Bands: Wolftears, Ecapt, SunBorn Date: 28.06.14 Venue: Rockhouse Medusa, Deutschlandsberg
Meinem eigenen Wunsch folgend machte ich mich letztes Wochenende auf den Weg in die Steiermark. Nach einer wunderschönen Fahrt über Weinebene nach Deutschlandsberg entdeckte ich direkt an der Laßnitz das Rockhouse Medusa, die Location, die die Veranstaltung des heutigen Abends beherbergen sollte.
Zu früh dort angekommen, hatte das Lokal aber schon offen, und ich setzte mich zu den schon anwesenden Künstlern in den Garten, die sich vor dem Abend noch Delikatessen vom Grill schmecken ließen. Die einzige anwesende Frau und bei weitem die Älteste da, wurde ich dennoch sofort sehr nett in den Kreis aufgenommen und genoss die Plaudereien und eine ausgesprochen leckere Bratwurst vom Grill, mit viel Liebe zubereitet und mit Kartoffelsalat vom Chef persönlich serviert.
Als es dann Zeit für den Opener des Abends, die Jungs von „SunBorn“ wurde, begab ich mich in den kleinen, aber feinen Gastraum, machte meine Kamera startklar und harrte der Dinge. Nur drei Jungs enterten die Bretter, und ich war schon etwas enttäuscht. Aber ich wurde schon bei den ersten Tönen eines besseren belehrt und am Ende war ich schwer begeistert. Ein Gitarrist, der auch das Mikro hervorragend bediente, ein Bassist und ein Drummer, der mir das Trommelfell aus den Ohren blies. Diese Jungs machen eventuell noch nicht so vorhandene Perfektion mit Enthusiasmus, viel Spaß und vollem Körpereinsatz wett. Ich hatte sehr viel Spaß, und damit war ich nicht alleine, so dass die kleinen Patzer überhaupt nicht gestört haben, im Gegenteil, dadurch wurde diese Formation nur noch menschlicher und sympathischer. Im Gespräch nach dem Gig konnte ich erfahren, dass Merchandise und Presswerke geplant sind, und ich kann nur sagen, ich freue mich schon jetzt darauf. Von diesen Jungs werden wir noch hören.
Nach einem sehr kurzen Umbau entern die mir schon vom letzten Konzert bekannten Jungs von „Ecapt“ rund um Frontmann Simon Jungwirth die Bühne. Man bemerkte jetzt, dass die Bühne doch recht klein ist, so verzog sich der Bassist, dessen Markenzeichen es ist, barfuss rumzulaufen, auf die Galerie, die den Drumrizer darstellen sollte. Leider wird durch das Geländer etwas die Sicht und die Foto-Möglichkeit auf den Drummer verstellt, aber es hindert den Bassisten wenigstens am Runterfallen. Und als nach dem Soundcheck der Auftritt losging, sah ich, wie gut das war. Die Jungs nutzten jeden Millimeter der Bühne aus und machten ein Workout, dass jedem Zumbastudio Konkurrenz macht. Ein Wunder, dass niemand verletzt wurde. Nichts desto trotz blieb bei Akustikparts genug Zeit für Späße in die Kamera. Mit absoluter Perfektion boten uns die Jungs ein Lineup aus dem aktuellen Album „Deception“. Metalcore vom Feinsten, ohne Kinkerlitzchen, ohne Extrawürschtln, einfach Oldschool. Und nicht nur ich ging ab, auch das Publikum honorierte diese Leistung mit Körpereinsatz, aber auch mit Feuerzeugen bei den ruhigen Parts. Mit ein bisschen (viel) Wehmut ging dieser Gig für meinen Geschmack viel zu schnell zu Ende und die Jungs machten Platz für die letzte Band des Abends. Zeit für mich, mal wieder in den Garten zu gehen, um ein bisschen Luft zu schnappen und die Stimmung im Publikum zu sondieren. Es waren zwar nur eine Handvoll Leute da, aber diese waren durchwegs ausgesprochen gut gelaunt.
Aber es blieb mir keine Zeit zum Plaudern, die Jungs der letzten Band „Wolftears“ betraten die Bühne. Vom ersten Moment waren die Jungs unter Strom und boten ihren Stil dar, der wohl so was wie Hardcore ähneln sollte, aber nicht eindeutig zuordenbar ist. Besonders hervorzuheben ist hier der Frontmann, der zeitenweise sein Mikro nicht benutzte, und sein „Geschrei“ war trotzdem deutlich zu hören. Und er kletterte überall hinauf, keine Box war vor ihm sicher, und er hing auch schon mal unter der Decke an den dort angebrachten Ketten. Mir persönlich doch zu anstrengend, einerseits wegen dem Stil, anderseits wegen doch zahlreichen Patzern in Takt und Tempo, seien sie gewollt oder ungewollt, legte das Publikum noch einiges drauf, ging voll ab und steigerte die Temperatur im Raum noch um einige Grade.
Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören, sagt ein Sprichwort. Und so verabschiedete ich mich noch von einigen Künstlern und von der Crew und machte mich auf den Heimweg.
Fazit: ein netter Abend, klein, aber sehr exklusiv gehalten mit einem bunten Lineup, wo sicher für jeden Geschmack etwas dabei war.
Positiv aufgefallen:
• die Location, mit Grill im Garten, absolut hammermässig!
• mehr als humane Preise (€2,10 für 0,3l Energy Drink, noch dazu wirklich eiskalt!)
• Sauberkeit an der Theke und im Sanitärbereich
• Technik: trotz dem kleinen Raum kein Tinnitus nach dem Konzert, nette Lichteffekte, toller Sound an jedem Fleck des Raumes
Nicht so positiv aufgefallen
• recht wenige Parkplätze, ich war nach dem Konzert ziemlich eingeparkt, dafür kann aber weder der Veranstalter noch der Besitzer des Rockhouse Medusa etwas
• sonst eigentlich genau überhaupt nichts, es war ein perfekter Abend!