Band: John Garcia
Titel: John Garcia
Label: Napalm Records
VÖ: 25.07.2014
Genre: Stoner Rock, Rock N Roll
Bewertung: 4/5
Written By: JoKer
Wer kennt ihn nicht? John Garcia – seines Zeichens Mitglied der Stoner Rock Legende und Begründer Kyuss, in der er zusammen mit Josh Homme von Queens of The Stone Age gespielt und die sich 1995 nach nur Vier Alben aufgelöst haben? Der Sänger ist nun mit seinem neuen, ersten, selbstbetitelten Soloalbum zurück und präsentiert uns eine Mischung aus Rock ’n Roll und Stoner Rock. Alleine das geniale Artwork ist ja schon mal ein Hingucker, doch geht es hierbei um die Musik.
My Mind gewährt zu Beginn einen tiefen Einblick in den Verstand von John Garcia. Die stampfende, in mittlerer Geschwindigkeit gehaltene Nummer, überzeugt bereits beim ersten Durchhören durch den energischen Gesang von John Garcia. Der Song fegt durch seine gebündelte Heavyness das Dach Weg und auch der Gesang von John Garcia ist von Güte Klasse A. Überraschend ist auch das Bass-Solo. Ich frage mich selbst, wann ich das letzte mal ein Bass Solo in einem Song gehört habe? Dies ist von göttlicher Qualität.
Schnurstracks, geht es mit dem zweiten Song Rolling Stoned weiter und genau so klingt die Nummer auch. Der Sound könnte wirklich aus der späteren 70er Phase der Rolling Stones stammen. Die galoppierenden Rhythmus Bässe- und Gitarren, die ziemlich lässigen Gitarrensoli und Leads, geben dem Song das gewisse etwas und als der Gesang einsetzt, wird auch hier jedes Vorurteil weggeblasen. Was hier geboten wird, ist Rock N Roll vom feinsten. Okay der Text ist jetzt nicht umbedingt jedermanns Sache, aber musikalisch solider Stoner- Rock ‚N Roll, der seines gleichen sucht.
Mit flange-Gitarren begrüßt uns Flower. Hier wird jedoch keine Weichspühlpopmusik geboten, sondern ein Rocker, wie er im Buche steht. Beim Gesang wurden hier Megaphone Effekte eingesetzt, die dem ganzen noch ein wenig mehr Biss verpassen. Und auch wenn ein solcher Effekt eingesetzt wurde, so spürt man doch immer noch die Kraft der Stimme des werten Herren Garcia. Die Lead Gitarren sind ein wenig einfacher gestrickt und das Riffing trägt die erhabenen Gitarrensolo geben dem ohnehin inspirierten Arrangement noch das gewisse etwas.
The Blvd hat einen gewissen Groove und wirkt zunächst fast schon sehr „Radio-kompatibel“, doch der Schein trügt! Denn zwischen drin, in der Hookline, baut sich eine bombast-Klangbühne per excellence auf! und ab Knapp 3 Minuten, rockt die Nummer wieder drauf Los und das von der einen auf die andere Sekunde, wie bei einer Explosion. Riffs und Melodien werden hohen Ansprüchen gerecht, was natürlich auch für Drums und Gesang gelten.
Das Konzept von 5000 Miles, überzeugt ebenfalls ab der ersten Sekunde. Die hier eingesetzten Melodien und Riffs, kombiniert mit einem schlichten, aber dennoch packenden drumming, machen den Track echt achtbar. Der Text ist auch von überzeugender Qualität. Und ebenso überzeugend ist diese gesamte Nummer von der ersten, bis zur letzten Sekunde. Alleine diese Nummer müsst ihr schon gehört haben. Ein ganz klarer Anspielltipp!
