Darzamat – Solfernus‘ Path

Band: Morrigu
Titel: Before Light / After Dark
Label: Massacre Records
VÖ: 2009
Genre: Gothic Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Die Herrschaften von Darzmat blicken auf eine vierzehnjährige Bandgeschichte zurück und mit dem neuesten Output liefert man einmal mehr die gute Mischung aus Gothic und Death Metal ab, die vielleicht nicht aufregenden klingen mag, es aber beim ersten Durchlauf durchaus ist. Mit „Solfernus‘ Path“ welches am 28.08.08 via Massacre Records erscheint, kombinieren Agnieszka „Nera“ Górecka (voc), Rafal „Flauros“ Góral (voc), Krzysztof „Chris“ Michalak (guit & bass), Patryk „Spectre“ Kumór (keys) und Mariusz „Rogol“ Pretkiewicz (drums) Gothic Death Stahl der allerersten Güte und spielen sich an die Speerspitze der Polnischen Metal Kapellen, die dieser Tage ja wie die Pilze aus dem Erdboden schießen.

Sehr düster ist die Einleitung des Albums mit „False Sleepwalker“ ausgefallen. Recht ruhig und schaurig ist hier die Eröffnung und man mag hier bereits gewarnt sein was nun folgt. Kurz nach etwa einer Minute ist es dann auch schon soweit und die Polen ballern uns guten Stoff um die Ohren der wie eine moderne, herrlich erfrischende Mischung aus Death und Gothic Klängen dröhnt. Wer auf eine moderne Version der ersten Amorphis steht, der darf hier seiner Neigung vollends frönen. Die Ausgewogenen Gesangseinsätze der beiden Vocalisten sind gleichmäßig verteilt und somit bekommen wir einen breiten Querschnitt aus klaren Frauengesängen und tiefen Growls. Etwas verhaltener startet nun „Vote For Heresy“, wobei man an kurzen Blitzgewittern, seitens der Gitarren schon erahnen mag, hier werden noch einige Scheit in den Hochofen nachgelegt. So ist es dann auch und man tritt dem Hörer mit viel Tempo und wütender Härte gehörig in das Hinterteil und auch der beschwichtigende Einsatz der Fronterin ändert an diesem sadistischen Sound nichts. Somit kann man hier bis auf einige Zwischenstopps komplett durchdrehen und sein Haupt rotieren lassen. Mit dem ersten Part der Zwischenintros „I Devium“ liefert man eine kurzzeitige Ruhepause. Diese wehrt aber nur von kurzer Dauer, denn mit „Pain Collector“ knallt man uns einen weiteren Bolzen vor den Bug, wenngleich dieser Track deutlich moderner und Gothic lastiger ausgefallen ist. Auch die Frontdame hat hier dominierend die Zügel in der Hand und besticht mit ihrem bodenständigen Gesang, der mich persönlich ein wenig an Christina Scabbia von Lacuna Coil erinnert. Erst zum Ende hin wird deutlich wütender gewerkt und auch Rafal grunzt sich wieder die dunkle Seele aus dem Leib, wobei er aber von der hübschen Frontnachtigall beschwichtigt wird und es ihr auch gelingt ihren Kollegen etwas auf das Abstellgleis zu stellen. Eine wütende Düstergranate mit viel Speed unterm Hinter ist nun „Final Conjuration“ geworden. Quer durch die Bank wird ordentlich gebrettert was das Zeug hergibt und man liefert uns hier eine gute Nackenfräsende Nummer zum Abbangen. Selbige wurde nur mit dezentem Soundeinsatz der bombastischen, besänftigenden Art komplettiert, denn der Hauptanteil heißt hier wütende, wilde Härte. Düster und schaurig hat man den zweiten Part der Ruhephase bzw. Zwischenintros in Form von „II Fumus“ nun in der Hinterhand. Diese Unterbrechung ist deutlich länger ausgefallen und hat einen gewissen Psychocharakter bekommen der sehr interessant klingt. „Gloria Inferni“ ist eine stampfende