglicheren Rockelementen ausgerichtet hat. Das Gebräu zwischen alten und neuen Inkredenzien wurde recht wuchtig in Szene gesetzt und weis den Zuhörer mit seinen ständigen Tempowechseln aufzurütteln. Zum Ende der Nummer bekommen wir noch einmal ein komplette Soundspielerei mit vielen Soliwechseln geboten die laut aufhorchen lassen und die Kinnlade nach unten schwappen lässt, denn was man hier abliefert ist einfach ein grenzgeniales Spiel das man selten erlebt. Rech ruhig wird nun „Hide This Feeling“ angestimmt und der Name verspricht genau das Programm das nun folgt. Sanfte, symphonische Klänge im balladesken Bereich die einen hier die Gehörgänge verwöhnen und nur einige Gitarrensoli bilden hier ein anderes Klangbild. Alles in allem eine liebevolle Ballade mit einem enormen Duett Gesang das zu gefallen weis. Nahtlos geht es nun zu „My Future“ über. Hier bekommt man etwas an Fahrt hinzu, doch erst nach und nach steigert man das Tempo und ackert sich hier sehr dezent rockend nach oben. Auch hier haben viele liebliche Passagen Verwendung gefunden, die aber nach etlichen Sekunden durch flottere Ausreißer abgelöst werden. Einmal mehr zeigen sich die Italiener sehr Facetten und steigernd Abwechslungsreich. „Reaction“ ist nun wieder dem 80er Klassikrock gewidmet und auch die Keyboardlinien verraten schon viel was nun folgen wird. Gutes, temporeiches Stück zum Abshaken und ausrasten im tanzbaren Bereich. Auch das abschließende „I am Free“ wurde mit einem sehr druckvollen, Keyboardlastigen Beginn ausgestattet. Zum Ende hin gibt es noch mal eine kleine Mini Progressive Metal Oper, wobei sich die Jungs noch einmal vollends austoben und ein Klangspiel par Excellence aus dem Nähkasten zaubern.
Fazit: Superber Progressive Metal Happen der in keiner Sammlung fehlen sollten. Die Herrschaften dürften aber auch klassischen Rockfans bzw. Power Metal Fans mit einem Hang zu rockigen Wechseln mit vielen Melodielinien gefallen.
Tracklist:
01. The Forbidden City 10:19
02. Taste The Infinity 5:55
03. Number One 4:39
04. Everything 7:45
05. One Of Us 6:32
06. BTR 5:42
07. Hide This Feeling 4:39
08. My Future 6:39
09. Reaction 6:03
10. I am Free 10:26
Besetzung:
Göran Nyström (voc)
Tommy Ermolli (guit)
Alberto Rigoni (bass)
Daniele Liverani (keys)
Dario Ciccioni (drums)
Internet:
Twinspirits Website
Twinspirits @ MySpace