Pain – Cynic Paradise

Band: Pain
Titel: Cynic Paradise
Label: Nuclear Blast
VÖ: 2008
Genre: Electronic/Industrial/Techno/Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Peter Tägtgren gehört zu den Szeneweisenden Musikern, als auch Produzenten der Zeit. Mit Hypocrisy angefangen, hat der sympathische Schwede mittlerweile in vielen Projekten seine Griffel drinnen. Bei seinem zweiten Standbein Pain tobt sich Peter aus, was er mit seiner Death Metal Band nicht so kann. Schon länger ist bekannt dass, das Sideprojekt in Schweden deutlich mehr Popularität besitzt als Hypocrisy. Nach einem Jahr ist er wieder zurück und hat mit „Cynic Paradise“ einen gewaltigen Output in der Hinterhand. Konnte ich mich mit „Psalms of Extinction“ nicht so recht anfreunden, so pendelt dieses Album wieder in Richtung der Erstlingswerke.

Nach den Chorgesängen zu Beginn von „I’m Going In“ pfeift das Material richtig druckvoll aus den Boxen. Hier wird ordentlich rau gefetzt. So kannte ich die Band bis dato lediglich live. Die Vermengung von Electronic-, Industrial- und Technomusik mit Metal typischen Klängen ist ihm einmal mehr bestens gelungen und der Spagat wurde nicht überdehnt. So kristallisiert sich für mich am Anfang eines ganz klar raus. Es wird wieder hinweisend in Richtung „Rebirth“ bzw. „Nothing Remains the Same“ gewerkelt. „Monkey Business“ dröhnt nun um Ecken härter und rauer aus den Boxen. Eine sehr bretternde Nummer mit viel Feuer unterm Hintern wird uns hier geboten. Die recht speedige Fahrt wird größtenteils beibehalten und kurze Zwischenhalte werden dann immer wieder durch schnelle Ausreißer unterbrochen. Tolle Mischung aus Gefühl, Elektronik und Härte. Eine etwas leicht verdaulichere Nummer ist nun „Follow Me“. Recht Hymnenhaft klingt das Ganze, was wohl an dem mehr durchblickenden bombastischen Sound liegt. Der raue Anteil wurde dadurch deutlich zurückgeschraubt. Die Damenstimme die hier eingesetzt wird, gehört niemanden geringerem als einer gewissen Anette Olzon von Nightwish. Ihr lieblicher Gesangsbeitrag ist eine Wucht und auch in härteren Momenten verweist die Frontnachtigal, das sie eine sehr breite Gesangspalette besitzt. „Have a Drink On Me“ lässt den Rockfaktor deutlich nach oben schnellen. Ein sehr nettes Experiment das viele Parallelen mit neueren Tracks eines gewissen Ozzy Osbourne bzw. Zakk Wylde aufweist. Der recht eingängige Sound lädt hier zum Abtanzen ein. Vor allem die Southernrock wirkenden Gitarrenlinien sind sehr nett und setzen dem Ganzen die Krone auf. Das kürzeste Stück steht an fünfter Stelle und nennt sich „Don’t Care“. Sehr New Metal like dröhnt diese raue, rotzfreche Nummer aus den Boxen. Die Technoelemente wurden mehr in den Vordergrund geschoben. Meiner Meinung nach dass modernste Stück auf diesem Album. Der Track ist durch seine preschenden Vibes sehr aufbauschend und denke mir, dass man hier allemal ordentlich abhotten kann. Ein sehr stampfender Song folgt dem Vorgänger gleich auf dem Fuße. „Reach Out (And Regret)“ ist ein richtiges Marschlied mit vielen druckvollen Elementen. Auch hier war man dabei bedacht die elektronischen Arrangements etwas mehr in den Vordergrund zu stellen. Recht ruhig und beschaulich startet nun „Generation X“. Doch nur kurz wird in dieser Ecke verweilt und die Beats geben wieder einen flotten Kurswechsel an. Donnernde Gitarrenriffs und schnelle Vibes laden zum Bangen ein, auch wenn man das Gaspedal nicht vollends drückt. Deutlich mehr in die radiotaugliche Ecke driftet nun „No One Knows“. Viel Elektromusik wurde hier eingesetzt und der Melancholiefaktor schnellt durch die verzerrten Vocals nach oben. Nach dieser Ruhepause, rattert nun „Live Fast – Die Young“ ordentlich speedig aus den Boxen. Der Bombastanteil wurde hier mehr eingesetzt und dadurch ist ein sehr sattes Stück gelungen, das zusätzlich durch die Technobeats viel druck aufweist. Wie ein Blitzgewitter geht es über zu
„Not Your Kind“. Zwar startet das Stück recht druckvoll, danach wird kurz mal die Bremse gezogen. Zu diesen Wechseln kommt es immer wieder und man zeigt sich hier einmal mehr sehr breit gefächert. Zum Schluss gibt es noch „Feed Us“. Eine große Bandbreite wird hier geboten. Gefühl trifft hier immer wieder auf raue Härte und die Stimme von Mrs. Olzon passt einmal mehr glänzend dazu. Das Duett Tägtgren/Olzon wird hoffentlich in Zukunft öfters noch zu hören sein.

Fazit: Zwar macht man nicht eine Kehrtwendung zurück in die Vergangenheit, dennoch sind viele Wegweiser vorhanden. Wer mit dem Vorgängerwerk vor den Kopf gestoßen war, der wird mit dem neuesten Output viel Freude haben. Die anstehende Tour 2009 sollte man sich nicht entgehen lassen.

Tracklist:

01. I’m Going In 03:16
02. Monkey Business 04:05
03. Follow Me 04:16
04. Have a Drink On Me 03:53
05. Don’t Care 02:42
06. Reach Out (And Regret) 03:55
07. Generation X 04:18
08. No One Knows 03:50
09. Live Fast – Die Young 03:42
10. Not Your Kind 04:10
11. Feed Us 04:14

Besetzung:

Peter Tägtgren (voc & all instruments)

Live Members:

David Wallin (drums)
Johan Husgafvel (bass)
Marcus Jidell (guit)

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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