Band: Rebels Without Applause
Titel: Low End Head Stomp
Label: EMA/Polydisc
VÖ: 2009
Genre: Crossover
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Wer auf Hüpfmetal der Marke Stuck Mojo steht, für den habe ich heute genau das Richtige zum Abhoten. Die Truppe nennte sich Rebels Without Applause und stammt aus Chicago. Die Burschen geben auch vom Erscheinungsbild die genannten Hüpf Metal Veteranen wieder. Denn mit Greg Fulton (voc & guit) hat man ebenfalls einen schwarzen Hünen hinterm Mikro. Das restliche Line Up besteht aus Kevin Lindsey (bass), Mark Alano (guit) und Tony Heath (drums) mit welcher das Album „Low End Head Stomp“ eingespielt wurde und via EMA/Polydisc zu ergattern ist. Freunde von treibenden, funkigen Beats müssen den Output unbedingt antesten und sollten hier genauer aufpassen.
Mit viel erdigen und rotzenden Riffs und flottem Tempo wird der Tanz mit „My Success“ eingeläutet. Ein recht bretterndes Stück, welches mit vielen hüpfenden Beatparts ausgestattet wurde, bevor der Trupp wieder gehörig in die Saiten greift. Sehr schöne Fusion aus rauer ungeschliffener Gitarrenarbeit und hippen Elementen die man uns hier unter die Nase reibt. Wer auf eine moderne Variation des Metal steht der kommt hier nicht drum herum und wird binnen Sekunden quer durch die eigenen vier Wände hotten. Mit etwas gemäßigterem Tempo geht es bei „Rain or Shine“ weiter, welches dadurch etwas mehr groove und Assoflair versprüht. Mit einigen saloppen Soundeinflüssen und ruhigeren Zwischenbreaks bekommt man einen ungeschliffenen Tanztrack geboten, welcher durchwegs sehr anklagend klingt. Deutlich schneller knüpft man mit „Weak“ an. Zwar wird das Gaspedal nicht fest getreten und dennoch werden einige Kohlen in den Dampfkessel nachgeworfen. Sehr melancholisch kommt hier streckenweise der Fronter daher und das sorgt für viel Aufsehen. Die Rhythmusfraktion versucht aus diesem Milieu auszubrechen und den Gesang mit zunehmen. Gelingt streckenweise, denn schon nach etlichen Akkorden kehrt der Fronter wieder zurück und klagt die Welt im gemäßigten Gesang an. Mit funkigen, rotzenden Soundfragmenten schließt man nun mit „Someday“ auf, welches auch moderne Blues Elemente aufweist. Was zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig durch die Boxen schallt, verwöhnt durch etliche kantige Ausreißer die Gehörgänge und bietet viele Wechsel die man astrein und sauber verbunden hat. Tolle Symbiose die man hier geschaffen hat und zu gefallen weiß. Mit „Sublime“ werden vom Tempo her wieder einige Rädchen nachgedreht und man kann sich schon wieder bereit machen im besten Jump and Run durch die Wohnung zu hasten. Kurze Breaks sind zwar auch hier auszumachen, doch im Großen und Ganzen kann man quer durch die Bank bestens zu den Klängen das Tanzbein schwingen. Deutlich grooviger geht es hier dennoch zur Sache und das weiß durch viele facettenreiche Wechsel zu reizen. Bei „Shallow Genius“ erfolgt wiederum eine starke Kurskorrektur vom Rhythmus her. Deutlich klarer und besonnener schallen hier die Klänge zuerst aus den Boxen. Dies wird in etwa nach einer Minute ad acta gelegt und man kracht wieder groovender und ungeschliffener daher, was sich auch sofort auf die Geschwindigkeit auswirkt welche ständig neu nachjustiert bzw. abgelöst wird. Dadurch hat man eine sehr farbenbunte Mischung gezaubert die mit viel Charme verzaubert. Nahtlos knüpft man mit „Paperthin“ am Vorgänger mit weniger Kompromisse bzw. einer längeren Einleitung an. Vielmehr setzt man hier alles auf eine Karte und lässt dies wie ein roter Faden im Stück durchsickern. Sehr Abwechslungsreicher Song den man uns hier beschert, wobei man hier aber gleich anmerken muss, dass man nicht gleich von zu vielen Wechseln erschlagen wird. Sehr leidend und traurig ist nun die Einleitung von „Chalkline“ ausgefallen. Dennoch lange macht man hier nicht auf tristes Erscheinungsbild und begibt sich gleich wieder auf eine flotte Reise, wenn man es sich aber vorbehält die eingeschlagene Gefühlslage immer wieder als Break in den Vordergrund zu schieben. Sehr ruhig wird es nun zu Beginn der vorletzen Nummer, mit dem Namen „I don´t wanna know“ welches fast schon als Ballade durchgehen könnte. Doch fürs liebliche ist man hier nicht bereit und kündigt wieder viel Leid und Melancholie an und dieses Gefühl wird im ruhigen Rahmen klanglich bestens veredelt. Nach etwa einer Minute begibt man sich wieder auf zu gemäßigten, groovenden Midtempogefilden, doch immer wieder besinnt man sich und kehrt ins zu Beginn eingeschlagene Eck zurück. Den Abschluss findet man nun mit „Shout outs“ vor, welches sehr funkig und einigen rappenden Elementen verfeinert wurde. Diese musikalische Danksagung die man hier vertont hat kommt mit viel Witz und Pfiff wieder und beendet die Party mit den Chicago Modern Metallern.
Fazit: Sauber was man uns hier für die Party präsentiert. Stuck Mojo Verehrer können hier getrost zugreifen, wenngleich diese Burschen weit mehr melancholischer zu Werke gehen als ihre Landsmänner.
Tracklist:
01 My Success
02 Rain or Shine
03 Weak
04 Someday
05 Sublime
06 Shallow Genius
07 Paperthin
08 Chalkline
09 I don´t wanna know
10 Shout outs
Besetzung:
Kevin Lindsey (bass)
Greg Fulton (guit & voc)
Mark Alano (guit)
Tony Heath (drums)
Internet:
Rebels Without Applause @ MySpace