Band: Beautality
Titel: Einfallen: A Tale Of Torment & Triumph
Label: Nordavind Records
VÖ: 2015
Genre: Extreme Brutality Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Joker
Der Name dieser Ein-Mann Extreme Brutal Metal Band, lässt Raum für Spekulationen offen. Beautality? Steht das etwa für die Vergewaltigung alles Schönem? Oder ist es eine Metapher für den immer mehr präsenten Schönheits-wahn der Gesellschaften? Na Fuck mal da drauf und widmen wir uns dem wesentlichen: Der Musik von David Ravengarde – Das einzige Mitglied dieser Ein-Mann Black / Death Show, der sämtliche Instrumente spielend Einfach beherrscht.
Die brutale Schönheit ist alleine schon das Liebevoll gestaltete Cover, welches einen wahrlichen Blickfang auslöst (Zumindest geht es mir so) Widmen wir uns jetzt aber endlich mal der Musik Der 12 Minütige Opener – Einfallen, baut eine Stimmung wie aus einem düsteren Filmsoundtrack auf. 3 Gitarren-Akkorde die klingen als würde der Feind seinem Gegenüber ins Angesicht blicken, die Lead Gitarre die dazu kommt und der Bass sind melodisch, prägend gehalten. Ein Gitarrensolo setzt gleichzeitig mit den langsam aufbauenden Drums ein und der Gesang ist auch mal zunächst erfrischend, es klingt Düster, Dunkel und wir haben es mal nicht gleich mit Gegrowle zu tun, sondern vielmehr mit Dunklen, aber wirklich geilem Tenor. Okay ab Minute 3 fährt David Ravengrade auch die Black-Metal typischen Shouts auf, dies aber in einer wirklich geilen Marnier. Wenn man sich einzig und allein auf den Sound konzentriert, so kommt einem das ganze vor wie ein akustischer Horrorfilm, bei dem ich nenne sie mal Priester (lol) die Bestie auferwecken lassen. Und wo wir schon bei affengeiler Musik sind, da setzt der liebe Dave auch noch eins drauf und überrascht uns mit Double Bass Drums, musikalischer Vielseitigkeit und fast schon Designerhaften Allüren, wenn es um das Arrangement geht. Wisst ihr was ich persönlich an solch genialen Kompositionen finde? Je Komplexer, desto lieber würde ich sie euch hier direkt in einem Player einfügen damit ihr euch das ganze Teil einfach einmal selbst anhören könnt und sofort versteht, was ich meine. Ungeachtet von Arroganz oder sonstigem Übermenschentum muss ich für meinen Teil schon gestehen, dass ich hier etwas unglaublich geiles zugespielt bekommen habe, bei dem jeder Black und Death Metal Fan voll und ganz auf seine Kosten kommt. Deutsch sprechen kann der gute Mann auch noch. was er ab Minute 8 und 40 Sekunden unter Beweis stellt. Ein wenig würde ich Beautality in die Richtung Ambient Black Metal einordnen. Ich entschuldige mich bei jenen, die das anders sehen! Mit einem Doublebass Gewitter aus geilen Gitarren und einer unbeschreiblich gut gemachten Atmosphäre, der dann ein verträumtes Pianospiel folgt, schließt dieser immerhin 12 Minütige Opener, der alleine schon die Hälfte der Punktzahl verdient hätte.
Der akustische Alptraum wird euch mit Doppelgänger das Fürchten Lehren. Eine seichte Gangart aus Chorus Gitarren, Düsteren Keys und fast schon Harmonischen Gesängen, muss kurz vor Erreichen der ersten Spielminute Astreinem Black Metal den Weg frei machen. Beautality, macht auch hier wieder seinem Namen alle Ehre, denn der komplex arrangierte Song, ist wahrlich eine paradoxe Synthese aus schönen Melodien, Keyboards, Tenor Gesang und im positivem Sinne, schmerzendem Schwarzmetallgitarren und Drums. Die Vier Vierteltakte, treiben den langsamen Song voran. Ab Vier Minuten verwandelt sich der Song in einen Heavystampfer, der euch getrieben von einem DoubleBass Drum das Hirn aus der Birne trampelt. Lustig ist auch anzumerken, dass der Songtitel zwar Deutsch ist aber der rest des Textes fast nur Englisch. So singt David ,,You’re My Doppelgänger“. Natürlich fehlt auchs ein Makelloser Klargesang nicht, der das ganze richtig hymnisch gestaltet. Wie auch schon beim Opener, gibt es hier abermals nichts zu nörgeln. David Ravengarde, versteht sein Handwerk, er liefert Komplexen, ehrlichen, perfekten und Kompromisslosen Black ab.
