Band: Soledown
Titel: MMX
Label: Selfreleased
VÖ: 2012
Genre: Rock/ Grunge/ Hardrock/ Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Eigentlich müsste man schon alleine beim Wort Grunge/Alternative das Weite suchen. Die Kölner Soledown haben laut Angaben diese Richtung in petto. Gut man soll ja nicht so sein und von einem kurzen reinhören ist ja bekanntlich noch nie jemand gestorben. Somit tut man den Jungs sogleich Unrecht, denn das was sofort durch die Boxen schnalzt ist ja gar nicht mal so übel. Muss auch sagen der Grunge Anteil ist ja kaum zu spüren. Eher würde ich die Truppe in eine dreckig – groovige Rock Ecke einstufen. Man baut auf gekonnte, herbe Grundriffs und diese werden sehr eisern und steif zum Besten gegeben. Das heißt aber noch lange nicht dass wir hier komplett eine auf die Glocke bekommen.
Vielmehr werten die Jungs ihrer Stücke mit weitläufigen Melodieschwüngen auf und das kommt im Mischpacket sehr adrett rüber. Der Alternative Anteil ist eindeutig bei den Kollegen von Staind zu suchen. Die haben bereits bei ihrem letzten Album eine steifere, härtere Schneise geschlagen und genau das tun die Kölner auch. Zwar ist Alternative Musik dabei, diese wird aber weit nicht so massentauglich und Kommerziell verkauft. Eher im Gegenteil, von starken Modern Rock Elementen und eben dem genannten Stil wird ausgewogen durchgemischt und dadurch wirkt man sehr facettenreich. Die schwerfälligeren Parts ziehen kurz etwas runter und bieten somit den gemütlichen, mehr gefühlsbetonten Bereich.
Doch alles in allem werkt die Truppe mit einem kräftigen Schritt und zockt sich dabei sehr passabel die Finger wund. Schwere, dunkle Vibes prallen und blitzen immer wieder zwischendurch hervor und damit steigert man das Interesse umso mehr. Doch auch fröhlicher wirkende, shakige Passagen wurden eingebaut und diese kommen dermaßen rotzig rüber dass man sich dabei in den Gehörgang richtiggehend reinfräst. Ein Power Chord jagt den nächsten und zwischenzeitlich darf wieder etwas genüsslicher den idyllischen Beats lauschen. Die Jungs haben es einfach drauf, wie man kunterbuntes Kraftfutter aus der Modern Rock Ecke zusammenmischt. Sehr lecker ist dadurch eine breite Mischform der leicht aufnehmbaren Art entstanden. Auch produktionstechnisch braucht man sich nicht verstecken und hat hierbei den letzten Trumpf Ass im Ärmel den man selbstredend gelungen ausgespielt hat. Wuchtig und äußerst druckvoll konnte man somit das Debüt auch ohne Label im Rücken einspielen.
Fazit: Superbe Modern Rock Palette, welche die Jungs parat haben. Muss man mal gehört haben, denn vom Alternative und Grunge Sektor ist man Meilenweit entfernt. Vielmehr baut man auf eine kernige Mischung und diese wird sehr gut und ausgewogen präsentiert.
Tracklist:
01. Soul Drowning
02. When Drapery Falls
03. Set me Free
04. Your own God
05. One Last Day
06. Remember Me
Besetzung:
Thorsten Willer (voc) & guit)
Gerald Giebel (guit)
David Kreten (guit)
Simon Kreten (bass)
Jan Jaeger (drums)
Internet:
Soledown @ MySpace