Band: Salem
Titel: In the Beginning…
Label: Pure Steel Records
VÖ: 2010
Genre: NWOBHM
Bewertung: Ohne Bewertung
Written by: Robert
Das kleine Städtchen Salem ist ja Stoff für zahlreiche Horror Romane und Filme. Doch es gibt auch zahlreiche Bands mit diesem Namen. Eine davon stammt aber nicht aus Amerika sondern aus Hull in England. Obwohl man 1980 mit der NWOBHM Welle schwamm gelten die Jungs wohl eher als Geheimtipp und kamen nie zu wirklichem Ruhm, wie etwa andere Kollegen. „In the Beginning…“ heißt nun der neueste Release welchen man uns als Lebewohl am 25.06.2010 via Pure Steel Records kredenzt.
Melodisch und verspielt wird uns der Eingang des Albums mit „The Keeper of the Keys: Introduction“ präsentiert. Von der Gitarrenarbeit her erinnert mich das kurze Intro etwas an Mike Oldfield.
Im besten Old School Style des NWOBHM geht es mit „Hangmans Noose“ weiter. Treibender Kraftrocker mit viel rotzigem Flair intus. Sehr shakige Rhythmusfraktion ist hier am werkeln und das Ganze lenkt man immer wieder in eine rockigere Richtung. Gut durchgemischt mit den Vibes des englischen Urstahls bietet man hier eine saubere Schnittmenge die an alte Glanztaten des Heavy Metal erinnert.
Um Ecken klarer und rockiger geht es mit „Cold as Steel“ weiter. Auch der Gesang wandelt auf eher höheren, gefühlvolleren Pfaden. Ganz astrein so wie beim Vorgänger würde ich das Stück nicht in die Roots des British Steel einstufen. Durch das noch mehr schallende rockige Flair klingt der Song etwas mehr nach Kapellen vom Festland aus den 80ies. Auch vom melodischen Standpunkt aus gesehen schiebt man den Pegel deutlich mehr nach oben. Vor allem bei den Soliparts wird hier viel zum Besten gegeben.
Mehr in Richtung alte Judas Priest geht es mit „Fool’s Gold“. Erdiger Grundrhythmus wird hier reichlich mit einigen Melodien und hymnischen Allüren heraus geputzt. Gute Mischung im Midtempo die für ein Schnukelrunde und Erinnerungen an die gute alte Zeit geschaffen ist.
Knackig und fröhlich bolzt man gleich im Anschluss mit „Coming for You“ dahin. Treibender Mitmachsong zum Abbangen. Scharfe Linien werden hier runter gebrettert und nur der etwas klarere Gesang des Fronters lenkt das Ganze immer wieder in andere Bahnen.
Das nun folgende „Make the Grade“ klingt durch seinen rockigen Grundrhythmus und etlichen Soundklängen sehr amerikanisch. Dennoch hat man viele Brücken über den Ozean geschaffen um auch den ureigenen Roots ein Bleiberecht im Stück zu geben. Immer wieder wandelt man auf diesem Steg hin und her. Gute Kombination die man uns hier im flotteren Midtempo vorträgt. Der Rhythmus selbst ist rauer und somit steht die klaren Anleihen deutlich im Abseits.
Das „The Keeper of the Keys“ ist der längste Song auf dem Album das 16:35 minütige Stück wurde in drei Parts (The Keeper, The Revenge & The King) aufgeteilt. Sehr locker und im bluesigen Style startet man das NWOBHM Epos. Die Linie verfolgt man im etwas länger weiter. Guter Genussteil den man uns hier vorsetzt. Erst nach und nach wird es etwas schärfer und vor allem nach dem Einstand drücken die Gitarren gehörig aufs Trommelfell. Sehr doomige Richtung die hier zuerst daher kommt, diese wird aber auch sogleich wieder verdrängt und die Mannschaft gibt etwas mehr Gas. Sehr dumpf und tiefer getrimmt sind aber die Gitarren weiterhin gestimmt und dadurch sägen sie ordentlich. Der zweite Part und auch der Mittelteil ist wieder ruhiger, als auch deutlich verträumter erinnert etwas an Led Zeppelin. Stampfender Rotzrock wird hier als Ablöse runter gezockt und dieser weiß zum Abgehen zu animieren. Dennoch werden hier deutlich öfters melodische, hymnische Stopps eingelegt. Gute Kombination im Wechselspiel das, das technische Können und den Ideenreichtum der Truppe unterstreicht. Der dritte und raus begleitende Part ist astrein und very britisch. Satte rotziger Old School Metal bei dem vor allem die Axtfraktion sich einen Ast absoliert, bevor im galoppierenden Rhythmus bis zum Ende des Horizont weiter geritten wird.
An die Vibes die man zum Schluss des Vorgängers geboten hat greift man nun mit „Reach For Eternity“ abermals auf. Treibender, fetziger Abgehtrack mit galoppierenden Einlagen.
