Band: Aktor
Titel: Paranoia
Label: High Roller Records
VÖ: 20. Februar 2015
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: JoKer
Tri Tra Trullala der Joker der ist wieder da! Zur Abwechslung hab ich mal keine Lust darauf euch mit meinen Kleinkriminellen Aktionen wie Banküberfälle und Superheros piesacken zu beglücken, sondern kehre wieder als der Witzbold zurück, der Bands den Allerwertesten küsst, oder ihnen in selbigen rein tritt.
Kommen wir Heute mal zu den neusten meiner Schützlinge und stellen euch den teilweise hymnisch-melodischen Heavy-Metal der Band Aktor vor. Ihr erstes, Full-Length trägt den Titel Paranoia und schon beim ersten reinhören wird einem die Energie dieser nicht zu sanften, aber auch nicht zu übertrieben harten Formation bewusst.
Erinnert ihr euch an eine Zeit, in der Männer längere Haare hatten als Frauen, als man noch über die Autobahn mit echten Benzinschleudern raste und dabei das Auto mit über 120 km/h über selbige fegen lies?. Heiß wie Metall in der prallen Sonne, kommt der Opener Devil and Doctor daher. Aktor hauen hier Metal heraus, der obgleich er an Alte Tage erinnert, alles aber mit Sicherheit nicht angestaubt ist. Das Gesamtwerk aus fettem Bass, hymnischem Gesang, staubig geilen Gitarren und Ansporn gebenden Trommeln, wird vom melodiösen Gesang des Fronters perfekt begleitet. Im Hintergrund gibt es einen kleinen aber feinen Synthie Sound. Ein Wenig fühle ich mich in die Hard-Rock / Heavy-Metal-Landschaft der 1970er zurückversetzt. Der Retro Flair der sehr zufriedenstellenden Abmischung der Musik von Aktor, ist mehr als zufriedenstellend. Musikalisch bietet die Band so einiges Par Excellence: Gone Again baut zunächst eine düstere Klangkulisse auf. Keyboards mit düsteren Tonfarben, schwere Bässe und Gitarre. Als der erste Verse zu den Ohren durchdringt, erinnern Aktor erst recht an vergangene Tage. Galoppierende Riffs des fetten Bass und der energiegeladenen Gitarre, vorangetrieben durch eingängiges Drumming. Die Effekte, verleihen dem Mid-Tempo Song ein volles Feeling. Verdeutlicht wird das im Refrain, der bei euch sicher hängen bleiben wird. lyrisch beweisen Aktor (So wie auch musikalisch) echte Qualität.
Stop Fooling Around glänzt durch eine gut durchdachte, komplexe musikalische Rezeptur, die sich hören lassen kann. Geht es hier mal wieder etwas mid-tempo’iger zu, kann der hymnische Song sich zum Ohrwurm kämpfen und verbreitet mitreisende, musikalische Darbietungen. Die Helle Lead Gitarre, die dem Song das Tüpfelchen auf dem I verschafft, ist durch ihre Verspieltheit (wenn auch simpel) wirklich genial. Im Refrain gibt es simple, aber beeindruckende Synthesizer, die dem ganzen fast schon einen theatralischen Flair verleihen. Aktor haben in Fragen der Kreativität nichts dem Zufall überlassen und bieten Rockmusik, wie sie perfekter nicht sein kann. Unabdingbar, ist ihnen der Retro Flair und auch die Hardrock Einflüsse, sind stets Gegenwärtig. Too Young To Die rockt mal wieder zweifelsohne das Haus. Weniger ist oft mehr (Wenn man es im Riffing betrachtet). Dafür ist der Refrain mal wieder ein Meisterwerk und so wird euch dieser Song ebenfalls bocken wie Sau! Bin ich schon auf die Gitarrensolos eingegangen? Nein? dann sei an dieser Stelle mal soviel erwähnt, dass sich hier jemand in einem kreativen Rausch befunden hat, dem man die Leidenschaft mehr als anhören kann. Zu aller musikalischen Güte sei gesagt, dass ohne die allgegenwärtigen und sorgfältig platzierten Keyboards wirklich etwas fehlen würde. Die auf der Hälfte aller Songs mal düster, mystisch und mal verspielt, frech aus den Boxen kommen. Bei Six Silver Suns verbrennt ihr im wahrsten Sinne des Wortes. Der Song verbreitet eine akustische Supernova, die niemanden Kalt lässt. Wie immer machen die Musiker und die Sangesröhre aus den Siebzigern eine kochend heiße Figur. Dieser Song wird sicher bei dem ein oder anderen die Schweißperlen aufs Gesicht schießen. Hammer.
