Band: Tuck from Hell
Titel: Thrashing
Label: Metalville/Intergroove
VÖ: 2010
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Tuckomaniacs aufgepasst Großthrashmeister Niklas Tuck Ingels (voc) ist mit seinen schwedischen Höllentuckern da um sein Debüt uns um die Ohren zu schmettern. Satter Thrash Metal steht ganz groß auf dem Banner des Masterminds und seinen Jungs. Wenn man Schweden hört denkt man eigentlich eher an eine skandinavisch beeinflusste Thrash Version, aber bei diesen Vasa Thrashern verhält es sich ganz anders. Satter Bay Area Thrash wird uns auf „Thrashing“ mittels 10 Granaten schmackhaft gemacht. Besser könnte man da natürlich das Album nicht betiteln und dabei sagt man schon alles aus was uns erwartet. Eine Thrash Orgie die für die Fans des genannten Genre genau das richtige ist um sich Genickschmerzen zu holen.
Beim beginnenden „Barbecue Beast“ startet man das Programm sehr melodisch und das vorerst mit einer hymnischen Schlagseite, doch schon brettert man in bester Thrash Manier weiter. Mit vielen Kraftstrotzenden Fragmenten feuert man nur so wild um sich, bevor man auf ein Neues kürzere Melodiesolis aus dem Ärmel zockt.
Deutlich knackiger und straighter schrettert man mit „Death Before Disco“ weiter. Die Thrash Maschinerie läuft wieder auf Hochtouren, auch wenn man etwas gemäßigter rüber kommt. Deutliche Einflüsse aus der frühen Metallica/Testament Phase wurden mit viel Melodie angereichert und diese Rhythmen brennen sich wie ein starker Laser im Gehörgang fest und bieten einen adretten Wiedererkennungswert. Kraftstrotzende Passagen prallen immer wieder auf fetzige Abgehrhythmen und das bedeutet Freude und Verwöhnung der Klientel nach allen Regeln der Kunst.
„Tuckerz“ ist ein schmettriger Speedtrack für das ordentliche Strapazieren seiner Nackenmuskulatur. Mit knackigen, kräftigen Bretterallüren beübt man uns stet und da kann man einfach nicht anders das man seine Rübe bis zur infernalen Genickstarre durchzuschütteln. Quer durch die Palette bedient man uns mit eingängigen Beats doch nur auf die schlichte Linie versteift man sich nicht und so befördert man auch satter Melodieparts immer wieder zu Tage, wobei aber die pure Thrash Härte hier eindeutig das Geschehen regiert.
Etwas verhaltener wird nun „Italion Stallion“ angestimmt. Dieser Rocky Balboa des Thrash Metal schlägt mit deutlich melodischen Soundkleid nur so um sich, bevor man wieder alle Rädchen in Bewegung setzt. Ab diesem Zeitpunkt behält man zwar das melodische Spiel weiterhin bei, allerdings rückt man es stärker in den Hintergrund und macht dadurch mehr Platz für die bretternden Fragmente frei. Herzhafte – erfrischende Spielfreude erledigt den Rest und dabei kann man ordentlich feiern. KULTALARM ist hier angesagt.
„I’m Rollin’“ sagt es eigentlich schon aus, hierbei zaubert man eine satte, rollende Thrash Mischung zu Tage die sich unvermindert im Gehörgang einbrennt und natürlich bleibend fest setzt. Hämmernde Schläge kicken uns weiterhin voran und animieren bis zur Ekstase abzugehen. Es ist unglaublich mit welchem Charme die Jungs wieder nur so um sich werfen und dabei alles Flächendeckend in Brand setzten.
Genau dort setzt man auch mit dem nachgeschobenen „I Hellbilly“ weiter nach. Zwar wandelt man zwischen amerikanischen und kanadischen (Annihilator) Pfaden, aber man verbindet beide Thrasheinflüsse gekonnt miteinander. Rollende Effekte infiltriert man immer wieder bretternden Breaks. Einfach herrlich was uns die Schweden nacheinander nur so um die Ohren pfeffern.
„King of Thrash“ regiert mit schroffer, ungestümer Härte und durch die groovigen Allüren erinnert das Ganze etwas an eine Mischform zwischen Exodus meets Testament. Das dabei verwendete Eigenpotential spricht Bände und damit kann man auf allen Fronten überzeugen und siegen.
Circle Pit lastige Klänge donnert man uns bei „Idol of Gold“ mit einer steifen, wenn auch deutlich melodischeren Brise um die Ohren. Das verfeinert man mit fetzigen Thrashrhythmen welche man uns mit einer deutlich Megadeth beeinflussten Technik knackig präsentiert. Vor allem Gitarrentechnisch tingelt man zwischen Dave Mustaine und Jeff Waters wild hin und her. Wer von sich selbst behauptet er ist ein Fan von beiden bzw. nur einem wird dabei in Freudentränen ausbrechen.
Ab in die nächste Ebene des Circle Pits und das vollzieht man mit „Headbanger“. Das Tempo hält man durchwegs wechselhaft am Laufen, dennoch überwiegt der flotte, schmetternde Anteil. Die Melodien sind fast komplett gewichen und die erdigeren Spieltechniken wurden dafür stärker ausgebaut und im Dauerfeuer eingesetzt.
Runter und wieder hoch geht es mit der letzten Granate. „Tequila Race“ schießt man dem Thrash Fan noch einmal mit viel Tempo hinterher. War man noch vorher dabei bedacht etwas handlicher und eingängiger zu klingen, so geht man es mit dieser Nummer wieder farbenfroher, als auch melodischer an. Gute auf einen Nenner gebracht beendet man ein Suchtalbum das man an dieser Stelle unbedingt noch einmal von vorne starten muss.
Fazit: Thrash mit Kultfaktor und das schon beim Debüt der Schweden das will was heißen. Thrash Fans müssen das Teil unbedingt Antesten und werden es schlussendlich auch kaufen. Vorsicht hierbei besteht für den Genrefan Suchtgefahr.
Tracklist:
01. Barbecue Beast
02. Death Before Disco
03. Tuckerz
04. Italion Stallion
05. I’m Rollin’
06. I Hellbilly
07. King of Thrash
08. Idol of Gold
09. Headbanger
10. Tequila Race
Besetzung:
Niklas Tuck Ingels (voc)
Petrus Granar (guit)
Marcus Polo Bengts (guit)
Fredrik Johansson (drums)
Tomas Sonesson (bass)
Internet:
Tuck From Hell @ MySpace