Band: Seventh Angel
Titel: The Dust of Years
Label: Bombworks Records
VÖ: 2009
Genre: Thrash/Doom Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Die aus Netherton England stammenden Thrasher Seventh Angel werkeln ja schon seit vielen Jahren im Underground herum. So richtig bekannt dürften sie aber nur wenigen sein, was wohl auch ein Grund dafür war, das man kurzzeitig mal das Handtuch geworfen hat. Mittlerweile hat man sich in der Besetzung Ian Arkley (voc & guit), Andrew Thompson (drums), Simon Bibby (guit) und Mark Broomhead (bass) wieder zusammen gerauft und mit „The Dust of Years“ steht nach der Best of Compilation das erste neue Lebenszeichen der Jungs in den Ladenregalen. Reiner Thrash wird von ihnen nicht praktiziert und so mischen sie einiges zu einem herben, düsteren Gebräu zusammen, wobei Death und einige Doom Elemente hier die größten Inkredenzien zu sein scheinen.
Erstplazierter Track des Outputs ist „Chaos of Dreams“ welcher nach einer thrashigen Einleitung mit vielen doomigen, als auch dreckig schwermütigen Anleihen ausgestattet wurde. Sehr farbenbunt was man hier zelebriert, wobei man doch das eine ums andere mal sehr tiefgründig klingt und dadurch den Zuhörer tief runter zieht. Sehr orientalisch ist die Einleitung von „The Turning Tide“ geworden. Im Anschluss wird eine sehr düstere, rotzende Schiene gefahren, wobei man aber immer noch das gewisse Quäntchen am orientalischen Spiel festhält, was für diesen Track das non plus ultra ist und ihn sehr bemerkenswert klingen lässt, was auch an dem Gebräu zwischen düsteren, harten und melancholischen Momenten liegt. Sehr ähnlich wurde nun „Exordium“ ausgestattet, obwohl man hier deutlich zäher zur Sache geht und dadurch einen sehr schleppenden, doomigen Sound fabriziert hat. Pentagram/Mezarkabul Fans dürften hier vollends begeistert sein, das erklärt auch warum meine Person mit dem Material der Engländer binnen Sekunden etwas anfangen konnte. Nach dieser zähen Vorgängernummer geht man es mit „Weep Not for Us“ etwas flotter und melodischer an. Die Parallelen zu den türkischen Kollegen werden immer stärker, auch wenn es diese Herrschaften deutlich räudiger und rotzender angehen. Schwermütige Nummer mit deutlich mehr Tempo unterm Hintern die mit einigen sehr speedigen Ausbrüchen aufwartet. Mit einem Chorgesang von Mönchen und einem Sprachgesang wird nun „Abélard and Heloise“ eingeläutet. Erst nach ca. 2:30 Minuten wird dann wieder Schmackes geboten, bis dahin wird genau die eingeschlagene Eröffnung durchgezogen. Doch nach dem Wechsel stampft man im besten schleppenden Doomgefilde dahin, welche uns durch einige melodische Solischübe zu Recht gestanzt wurde. „In Ruins“ beginnt recht gleichwertig was den doomigen Sound betrifft, wobei man hier deutlich flotter nach etlichen Sekunden durch die Anlageboxen dröhnt. Auch dreckiger, härter grunzt und kreischt der Frontmann hier ins Mikro das man dabei eine Gänsehaut bekommt. Einen sehr düsteren Track den man hier geschaffen hat und das mit viel Charme und mit doch mittelmäßigem Tempo. Fast Gothic like schallt nun der Beginn von „Lamentations“ daher. Wobei man zwar die Geschwindigkeit weiterhin beibehält, doch nur ganz dezent einige Nuancen nachjustiert, dass man vom Wechsel kaum etwas mitbekommt. Denn es geht wieder in gewohnte Gefilde auf. Spätestens nach 2 Minuten versucht der Trupp wieder etwas mehr das Pedal zu drücken um die Geschwindigkeit zu steigern. Das besondere etwas wird aber von den Duettgesängen bzw. Shouts geboten, welche sehr theatralisch wirken. Ruhig mit besonnen Gitarrenspiel wird nun der längste Track des Albums eingeläutet, selbiger nennt sich „The Raven Sky“ und ist eine ganz schön monumentale Nummer geworden. Hier tobt man sich an vorletzter Stelle noch einmal gehörig aus und offeriert uns so ein langes Stück welches so ziemlich jeglichen Einfluss der Engländer beinhaltet. Ab der Mitte begibt man sich auf eine flottere Schiene auf und brettert auf dieser ordentlich dreckig dahin, bevor es zum Ende hin noch etwas ruhiger und sanfter wird. In diesem Fall hat man Querflöten als Abrundung eingebaut und das klingt verdammt klasse. Ein recht eigenwilliges Klangoutro hat man mit „Oswiecim“ geschaffen. Startet man diesen noch mit sanften ruhigen, akustischen Gitarren, die durch einige Bombastspielereien komplettiert wurden, so dröhnt nach 2 Minuten ein Soundklang durch die Boxen auf den man meiner Meinung nach verzichten hätte können.
Fazit: Saubere Wiederkehr dieser Herrschaften, weiß zu gefallen und dabei muss man sich nicht unbedingt dem Doom verschrieben haben. Thrash/Death/Power Metal trifft hier auf viele Doom Elementen die man sauber auf einen Nenner gebracht hat.
Tracklist:
01. Chaos of Dreams 05:08
02. The Turning Tide 05:00
03. Exordium 06:06
04. Weep Not for Us 06:10
05. Abélard and Heloise 06:31
06. In Ruins 07:11
07. Lamentations 07:33
08. The Raven Sky 10:04
09. Oswiecim 05:28
Besetzung:
Ian Arkley (voc & guit)
Andrew Thompson (drums)
Simon Bibby (guit)
Mark Broomhead (bass)
Internet:
Seventh Angel Website
Seventh Angel @ MySpace