Band: Red Circuit
Titel: Homeland
Lable: LIMB Music
VÖ: 2009
Genre: Melodic Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Mit Red Circuit habe ich heute einen Progressive Metal Happen aus deutschen Landen für euch. Die Jungs versuchen aus dem Windschatten von Dream Theater und Konsorten auszubrechen und das gelingt ihnen mit ihrem neuen Album spielend. „Homeland“ ist weit mehr als ein astreiner progressive Happen. Eine gute Mixtur an symphonischen, kräftigen Soundstrukturen, aber auch eine deutlich rockend klingende Breitseite komplettieren recht gut mit progressiven Schüben das Material von Thomas Schmitt (bass), Chris Moser (guit), Andy Klein (drums), Chity Somapala (voc) und Markus Teske (keys).
Sehr symphonisch, mit etlichen Streichersymphonien präsentiert man uns als Einleitung „Homeland“. Gleich nach etlichen Sekunden wird aber die Rockmaschinerie ordentlich gestartet und man versieht dem ganzen nun einen ordentlichen rauen Anstrich. Die Streicherparts werden dezenter im Hintergrund eingesetzt und das sehr wuchtige Stück weiß mit vielen Solischüben zu animieren und verwöhnen gleichermaßen. Mit einem ruhigen, klassischen Klavierstück und sanftem Gesang startet man nun „The World Forgotten Sons“. Lange verbleibt man aber nicht im ruhigen Gewässer und nach der etwas längeren Einleitung greift man wieder etwas stärker in die Saiten. Dennoch rockigeres Midtempogewässer verlässt man dabei nicht und hat so eine im mittleren Tempo angesiedelte Rockröhre geschaffen, welche man mit vielen symphonischen Beilagen zu einem passablen Menü zusammengefügt hat. Auch das folgende „Sun Of Utopia“ startet ruhiger, wenn auch mit vielen dunklen Beisätzen. Sehr melancholisch wirkt der Song dadurch, was auch an dem sehr anklagenden Gesang des Frontmannes liegt. Rauer wirkt das Gesamterscheinungsbild, trotz einiger symphonisch – melodischen Spielereien. Einen dunklen Groover, mit vielen ungeschliffenen Ecken und Kanten serviert man uns nun mit „Through The Eyes Of A Child“. Zwar behält man sich viele symphonische Einsätze in der Hinterhand die man passabel als Wechsel einzusetzen weiß, doch im Großen und Ganzen versieht man das Standardprogramm eher in rauen Gefilden. Zu diesem groovenden Rockstück, mit bombastischen Einschüben lässt es sich glänzend abrocken und genau dazu laden uns die deutschen Herrschaften ein. Ruhig, mit akustischem Gitarrenspiel und balladesken Gesang schiebt man nun „Absinth“ nach. Viel melancholisch – leidendes Flair wird hier versprüht und auch ein gewisser Düsterfaktor darf hier nicht fehlen und wird quer durch die Bank eingesetzt. Beim Start des flotten Parts dieser Nummer begibt man sich wieder in eine rau rockende Ecke und dort agieren die Jungs durchwegs roh und ungeschliffen, stattet dieses Spiel mit sanften Keyboardschüben aus. Kantiger und von Beginn an druckvoller präsentiert man uns „Fall In The Skies“, welches aber flotteres Midtempogewässer nicht überschreitet. Auch hier bedient man sich ein weiteres Mal an rauen Gitarrenlinien und setzt diese gekonnt als gewissen Härtegrad ein. Gutes Gebräu das man hier mit vielen sanften Gesängen und Parts auf einen Nennen bringt. Von der Machart sehr ähnlich ist nun „Healing Waters“ ausgefallen, wobei man aber hier deutlich an Fahrt hinzugewinnt und von Beginn an mehr Tempo vorlegt als beim Vorgängerstück. Dennoch auch hier wird das Pedal noch nicht ganz bis zum Anschlag durchgedrückt. Guter Shakertrack mit vielen druckvollen, als auch sanfteren Ausbrüchen. Sehr verzogen und verspielt wurde die Einleitung von „Canonize Your Sins“ ausgestattet. Im Anschluss rockt man wieder im flotten, rauen Stil das Haus und die Keyboardarrangements werden nur mehr sehr dezent eingesetzt. Gutes ungeschliffenes Flair im rauen Bereich das man dadurch geschaffen hat. Etliche Solispielereien werden hier als Abwechslung vom Axtschwinger präsentiert und dabei spielt er sich ordentlich die Finger wund. „See The Light“ steht an vorletzter Stelle und hier präsentiert man uns einen sehr bombastischen – symphonischen Rocker mit etlichen rauen Einschüben. Auch etliche progressive Spielereien lässt man hier groß und breit auf die Hörerschaft los, ohne dabei aber irgendwie überladen zu klingen. Recht ruhig und lieblich ist die Einleitung des Rausschmeißers „You Can Sleep While You’re Dead“ geworden. Sanfte Klänge versüßen uns hier das Zuhören und man verbleibt erst einmal in dem sehr balladesken Eck, welches man mit einem amtlichen, klassischen Klavierspiel aufgewertet hat. Diese Linie wird fast durchgehend vollzogen und mit satten Streicherparts zusätzlich ausgestattet. Im letzten Drittel wird noch einmal etwas Druck gegeben und man musiziert deutlich flotter bis zum Ende hin.
Fazit: Gutes, progressives Material, mit vielen Sounderweiterungen und Einfällen dass uns hier von der Mannschaft aus Wiesbaden geboten wird.
Tracklist:
01. Homeland 4:48
02. The World Forgotten Sons 4:43
03. Sun Of Utopia 4:48
04. Through The Eyes Of A Child 4:45
05. Absinth 5:06
06. Fall In The Skies 4:29
07. Healing Waters 4:40
08. Canonize Your Sins 4:22
09. See The Light 3:56
10. You Can Sleep While You’re Dead 4:46
Besetzung:
Thomas Schmitt (bass)
Chris Moser (guit)
Andy Klein (drums)
Chity Somapala (voc)
Markus Teske (keys)
Internet:
Red Circuit @ Myspace