Band: Rampart
Titel: Voice of the Wilderness
Label: Infernö Records
VÖ: 2009
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Bulgarien ist wohl ein weiser Fleck auf der Landkarte des Heavy Metal, jeder muss sich selbst eingestehen das er wohl nicht auf Anhieb eine Band nennen kann die von dort stammt. Nun wie auch immer, Inferno Records präsentieren uns mit den aus Sofia stammenden Rampart, das auch aus diesem Teil Europas tolle Metal Musik kommt. Die 2006 von Frontdame Maria Doychinova (voc) gegründete Truppe zelebriert feinsten Heavy Metal mit vielen melodiegeschwängerten Gitarrenlinien und dabei darf das gewisse Fäuste reckende Flair natürlich auch nicht fehlen und auf dem ersten regulären Full Length Album „Voice of the Wilderness“ nach dem Demo „Warriors“ (2008) verzaubert man uns auf eine Zeitreise zurück in die 80er. Dennoch klingt die Band nicht zu altbacken, doch nun zu den Tracks, was erwartet uns auf dem Silberling.
Mit einem sehr ruhigen Gitarrenintro wartet die Truppe bei „Under Control“ dem Opener auf. Sanft schallende Musik wird nach etlichen Sekunden durch knackigen Brettersound abgelöst der unvermindert viel Bangerromantik aufkommen lässt. Schöne galoppierende Melodielinien treffen hier stets auf temporeiche Bretterkost und das verschönert man noch mit so manchem satten Refrainteil. Gute Einstimmung und alten Kuttenträgern und Besuchern des Head Banger Open Air wird man ein Lächeln ins Gesicht zaubern, denn genau für diese Zielgruppe ackert dieses Trio aus Bulgarien. Auch das folgende „Warriors“ wird eher ruhiger eröffnet, wenngleich man durch das Basssolo sehr stark an Running Wild erinnert, doch in diesem Fährwasser wird hier nicht gezockt, nein eher geht es hier in Richtung Iron Maiden meets Helloween (Keeper of the Seven Keys Part I Phase). Satte Melodieriffs wechseln sich immer wieder mit den zahnigen Teutonenriffs ab und das Ergebnis dieser Mischung ist eine temporeiche Nummer die zum Abgehen einlädt. Die Frontdame versucht erst gar nicht einen auf Doro, Kate French, Veronic J Freeman oder Jutta Weinhold zu machen. Nein sie macht mit ihrem eigenständigen Organ im bodenständigen Bereich viel Laune. Somit eifert die junge Dame auch niemanden nach und das bewahrt viel Eigenständigkeit. Der Titeltrack „Voice Of The Wilderness“ ist ein gemäßigter, stampfender Midtemporocker mit vielen schallenden Melodien. Auch der starke hymnische Faktor der hier durchblickt ist einfach göttlich und lädt ein auf die Tische zu springen und dort mit den Fäusten gen Walhalla zu recken. Im Mittelteil werden dann noch einige Kohlestücke in den Ofen geworfen, um den Dampfkessel wieder auf Betriebstemperatur zu bringen und die Lok wieder auf volle Fahrt zu bringen. Wunderbarer Abschluss der zum erneuten Kopfschütteln einlädt. Sehr speedig und mit einem Affenzahn drückt man uns nun „The Flood“ aufs Gehör. Mit atemberaubenden Tempo wird hier dem wahren Heavy Metal gefrönt und dabei diese Stilrichtung nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Erstmals wagt die Fronterin auch mal in etwas höhere Sphären vorzudringen, das schafft sie mit einem guten Eindruck und einem sehr starken Einsatz. Im Mittelteil wird kurz abgebremst und noch als Zusatz ein goldener Mitmachteil eingebaut der viel Partyfeeling aufkommen lässt. „Desert Of Time“ wird einmal mehr etwas ruhiger eingeläutet und das Tempo ist auch hier bei der Weiterführung erst einmal gemäßigter ausgefallen, was nicht heißt das man hier etwa komplett die Notbremse gezogen hätte. Nein dies nicht doch bis etwa 1:30 Minuten werkt das Trio im besonnen, hymnischen Midtempobereich und erst ab diesem Zeitpunkt gießt man Bezin ins Feuer um das Feuer wieder komplett zu entfachen. Für meinen Teil sind hier einige Eckpfeiler in Richtung der alten deutschen Teutonen Metaller gesetzt und das mit solch einem herrlich erfrischenden Spiel das man der hübschen brünetten Frontlady und ihren Jungs binnen Sekunden aus den Händen frisst. „Orchrist“ knüpft dort an wo man vorher geendet hat. Weiterhin wird das Flaggschiff auf eine flotte Fahrt gebracht und dabei serviert man uns einige leckere Melodiehappen als Zusatz. Fantasycharakter aufgrund des Namens? Nein dies nicht, auch wenn es an und ab sehr hymnisch zugeht. Den Fuß so richtig vom Gaspedal wird bei „Age Of Steel“ genommen. Dieser eher ruhigere Track wird aber reichlich ausgeschmückt und auch eine breite Facette des hymnischen Flairs wird hier verbraten. Der besondere Zusatz sind aber die flotten Streichereinsätze bei den flotten Ausreißern und das macht viel Laune. Durch dies wurde eine sehr farbenbunte Nummer gesetzt die sehr interessant und vielschichtig klingt. Auf zur Schlacht geht es nun mit dem folgenden „Mirror Of Dreams“. Leute sattelt die Pferde es geht zur True Heavy Metal Schlacht mit galoppierenden Sound. Auch etwas melodischer ist dieser Song ausgefallen was aber nicht etwa nervt. Nein gut und ausgewogen wurden auch hier diese Elemente in den sonst eher teutonischen Sound eingeflochten. Im gewohnten Konzept ruhige Einleitung und flottere Weiterführung schiebt man uns als Abschluss „Stay Aside“ in den Rachen. Nach der etwas längeren Einleitung rattert die Maschinerie noch einmal vollends und lädt ein noch einmal das wallende Haupt durchzuschütteln.
Fazit: Sauber und genussvoll repräsentieren diese Herrschaften ihr Land in Sachen Heavy Metal der Treu Metallischen Zunft. Freunde dieser Stilrichtung sollten das Teil unbedingt an testen. Vor allem, oder wegen dem Gesang der Fronterin wird man sich diesen Silberling dann sowieso nach dem zweiten Track sichern. Doch auch die durchwegs durchdachte Rhythmik mit oft simplen Eingängen wird diese Fanschaar mehr als nur begeistern.
Tracklist:
01. Under Control 05:03
02. Warriors 04:58
03. Voice Of The Wilderness 04:56
04. The Flood 04:07
05. Desert Of Time 06:36
06. Orchrist 04:31
07. Age Of Steel 05:29
08. Mirror Of Dreams 03:02
09. Stay Aside 04:36
Besetzung:
Maria Doychinova (voc)
Yavor „Yatso“ Kamenov (guit)
Borislav „Bobby“ Glavev (drums)
Internet:
Rampart @ MySpace
Rampart @ Reverbnation