„Make the Grade“ wird ruhiger angestimmt und sogleich fallen einem Zick Bands ein die so ähnliche Einstände in ihren Songs damals verarbeitet haben. Saxon ist der wohl größte Anteil der hier zu nennen ist. Saloppere, shakige Nummer die hier am Laufen ist und mit vielen Wechseln erweitert wurde.
Etwas fetziger geht es nun mit „Save the Night“ weiter. Treibende Bangernummer mit viel Rotz im Gepäck. Vor allem die Black Sabbath (im DIO Line Up) lastigen Gitarren bestärken dieses Feeling. Rollende wir hier durch die Landschaft geritten und das wühlt ordentlich auf, was vor allem an der Rhythmusfraktion liegt, die immer wieder viele Ufer aus den guten, alten Tagen aufsucht.
Zackiger und straighter schiebt man nun „Rock Fever“ nach. Genau mit dieser Influenz, die der Titel schon aussagt steckt auch an. Dennoch mehr im amerikanischen Sektor angesiedelt rattert dieser Song daher. Auch das rotzige Feeling wurde hier durch klarere Klänge ausgetauscht.
Maiden meets Priest steht nun mit „Fool’s Gold“ an. Genau aus diesen beiden Großmeistern des englischen Stahls setzt sich das Stück zusammen. Der Grundrhythmus ist der zweit genannten Band zuzuordnen, während der melodische Anteil an die eisernen Jungfrauen erinnert. Doch auch doomige Parts sind hier an und ab auszumachen die sich gewaltig in die Magengegend vorarbeiten.
Solider und kantiger schickt man auch sogleich „Cold as Steel“ ins Rennen. Rockiger, dreckiger Abrocker mit dem man unter Hilfe von flotten Tempowechseln zum Abrocken aufruft.
Verspielter geht es mit „Coming for You“ weiter. Das Tempo wird auch hier sehr flott gehalten und dabei schlittert die Mannschaft sehr gut dahin und dabei hat man viele Bangerparts eingebaut. Immer wieder unterbricht man selbige und dreht den Spieß in hymnische Gefilde um. Gute Kombination die hier gleichberechtig zum Besten gegeben wird.
Dreckiger geht es mit „Other Side of Hell“ weiter. Die satten Maiden Melodien stehen hier immer wieder im Vordergrund, doch auch ruhigere Breaks werden im genussvollen Stil geboten. Sehr gut durchgemischte Kombination. Auch das Tempo wird ständig neu ausgerichtet und dadurch gibt es an dieser Stelle einen sehr farbenbunten Song.
Für Traditionalisten wird wohl „Fighting for the Cause“ der Song vor dem Herrn sein. Authentisch, unverfälscht rattert dieser Track und ist somit eine schnelle Hymne im Stile des NWOBHM. Viele Klassiker und Bands die diese Stilrichtung revolutioniert bzw. maßgeblich beeinflusst haben fallen einen auf Anhieb hier ein. Mit Wehmut denkt man da natürlich an diese Tage zurück.
Mehr in die Endachtziger geht es mit „Run for your Life“. Rauer Midtempo Thrash bläst uns hier um die Ohren. Auch kurze hymnische Parts wurden hier als Komplettierung eingebaut und somit zieht man hier einen glanzvollen Schlussstrich.
Fazit: Für Sammler des NWOBHM ein MUSS da gibt es kein drum herum. Auch für Freunde des Urgesteins des Heavy Metal ist dieser Silberling ein Pflichkauf. Für jüngere Generationen ist das Material weniger. Allerdings wenn man sich einen Einblick in die 80er Phase des British Steel verschaffen will so kann man sich mit diesem Album sehr gut informieren. Roots, Einflüsse und Klänge sind so authentisch wie möglich eingestanzt worden. Schade dass es diese Truppe nicht mehr gibt und somit dieser Silberling wohl als Lebewohl zu verstehen ist.
Tracklist:
01. The Keeper of the Keys: Introduction 0:48
02. Hangmans Noose 2:51
03. Cold as Steel 4:32
04. Fool’s Gold 5:58
05. Coming for You 3:23
06. Make the Grade 5:12
07. The Keeper of the Keys trilogy:
Part I – The Keeper,
Part II – The Revenge,
Part III – The King 16:35
08. Reach For Eternity 3:20
09. Make the Grade 5:06
10. Save the Night 3:49
11. Rock Fever 4:08
12. Fool’s Gold 4:18
13. Cold as Steel 4:49
14. Coming for You 4:15
15. Other Side of Hell 5:35
16. Fighting for the Cause 4:45
17. Run for your Life 4:51
Besetzung:
Adrian Jenkinson (bass)
Paul Macnamara (guit)
Mark Allison (guit)
Paul Mendham (drums)
Simon Saxby (voc)
Internet:
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