Band: Reinxeed
Titel: The Light
Label: Rivel Records
VÖ: 2008
Genre: Power Metal
Bewertung: 2,5/5
Written by: Robert
Reinxeed die bei Rivel Records unter Vertrag stehen, klingen laut ihrem Namen wie ein Reinheitsgebot einer Waschmittelfirma und dennoch handelt es sich hier um eine Metal Band aus Schweden. Die 2000 gegründete Formation stammt aus Vindeln Schweden und konnte bis dato drei Ep’s „Future Land“ (2002) „Lionheart“ (2004) und „The Light“ (2007) auf den Markt schmeißen. Nun sind Tommy Johansson (voc & all Instruments), Kerry Lundberg (guit), Christer Viklund (bass) und Mattias Lindberg (drums) mit dem Longplayer „The Light“ in den Startlöchern um die Welt auf sich aufmerksam zu machen. Fantasy Texte mit christlichem Hintergrund haben sich die Schweden auf den Banner geschrieben.
Der gleichnamige Track „The Light“ macht den Anfang. Feinster bombastischer Melodic Metal wird dem Hörer hier kredenzt. Zu Beginn gehen die Jungs äußerst schnell zu Werke. Einen guten Anfang hat man hier geschaffen. Lediglich die Drums klingen ein wenig dünn. Frontsirene Tommy bewegt sich von lieblichen Tönen bis hin zu erschreckend hohen Tonlagen vor. Zwar wird man jetzt sicher nicht den Originalitätspreis 2008 gewinnen, dennoch die Jungs machen ihre Sache gut und haben viel Spaß, als auch ihr Können ist sicher nicht von schlechten Eltern. Viele Bombastelemente wurden hier eingeflochten die viel Fantasycharakter aufweisen. „Legacy“ beginnt mit einem hohen Schrei des Fronters danach knallen die Jungs wieder Flott aus den Boxen. Feine Melodien kredenzen uns hier die Herrschaften. Wer auf Narnia & Co steht wird auch hier mit dieser Band seine helle Freude haben. „Great Hall of ReinXeed“ wartet zu Beginn mit einem Gitarrenfrikel und einem Klavierintermezzo auf. Recht schnell kommt auch diese Nummer daher, auch wenn binnen Sekunden die Geschwindigkeit ein wenig gedrosselt wird. Schöne feine, als auch verträumte Klänge erschallen nun. Ballade wurde aber dennoch keine geschrieben. Im Mittelteil tobt sich der Keyboarder noch einmal tüchtig aus und verfeinert das Stück mit seinem klassischen Beitrag der eine gute Abwechslung ist. Die Wechsel machen es aus und Reinxeed steuern das Boot immer wieder von flotten Parts bis hin zu langsameren, verträumten Ufern. „Magic Night“ wartet nun mit einem typisch klassischen Klavierspiel und einem Gitarrensolo auf. Eine netter abwechslungsreicher Track der zu gefallen weis. Vor allem die wechselnden Gesänge die immer wieder von mittleren, verträumten bis hin zu sehr hohen Gesangslinien alles bieten. Ein bisschen zu hoch geht es der Fronter manchmal an, was aber im gesamten nicht so wesentlich stört. „Eternity“ beginnt mit sehr viel Fantasy und Bombastflair. Im Anschluss galoppiert die Nummer anständig und schnell aus den Boxen und erinnert mich ein wenig an alte Rhapsody zu „Tales of the Enchanted Lands“ Zeiten. Mir gefallen die alten Sachen der Italiener und deshalb ist auch diese Nummer mein Favorit auf diesem Album. Vor allem die heroischen, bombastischen Arrangements die im Hintergrund eingebaut wurden lassen jeden Fantasymetaller frohlocken. „Shyrheny“ beginnt ebenfalls sehr bombastisch auch wenn man es hier etwas düster angeht. Viele Melodiewechsel geben sich die Hand und dennoch klingt man ausgewogen. „Northern Sky“ wartet zu Beginn mit einem Chorus auf, danach wird wieder in bester Manier gerockt. Superbe Nummer mit vielen Ideen die laut aufhorchen lassen. Man wechselt immer von der ruhigen, melodischen bis hin zur speedigen Ecke und somit klingt man unterm Strich sehr farbenfroh. Vor allem die Herrschaften an den Instrumenten sind nicht von schlechten Eltern und verwöhnen den Hörer mit vielen technischen Raffinessen. Die Fantasy- Bombastelemente dürfen auch hier nicht fehlen und werden zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt. „Kingdom Fall“ erschallt nun mit einem deutlich speedigen Soundgewand und entwickelt sich zu einer richtigen Headbangernummer. Das man aber nicht stupide diese Schiene fährt, sondern viel Abwechslung ins Spiel bringt ist bei dieser Formation Ehrensache. Normalerweise würde so etwas bald überladen klingen, aber die Schweden haben ein gutes Händchen wo der richtige Hebel rumgelegt wird und dadurch klingen die Herrschaften zu keiner Zeit überladen. Viele technische Feinheiten wurden ein weiteres Mal eingebaut. „End Of This Journey“ ist mit 10:15 Minuten das längste Stück auf dem Output. An vorletzter Stelle toben sich die Schwedenjungs noch mal ordentlich aus. Zu Beginn startet die Nummer mit viel Bombast und heroischem Flair. Fanfarenklänge läuten die Nummer ein, danach geht man deutlich rau und schnell zu Werke. Mit viel Feuer unterm hintern verleiht mir diese Nummer ein breites, zufriedenes Grinsen und erinnert mich ein weiteres Mal an ihre italienischen Genrekollegen von Rhapsody of Fire. Viele Feinheiten wurden hier eingebaut vor allem die beschaulichen Klänge die mit viel heroischem Flair ausgestattet wurden lassen laut aufhorchen. „Heavenly Fire“ macht den Abschluss und hier tobt sich der Gitarrist zum Ende hin noch mal ordentlich aus. Ein Riffgewitter hagelt hier hernieder und der Mann hinter der Axt wartet mit viel Frickelgespiel auf. Netter Abschluss für ein gutes Album.
Fazit: Wie schon erwähnt man hat jetzt nicht was Neues erfunden und dennoch haben Reinxeed ein gutes Debütalbum abgeliefert. Wer auf Narnia und Rhapsody of Fire steht sollte sich dieses Band schon mal vormerken. Zwei Kritikpunkte die mir persönlich weniger gefallen sind der etwas zu dünne Drumsound und der streckenweise zu hohe Gesang. Alles in allem macht aber das Album trotzdem Spaß und die Herrschaften bestechen mit viel Können und technischen Feinheiten.
Tracklist:
01. Impetus
02. My Paradise
03. Land Of Silence
04. Carry On
05. Twilight Hall
06. Turn Away
07. Old Man’s Memories
08. Watching You
09. Jester In The Ballroom
10. Black Swan
Besetzung:
Tommy Johansson (voc & all Instruments)
Kerry Lundberg (guit)
Christer Viklund (bass)
Mattias Lindberg (drums)
Internet:
ReinXeed @ MySpace