Bei I Was The Son Of God, wird einem der Messiahs persönlich präsentiert. Zuerst ertönt ein Gewitter aus schweren Gitarren, bis es wieder mit gestandenem Old-School Heavy Metal weiter geht. Okay okay die Lead Keyboards sind ein wenig nervend, es kommt einem ein wenig so vor, als hätte man sich hier an einem Keyboarder einer 80er Jahre New Wave Band bedient. Die back-ups des Keyboards sind aber Hammer und zum Glück, wird der Helle Ton nicht kontinuierlich durch den Song gejagt. Trotz dieser Unpässlichkeit ist diese Nummer im Groben doch eine Offenbarung. Something Nasty präsentiert Aktor aber nicht Nasty, sondern im anständigen Metal Flair, der Old School lastiger nicht sein könnte. Mal ernsthaft spätestens jetzt dürftet ihr erkennen was ich meine. Retro! und das mit Karacho, Speed und einer Energie, die ihres gleichen sucht. Der Knapp zweieinhalb Minütige Titel strotzt nur so von Power und Stärke. Musikalisch bietet die Band mal wieder das allerbeste an Old School Metal! FETT EY! Etwas gemächlicher geht es dann wieder mit Where is Home zu. Im Dreivierteltakt, kommt diese Nummer ein wenig wie ein Filler rüber, hat aber doch musikalisch ein paar Schönheiten zu bieten. Vor allem der Refrain sticht hervor. Angenehm fallen mir hierbei die Synthesizer Sounds, die das ganze irgendwie so klingen lassen, als eine Mischung aus Metal vergangener Tage und modernem Rock. Traumhaft schön das technisch auf hohem Niveau fahrende Gitarrensolo. Auf den staubigen Highway geht es mit Never Ending No. Staubig ist jedoch nicht das richtige Wort, sondern viel eher Windfrisch. Ein Wüstensturm aus Rockmusik. Nicht zu seicht und nicht zu Heavy
Den krönenden Abschluss bildet The Mover, der Bockt wie Sau und euch sicher so richtig Laune macht. Mal im Ernst Leute. Fans der alten Kiss (ich rede hier vom Sound) oder generell Liebhaber der nostalgischen schweren Rockmusik, wird Aktor mehr als Taugen. Auch der jungen Generation, lege ich dieses Album ans Herz. Aktor liefern zwar gerade erst ihr Debütalbum ab, kommen aber rüber, als seien sie schon lange im Geschäft. Dies tut aber nichts zur Sache und täuscht nicht darüber hinweg, dass Aktor wirklich in der Liga der großen spielen. Ihr solltet euch die Band auf jeden Fall zu Gemüte führen!
Titelliste:
01. Devil and Doctor 2:47
02. Gone Again 3:54
03. Stop Fooling Around 3:22
04. Too Young to Die 3:32
05. Six Silver Suns 3:08
06. I Was the Son of God 3:37
07. Something Nasty 2:28
08. Where Is Home 3:59
09. Never Ending No 3:40
10. The Mover 4:22
Besetzung:
Jussi Lehtisalo (guit & bass)
Tomi Leppänen (drums)
Professor Black (voc)
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