Rockröhre, die etliche Parallelen zu Lacuna Coil aufweist, wenngleich man viel wütender und dunkler arbeitet als die italienischen Kollegen. Nach und nach verabschiedet man sich aber von der Rockschiene und man steuert mit dem Schiff düstere, speedige Death Gewässer an. Dort verbleibt man bis zum Ende hin und auch etliche Nuancen im Black Metal finden hier als Zusatz Verwendung die sich nahtlos mit dem herkömmlichen Sound der Truppe verbinden. Recht mechanische und an gewisse Filmmusikklänge von „der Herr der Ringe“ klingt der dritte Part der Zwischenintros, nämlich „Venenum“. Das folgende „Solfernus‘ Path“ ist sehr druckvoll ausgefallen und von Beginn an macht man keine Gefangenen. Im wildesten Stil wird hier gezockt was die Maschinerie hergibt. Deutlich dominierender hat nun der Frontmann die Zügel in der Hand und wird nur an und ab von seiner Kollegin unterbrochen. Liebliche, wenn auch düster Klänge hat man bei „Lunar Silhouette“ für uns parat. Die Kinder der Dunkelheit bekommen hier die Vollbedienung und genau dieses Feeling versprüht der sonst recht ruhige Track bis ins unermessliche. Sehr monumental leitet man nun über zu „King Of Burning Anthems“, welches eine weitere Wutgranate mit vielen scharfen Ecken und Kanten ist. Nach einer kurzen verhaltenen Eröffnung treten die Herrschaften eine Lawine los und von diesem Moment an wird das Pedal auch nicht gelockert und somit kann man vollends zu den speedigen Death Klängen im Bombastsoundkleid abgehen was das Zeug hergibt. Vierter und letzter Part der Zwischenintros „Spectaculum“ klingt sehr Horrorlastig und wird durch liebliches Geklimpere begleitet, was den Psychofaktor wieder deutlich steigert. Dies mündet nahtlos in den rotzenden Song „Chimera“, welcher zwar mit vielen Bombastspielereien versehen wurde, diese aber sehr dezent zum Einsatz kommen. Deutlich dominierender haben hier bretternde Rhythmen die Oberhand, die nur durch kurze Unterbrechungen, der melancholischen Art abgelöst werden. Sehr folkloristisch und mit einem gewissen mittelalterlichen Flair wird nun der Ausklang mit „A Mesmeric Séance“ eröffnet. Lange verbleibt man nicht in diesen Gefilden und man startet noch einmal die Maschinerie und vom Stil her werkelt die Truppe dem Vorgänger sehr ähnlich, wenn auch hier Agnieszka sehr dominant die Zügel in der Hand hält und dadurch ihr Kollege weniger zum Sagen bzw. Growlen hat.

Fazit: Gute Mischung aus Gothic und Death Metal in allen Farbpaletten. Wer meinen mag hier bekommen wir eine billige Mischung die von vielen Kollegen geboten wird, der irrt. Antesten ist hier für Düsterseelen eine Pflicht, doch auch etliche andere Gerne Fans könnte hier die Band für sich entdecken. Vor allem jene die mit der modernen Ausrichtung von Lacuna Coil nichts mehr anfangen können.

Tracklist:

01. False Sleepwalker 4:23
02. Vote for heresy 4:26
03. I Devium (INTRO) 0:29
04. Pain collector 3:58
05. Final conjuration 3:12
06. II Fumus 1:11
07. Gloria inferni 4:15
08. III Venenum (INTRO) 1:02
09. Solfernus path 3:25
10. Lunar silhouette 2:57
11. King of the burning anthems 3:43
12. IV Spectaculum (INTRO) 1:16
13. Chimera 4:05
14. Mesmeric seance 4:14

Besetzung:

Agnieszka „Nera“ Górecka (voc)
Rafal „Flauros“ Góral (voc)
Krzysztof „Chris“ Michalak (guit & bass)
Patryk „Spectre“ Kumór (keys)
Mariusz „Rogol“ Pretkiewicz (drums)

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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