Nahtlos geht es in das sehr schleppende, fast schon langweilig werdende Confusion über. Die hälfte des Songs, besteht aus dem selben billigen Riff und einem Gesang. Danach hört man kurz einen Drumbreak und der Quatsch hem ich meine Spaß geht von vorne los. John Garcia beweist hier sehr gut, dass auch guter Gesang und ein Interessanter Text, eben nicht immer alles sind. Ganz ehrlich John? diesen Filler, hättest du uns auch sparen können. Wenn man jedoch den Titel übersetzt (zu deutsch Verwirrung) passt alles wie angegossen, musste ich doch verwirrt eben auf den Player achten um dann zu bemerken, das dieses billige „Etwas“ da, tatsächlich der Track war.
Mit His Bullets Energie, zieht John Garcia jedoch den Karren wieder etwas aus dem Dreck. Zwar ist die Einleitung ein wenig Langatmig, sie besitzt jedoch einen gewissen Groove. Tatsächlich wird das selbe Riffing ein Viertel des Songs wiederholt zusammen mit dem geilen Gesang der dann einsetzt, ergibt dies aber wieder durchaus Sinn. Die Nummer wirkt zwar zunächst ein wenig Langatmig, der Refrain macht aber echt was her und ist wirklich ein starkes Stück. Im gesamten ist dies ein solider Rocker, der aber zugegebenermaßen nicht sehr breitbeinig daherkommt.
Dafür geht es mit Argleben aber wieder mächtig zur Sache. Herausgekommen ist ein breitbeiniger, solider Stoner, der auf ganzer Linie überzeugt. John Garcia hat hier zusammen mit seiner Band einen echt guten Track abgeliefert, der die vorherigen beiden Patzer ausmerzt und das Album wieder an Zugkraft gewinnen lässt.
Saddleback ist ebenfalls eine der stärkeren des Albums und kann durch seine Hammer Umsetzung und den super Gesang voll und ganz punkten. John Garcia Rockt sich hier in die Herzen der Stoner- und Rock N Roll Fans und das gelingt ihm fast wie im Schlaf. Auf Volle Pulle aufdrehn! Hier geht euch der Arsch auf Grundeis
All These Walls ist ein zorniger, stampfender Rocksong, der so richtig Laune macht. Geil sind auch die Keyboards im Refrain, das Bassspiel sowieso und auch das komplexe Drumming. Die Effekte verpassen dem ganzen noch etwas mehr Pepp. Hier ist ein Track herausgekommen, den man gerne ein zweites oder auch ein Drittes mal Hintereinander hören will. Kultig!
Den Abschluss macht Her Bullets Energy, Ja Richtig gelesen, vorher war es His Bullets Energy nun ist die Frau am Werke. Und hier ertönen cleane Akustikgitarren, die einfach Fabelhaft gespielt wurden. Die Leadgitarren sind der Wahnsinn und auch die Rhythmusgitarre, treibt den akustischen Song perfekt an. Dies ist ein würdiger, nein fast schon perfekter Abschluss dieses doch im großen und ganzen guten Rock Albums. Mit einem genialen Songwriting, schließt John Garcia sein erstes und hoffentlich nicht einziges Solo Debüt.
Fazit: 4 von 5 – Junge und Junggebliebenen Rockfans, die es ein wenig traditioneller mögen, sei dieses Album wärmstens empfohlen. Hier wurde ein akustisches Kunstwerk abgeliefert, dass zu gefallen und (fast) auf ganzer Linie zu überzeugen Weiß. Bravissimo!
Tracklist:
01. My Mind
02. Rolling Stoned
03. Flower
04. The Blvd
05. 5000 Miles
06. Confusion
07. His Bullets‘ Energy
08. Argleben
09. Saddleback
10. All These Walls
11. Her Bullets‘ Energy
Besetzung:
John Garcia – Vocals
Danko Jones – Guitars
Tom Brayton – Drums
Mark Diamond – Guitars
David Angstrom – Guitars
Damon Garrison – Bass
Dandy Brown – Bass
Nick Oliveri – Guitars
Robby Krieger – Guitars
Internet:
John Garcia @ Last.FM