Band: Pathosray
Tiel: Sunless Skies
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Wenn man den Namen Pathosray ließt könnte man meinen hier handelt es sich um eine weitere Pagan Metal Band. Doch hier wäre man weit gefehlt, denn die Italiener zelebrieren einen recht feinen Progressive Metal mit einer erdigen Power Metal Schlagseite, welcher mit etlichen Melodiefeinheiten komplettiert wurde. Marco Sandron (voc), Alessio Velliscig (guit), Fabio D’Amore (bass), Gianpaolo Rinaldi (keys) und Ivan Moni Bidin (drums) arbeiten seit 2000 zusammen und am 22.05.09 erscheint ihr neuster Output via Frontiers Records mit dem Namen „Sunless Sky“. Wer auf eine gute Lehrstunde in Sachen Progressive Metal steht wird hier vollends begeistert sein, denn diese Italiener gehen mit dem nötigen Maß an Ausgewogenheit zu werke.
Mit einer recht rauen und flotten Schlagseite wird das Machwerk mit „Crown of Thorns“ eingeläutet. Tiefer getrimmte Gitarrenarbeit dominiert hier das Geschehen und verleiht dem Ganzen noch das gewisse Maß an Härte. Eine schöne stampfende Nummer mit etlichen progressiven Spielereien hat man hier zum Beginn des Albums für uns parat. Doch viel Abwechslung wird ebenfalls von den Italienern geboten und so verarbeiten sie auch etliche feine Melodielinien zu einem Gesamtsound, der nicht besser und ausgewogener klingen könnte. Um Kanten erdiger geht es nun bei „Behind the Shadows“ weiter. Sägende Gitarrenarbeit begleitet den Zuhörer durch den kompletten Track. Merklich wurde das Tempo gedrosselt und man steuert erstmal besonnenere Gefilde an. Vor allem die sehr gute Stimme des Fronters erinnert immer wieder an die des Pagans Mind Recken. Auch im Midtempo wissen die Herrschaften wie man den Hörer beachtlich animiert und selbiges wird durch viele Melodiewechsel durchgeführt. Sehr lieblich, verspielt schiebt man gleich „Aurora“ nach. Nach der sanften Eröffnung gibt es wieder bestes raues Kraftfutter das beachtlich aus den Boxen stampft. Mit dieser Nummer hat man etwas gewöhnungsbedürftigeres Material für den Fan parat. Viele Soundspielereien wurden hier verarbeitet, welche man auch deutlich bei den Vocallinien ausmachen kann. Dennoch überfordert wird man nicht, aber durch viele modernere Elemente wird man Old School Fans des Progressive Metal nicht sonderlich hinterm Ofen hervorholen. Für meinen Teil macht aber die Nummer recht viel Spaß, denn auch etliche Power Metal Trademarks schiebt man Schubweise immer wieder nach, bevor man sich zu einigen Soundspielereien hinreißen lässt. „Quantic Enigma“ beginnt sehr lieblich, doch im Anschluss gibt es eine gehörige Portion an modernem Rock, den man mit vielen progressiven Experimenten angereichert hat. Aus den verzerrten Ecken bricht die Formation immer wieder rau, erdig rockend aus und stampft immer wieder erst mal recht flott dahin, bevor das Wechselspiel von neuem beginnt. Sanfte klassische Klavierklänge und ein warmherziger Gesangsbeitrag serviert man uns als Eröffnung bei „In your Arms“. Sehr balladesk klingende Klänge wehen einem hier um die Ohren. Eine reine Ballade hat man dennoch nicht geschaffen und so tendiert das Stück in eine sanfte Midtemposchublade. Von dieser begibt man sich immer wieder in eine ruhige Ecke und kehrt zum gewohnten Midtempogewässer zurück. Viel Genuss kommt hier nicht zu kurz und wer auf Genusstracks steht, der sollte sich mit diesem Song etwas länger beschäftigen. Der Tastemann soliert nun als Eröffnung von „Sons of the Sunless Sky“. Etwas bombastischer geht der Trupp hier an die Arbeit. Dennoch zuviel Kitsch hat man hier nicht für sich gepachtet und so versöhnt man den Hörer mit etlichen erdigen Riffeinlagen, als auch Melodiespielereien im stampfenden Midtempobereich, aus dem man immer wieder flotter ausbricht. Ruhig und beschaulich ist zwar die Einleitung von „The Coldest Lullaby“, doch auch hier steuert man eine flottere Bombastmidtemposchiene an. Von dieser begibt man sich immer wieder auf einer kürzere, sanfte Soundreise. Ein weiteres gutes Genussstück auf diesem Machwerk, welches aber mit einem größeren Spagat zwischen ruhig – sanft und flotten Ausreißern überbrückt wird. Der zusätzliche Bonus kommt vom weiblichen Gesangsbeitrag und die beiden Vocalakteure liefern sich ein sehr leckeres Duett. Eine Überbrückung mit einem ruhigen klassischen Gesamtsound und lieblichen Frauengesängen wird uns in Form von „Perpetual Eclipse“ geboten. Nahtlos geht es dann auch schon über zu „Poltergeist“ wo man aus seinen Träumen mit viel Geschwindigkeit und dem gewissen Härtegrad wachgerüttelt wird. Donnernde Tempowechsel vereint man mit etlichen sanften Ausbrüchen, doch die temporeiche Kost bestimmt hier das Geschehen. Der Abschluss wird nun mit „For the Last Time“ vollzogen. Diesen hat man sehr sanft in Szene gestellt. Akustische Gitarrenklänge paaren sich mit klassischen Klavierbeiträgen und der zusätzliche beschauliche Gesang lassen viel Balladenfeeling aufkommen.
Fazit: Gutes Progressive Metal Machwerk, welches aber nur für selbige Genrefans sein dürfte.
Tracklist:
01. Crown of Thorns 4:42
02. Behind the Shadows 5:44
03. Aurora 4:52
04. Quantic Enigma 5:57
05. In your Arms 4:48
06. Sons of the Sunless Sky 5:45
07. The Coldest Lullaby 4:25
08. Perpetual Eclipse 2:17
09. Poltergeist 8:34
10. For the Last Time 4:01
Besetzung:
Marco Sandron (voc)
Alessio Velliscig (guit)
Fabio D’Amore (bass)
Gianpaolo Rinaldi (keys)
Ivan Moni Bidin (drums)
Internet:
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