Wahrlich bei keinem der über Zehn Minuten andauernden Songs, überkommt mich der Wille, das ganze weg-zu-skippen. Beautality’s Einfallen ist wahrhaft ein Meisterwerk des Black Metals und irgendwie vereint David Ravengarde in seiner Musik Elemente des Ambient Black Metals, des Melodic Black Metals und bleibt dabei doch irgendwie den Wurzeln des Genres Treu. Er ist vielmehr als einfach nur eines der 10 Fach kopierten Projekte des Genres und auch wenn er das Rad nicht neu erfindet, könnte man ihn fast schon als Synonym für guten, genialen, anspruchsvollen Black Metal bezeichnen. The Devil’s Elixier ist auch mal wieder ein Paradebeispiel dafür. Düsterer Black Metal vereint mit der Vielseitigsten Stimme der Black Metal Welt und den Inspirationsreichsten Gitarrenriffs des Genres. Das ist wie schwarze Schokolade auf der Zunge eines Diabetikers. Langsam ab 8 Minuten, baut der Song auf und haut so richtig in die Trommel, in die Saiten und in die Tasten. Der Song beschleunigt sozusagen fast schon fliesend. Beautality at is Best. Die Gitarrensolos, die Dave da spielt sind übrigens auf einem Top-Level! Black Metal, wie ihn Immortal nicht besser machen könnten, wie ich finde. (Duckt sich vor der wütenden Meute Weg).
Bei From The Abyss, habe ich das Gefühl, dass Beautality sich immer mehr steigert, denn auch hier gibt es nichts zu beanstanden oder zu Mosern. Schon von Beginn an, ist der Song in einem recht zügigen Tempo gehalten und bietet mal wieder das Beste, aus feinsten düsteren Gitarren, Double Bass Drums, wummernden Bässen und perfekt Inszinierten Arrangements. Hier gilt ab in den Moshpit! Und zwar in den der Voilent Dancer! Im Großen und Ganzen fällt mir hier nur ein Spruch dabei ein, um das Ganze auf den Punkt zu bringen: Wenn man das ganze zum ersten mal hört, die vorherigen Songs mit einbezogen natürlich, dann beeindruckt Beautality mit Einfallen einfachen. Die Wechsel zwischen zielstrebigem 4/4 und 3/4 Takten in dem Song, sind beeindruckend. Ich würde mich hier glaube ich zu Oft wiederholen wenn ich schreibe, dass Dave aka. Beautality den Wechsel zwischen Melancholischer Ruhe und Sturmbringender Heavyness perfekt einsetzt. Ich sag es immer wieder, bis jetzt merke ich nicht einen Reinfall bei diesem herausragenden Projekt! Und auch bei Messias, macht Dave mal wieder seinem bisher guten Ruf alle Ehre. auf Knapp Neunzehn Minuten, wird dem Hörer ein Black-Metal Song vom feinsten geboten, der euch abgehen wird. Der Joker jedenfalls weiß schon, mit welch geiler Scheibe er demnächst Rentner in Angststarre versetzen wird.
Unreality bietet auf fast 20 Minuten zum krönenden Abschluss noch einmal das Beste aus Black Metal. Beautality, setzt hierbei wieder auf sein Erfolgsrezept, Melancholisch, düstere Gitarrenriffs, kombiniert mit starken Double-Bass Drums und dem besten, was er hinsichtlich des Arrangements zu bieten hat. Das pure Böse in akustischer Form eben, liebe-hassvoll eingebettet in ein typisch-komplexes Arrangement. Zugegeben hier macht sich der einzige Kritikpunkt breit: Das Riff im Verse wirkt ein wenig ausgelutscht und langsam zeigen sich dann doch die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Jedoch muss ich der Fairness halber zugeben, dass der letzte Song um den es sich hierbei auch handelt, relativ Progressiv aufgebaut ist, obgleich das Ganze auch ein wenig Langatmig gehalten wurde.
Im Schlusspunkt handelt es sich hierbei jedoch um eine technisch, musikalisch und Genrespezifisch (natürlich!) Anspruchsvolle, fast schon Perfekte Produktion, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet. Bei Beautality ist der Name definitiv Programm!
Tracklist:
01. Einfallen
02. Doppelgänger
03. The Devil’s Elixier
04. From The Abyss
05. Messias
06. Unreality
Besetzung:
David Ravengarde (all voc & instruments)
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