Band: Satan`s Host
Titel: Pre-dating God Part 1
Label: Moribound Records
VÖ: 2015
Genre: US Power/ Black Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Daniel
Die Stilbeschreibung wird den neuen Werken der zur Zeit innovativsten und besten US Metalband nicht annähernd gerecht, denn Satan`s Host legen innerhalb von drei Jahren mit diesem Album nicht nur den nächsten Klassiker hin, nein, Pre-dating God Part 1 ist in kleinen Nuanchen anders.
Um zu erklären was „dieses anders“ ist, machen wir zuerst eine kleine Zeitreise. wer darauf nicht mal ansatzweise Lust hat, möge mir verzeihen und die nächsten drei Absätze überspringen:
Wir schreiben 1986, die Band veröffentlicht mit Metal From Hell ein Kultalbum das, aufgrund der schwierigen Entstehungsphase, am Sound krankt. Aus heutiger Sicht muss man diesem Album mehr als nur einen Kultfaktor zugestehen, denn was im grottigen Sound unterging ist, dass dieses Album bereits das vorweg nahm was heute als Black Metal bekannt ist. Black Steele und Into The Veil untermauern die These vom Proto Black Metal eindrucksvoll.
Nach verschiedenen Querelen entschied man sich dann Satan`s Host zu Grabe zu tragen (mehr Infos dazu könnt ihr hier ergattern). Nach der Wiederbelebung durch Gitarrist Patrick Evil und mit neuem Sänger fröhnte man dann dem Black/Death Metal, bis es dann zur Wiedervereinigung mit Leviathan Thirisen kam. Das es sich dabei um den besten Sänger (nämlich Harry Conklin) im Metalsektor handelt, ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Das folgende Album By The Hands Of Devil schlug 2011 ein wie eine Bombe, überraschte es doch mit einem Mix aus US Power Metal (wie man ihn von Conklins anderen Bands kennt) und dem Black/Death Metal der vergangenen Jahre. Somit war klar das Satan`s Host ein musikalisches Unikum sind und, neben einen Gitarristen der seinen eigenen Stil hat Songs zu schreiben, einem Sänger der von tiefen Growls bis hin zu das Mark erschütternden High Pitched Screams alles kann, auch einen Drummer inne haben der wenigstens genauso flexibel aggiert wie sein Frontmann.
Zwei Jahre später war mit dem Nachfolger Virgin Sails nicht nur der Überraschungseffekt weg, das Album krankte auch an den anspruchsvolleren und daher sperrigen Songs. Retrospektiv ist Virgin Sails allerdings sogar stärker einzustufen als sein Vorgänger, denn Songs wie Infinite Impossibilites deuteten an, was bei Pre-dating God Part 1 nun wirklich gelungen ist.
Auf diesem Album werden Power und Black Metal nun nicht mehr nur gemischt, viel mehr lässt schon der stampfende Opener Hell’s Disciples erkennen das es Satan`s Host geschafft haben beide Stile dermaßen homogen zu verschmelzen, das von Stilwechsel innerhalb eines Songs nicht mehr die Rede sein kann! Weitere Beispiele für diese Meisterleistung bieten das an düsterer Intension alles übertreffende Valley Of The Blood, Embers Of Will und der Titeltrack.
Die drei restlichen Songs bewegen sich zwar wie gewohnt vorwiegend im US Power Metal Bereich, gehören aber zum besten was dieses Genre zu bieten hat.
So besitzt After The End mit seinem langsamen Aufbau dank der Stimme des Leviathan fast schon hypnotische Wirkung. Vollkommen gefangen nimmt einen dieser Song spätestens beim Solo in der Mitte, bevor er dann in einem überragenden – zwischen Melodie und Härte perfekt inszenierten – Gitarrengewitter endet. Genauso vereinnahmend ist das pechschwarze Greed, Lust, Hate, War, welches gespickt mit Blastparts die ideale Marschmusik für die Höllenarmee liefert.
Festzuhalten für Pre-Dating God Part 1 ist defenitiv, dass sich Harry Conklin hier wie noch nie austobt und endgültig perfekt alle Tonlagen metallischer Sangeskunst intoniert. Eine der, wenn nicht sogar die beste Leistung des Tyrants! Des weiteren war das Schlagzeugspiel auf keinem Output dieser Band so flexibel wie hier. Die schnellen Sprünge zwischen treibendem Power Metal hin zu fiesen Blasts sind der pure Wahnsinn! Am aufälligsten ist jedoch, dass man es perfekt geschafft hat die Eingängigkeit von By The Hands Of Devil mit der Langlebigkeit von Virgin Sails zu koppeln.
Pre-dating God Part 1 ist ohne Abstriche ein Referenzwerk für den US Metal, auch wenn die Produktion abermals ein wenig zu steril geraten ist. Das stört mich aber nicht, denn hier ist nicht nur jeder Song ein Volltreffer, man hat es unter anderem auch geschafft mit Grim Reapers See You In Hell einen der besten Songs der Metalgeschichte noch besser zu machen!
Zeitgleich erscheint im Übrigen Pre-dating God Part 2, zu dessen Review es hier lang geht.
Trackliste:
01. Hell’s Disciples
02. Embers Of Will
03. Valley Of Blood
04. Pre-dating God
05. Greed, Lust, Hate, War
06. After The End
07. See You In Hell (Grim Reaper Cover)
Besetzung:
Leviathan Thisiren – vocals
Patrick Evil – guitars
Margar – bass
Anthony ‚Evil Hobbit‘ Lopez – drums
Satan`s Host im Internet:
Homepage